Bares für Rares
"Das ist Wahnsinn, Waldi!", hallte es irgendewann durch den Händlerraum von "Bares für Rares". Und keiner, der den eskalierenden Bieterstreit in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow miterlebte, könnte widersprechen. Dabei war zu Anfang der Sendung noch gar nicht klar, was hier überhaupt zum Verkauf stand.
© ZDFBares für Rares
Kunstexpertin Friederike Werner verkannte das besondere Objekt im ersten Moment als Opiumpfeife. "Dürfen wir so was hier überhaupt haben?", fragte Horst Lichter zweifelnd. "Solange wir kein Opium haben!", gab er sich gleich selbst die Absolution.
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Verkäuferin Waltraut aus Wermelskirchen outete sich jedenfalls als Nichtraucherin und wusste nicht, ob es sich wirklich um eine Opiumpfeife handelte. Sie hatte das kleine Objekt zusammen mit anderen Möbeln vor 40 Jahren aus einer Villa gekauft. "Seitdem liegt sie nur rum." Doch um was handelte es sich denn nun?
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Tatsächlich handelte es sich um ein luxuriöses Rauchutensil: "Ein sogenannter Zigarren- oder Zigarettenspitz", erkannte die Expertin nun. Die Halterung zeigte eine Adlerkralle mit Ei, "ein bekanntes Motiv in der Kulturgeschichte der Pfeife", aus 900er-Silber. Allein das kostbare Material beweise, dass hier kein Tabak hineingefüllt worden sei, argumentierte die Fachfrau.
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Das Mundstück der Halterung war aus Horn und so zierlich, dass es wohl für eine Frau entworfen worden war - und das bereits um 1900. Diese Stücke seien früher auch aus Achat und Bernstein gefertigt worden. "Mein Gott im Himmel, hat man das wertig gemacht!", staunte Lichter. Auch das passende Etui aus Holz fand Werner "sehr, sehr schön!".
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Der Wunschpreis belief sich auf schlanke 100 Euro. Die Expertin sah den Wert höher, bei 200 bis 300 Euro. "Das hätte ich nicht gedacht", freute sich die Verkäufern. Horst Lichter hingegen war gar nicht erstaunt über den hohen Schätzpreis. "Denn das ist einfach nur hübsch!"
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Im Händlerraum ging das Rätselraten wieder von vorne los: "Was soll das denn für eine Pfeife sein?", wunderte sich Walter Lehnertz. Doch dann sah er keine Tabakreste in der Halterung und kam ebenfalls zu dem Schluss: "Das muss eine Zigarettenspitze sein!" Und zwar eine ganz tolle: "Cooles Teil!"
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"Die sind auf jeden Fall unglaublich selten, denn wir alle haben so etwas noch nie gesehen", merkte Händler Daniel Meyer an. Das erste Gebot kam aus der hinteren Reihe, von Christian Vechtel, der 100 Euro bot. Doch der anfängliche Preis wurde schnell übertroffen. Bei 200 Euro vermutete Vechtel: "Der Expertisenpreis ist sicherlich schon erreicht."
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Dennoch bot Vechtel mit 210 Euro weiter mit, die jedoch von Lehnertz mit 250 Euro gekontert wurden. "Das ist aber ein starker Schritt", staunten seine Kollegin und Kollegen. Lehnertz hatte sich den schicken Halter für Zigaretten wohl verguckt. "Aber ich finde sie auch super", erklärte Markus Wildhagen und ging mit. Bis man bei 300 Euro stand.
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"Was stimmt mit dir da hinten nicht?", wandte sich Lehnertz konkret an Wildhagen, als die Gebote nicht abebbten. Doch das Duell der Kontrahenten hatte gerade erst begonnen und schaukelte sich immer weiter hoch. "Anscheinend ist die Spitze aus Gold", scherzte Kollege Meyer als 400 Euro erreicht wurden. "Es wird zu Gold", schmunzelte die Verkäuferin.
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"450! Damit du mal ruhig wirst!", konterte Lehnertz und kassierte für das hohe Gebot ein Raunen: "Ach, Waldi! Das ist Wahnsinn!" Nach weiteren Wildhagen-Geboten, beschloss der Händler aus der Eiffel: "Auch wenn ich total irre bin, ich gebe dir 500!" Dafür bekam er den Zuschlag und den Verweis von Wildhagen: "Fiese Möpp!"
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Als weiteres Objekt der Sendung taxierte Expertin Heide Rezepa-Zabel ein opulentes Armband aus 750er Gold mit Edelsteinen auf 2.200 bis 2.400 Euro. Das Familienerbstück aus den 1960er Jahren stammte aus Italien. Der Wunschpreis lag nur bei 1.800 Euro. Doch Händlerin Susanne Steiger fand das Armband einfach nur "Wow!" und zahlte 2.500 Euro.
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Der Wunschpreis für eine Handleuchte für Zugführer von 1958 belief sich auf 100 Euro. Laut Sven Deutschmanek handelte es sich um ein "absolutes Sammlerstück mit wunderschöner Alterspatina!" mit einem Wert von 80 bis 100 Euro. Händler Markus Wildhagen zahlte 80 Euro.
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Für eine 750er Goldbrosche aus mit Diamanten im Altschliff (2,5 Karat) wünschte sich der Verkäufer 2.000 Euro. Expertin Heide Rezepa-Zabel schätzte den Wert aufgrund des Materials auf 2.800 bis 3.000 Euro. Händlerin Susanne Steiger erhielt bei 2.500 Euro den Zuschlag.
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Die Hydranten-Bronze hatte ein Verkäufer auf dem Flohmarkt für "einen Fünfer" erworben. Laut Friederike Werner handelte es sich um Aktionskunst von Wolfgang Wimhöfer, einem Schüler von Joseph Beuys aus Düsseldorf. Die Bronze aus einer Denkmalschutz-Aktion am Düsseldorfer Hafen von 1998 war 150-200 Euro wert. Christian Vechtel zahlte 360 Euro.
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Eine Herrenarmbanduhr "Calculator" der Firma Heuer aus den 1970er Jahren taxierte Sven Deutschmanek auf 2.000 Euro, denn "aktuell gibt es einen Riesen-Run auf Vintage-Uhren." Trotz seines Wunschpreises von 2.5000 Euro nahm der Verkäufer die Händlerkarte an und erhielt von Händlerin Susanne Steiger am Ende 2.200 Euro.
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