"heute-show"

"heute-show" über Corona-Politik: "Bedingungslose Kapitulation vor dem Virus"

27.03.2021 von SWYRL/Jürgen Winzer

"Habemus Missbrauchsgutachten!" Das Erzbistum Köln meldete endlich Vollzug. "Habemus Osterruhe!," kündete auch die Kanzlerin - und stampfte den harten Osterlockdown anderntags gleich wieder ein. "Unfassbar", meinte Oliver Welke in der "heute-show", dieses "schiere Ausmaß an Dilettantismus."

"Für mich ist das wie die bedingungslose Kapitulation vor dem Virus", sagte Welke und meinte den zwölfstündigen Verhandlungsmarathon der Kanzlerin und ihrer 16 Länderchefs mit dramatischem Ende. Die Berge kreißten und gebaren eine Maus. Eine Maus, die lahmte. Nach Protesten aus allen Ecken nahm die Kanzlerin die "Osterruhe" zurück und entschuldigte sich für den Fehler. Welke: "Für Fehler eingestehen ist gut - noch besser wäre eine Idee."

Die fehle aber nach wie vor. Welke kam zu dem Schluss: "Wir brauchen Hilfe." Und hatte auch gleich eine gute Idee: Er appellierte an Joe Biden, Emmanuel Macron, Boris Johnson und Wladimir Putin: "Die Alliierten müssen Deutschland wieder einmal helfen." Immerhin, so Welke, hätten drei der vier einstigen Siegermächte Impfstoff. Welkes Vorschlag: "Übernehmen sie einfach ihre alten Besatzungszonen, wir Deutschen behalten nur Mallorca."

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"Zu viele Insolvenzen im Superwahljahr machen schlechte Laune"

Welke mahnte an, dass Deutschland auch nach einem Jahr Pandemie und zuletzt fünf Monaten unausgegorenen Lockdowns mit denselben "Steinzeitmethoden" arbeite. Auf und zu, rein und raus. Und alles nur, weil in unserem "überregulierten Land" das Testen und Impfen immer noch nicht "aus dem Quark" komme. "Wann schaltet Deutschland endlich in den Katastrophenmodus?", fragte Welke. "So wie damals Helmut Schmidt, 1962 bei der Sturmflut in Hamburg: pragmatisch, zupackend, unbürokratisch."

Die Bürger seien zermürbt von dauernden halbseidenen Versprechungen und dem ständigen "Zähnezusammenbeißen". Zumal, so Welke, zwar an die Wirtschaft, an die Firmen, "appelliert" werde, mehr zu testen. Wenn es aber um echte Einschränkungen gehe, sei immer der Bürger betroffen.

Oder einzelne Branchen. Wie die Gastronomie. Brauereien müssten fässerweise Bier jenseits des Haltbarkeitsdatums wegkippen (Welke: "Abgestandenes Bier - oder wie ich sage: Kölsch."). Jeder vierte Gastronom denke ans Aufhören. Aber nicht mal das gehe so einfach, weil, so Welke, das Insolvenzrecht ausgesetzt wurde: "Zu viele Insolvenzen im Superwahljahr machen wohl nur unnötig schlechte Laune."

Welke rät Kardinal Woelki zum Rücktritt

Auch die Nachrichten vom Erzbistum Köln, wo Kardinal Woelki endlich (Welke: "Nach Jahrzehnten der Vertuschung.") das lange zurückgehaltene Missbrauchsgutachten vorlegte, sind alles andere als gut. Woelki selbst ist kirchenrechtlich nichts nachzuweisen, meinte Welke fast bedauernd, und einen Rücktritt lehne Woelki ab. Das sei nur ein Symbol, "das nur kurz" wirke. Welke zynisch: "Mach's trotzdem - dann freu ich mich halt kurz."

"In dem Laden ging Täterschutz immer vor Opferschutz", meinte Welke mit Blick auf die katholische Kirche. Noch 2019 seien nur sieben Prozent der überführten Kinderschänder von der Kirche selbst zur Anzeige gebracht worden. Anhand der nun beurlaubten Weihbischöfe Dominikus Schwaderlapp und Ansgar Puff höhnten die "heute-show"-Macher von der "Vertuscherei Schwaderlapp & Puff". Firmenslogan: "Sind sie verschuldet in Schwierigkeiten geraten? Kommen Sie zur Vertuscherei. Wer streitet ihre Straftat ab? Es sind Puff & Schwaderlapp!"

"Wir segnen keine Homos, der Herr ist hetero!"

Und doch: In Deutschland tobe gerade ein Kirchenaufstand: "Die deutschen Bischöfe beschweren sich." Und zwar über den Beschluss der Glaubenskongregation in Rom, dass homosexuelle Paare nicht gesegnet werden dürfen. Welke: "Dem Vatikan kommt die deutsche Bischofskonferenz vor wie eine linke Hippie-Kommune."

Monsignore Sebastian Puffpaff als Mitglied der Glaubenskongregation erklärte: "Warum kein Segen für Homos? Weil's Sex außerhalb der Ehe ist." Zudem könne der "gemeine Homosexuelle" ja mal dankbar sein, dass "wir ihn nicht mehr so richten wie früher". Puffpaff: "Ja, damals hat's alle drei Meter gekokelt." Die Kritik am verweigerten Segen wollte Puffpaff nicht stehen lassen. Mit dem Segen werde doch generell großzügig umgegangen. Es würden Hunde, Fahrstühle, Autobahnteilstücke, Kläranlagen gesegnet. "Und Autos. Und sogar E-Autos, obwohl die ja auch schwul sind." Überdies sei das Segnen von Homosexuellen ohnehin Segensverschwendung, denn: "Der Homosexuelle landet doch sowieso in der Hölle."

Puffpaff ließ zum Ausklang einen schmissigen Gospel erklingen. Das "Kardinal-Meisner-Terzett" bot seine Version des Kirchenliedes "Komm, sag es allen weiter" und sang:

Ob Katzen oder Hunde, ob Esel oder Kuh, wir segnen alle Tiere, nur einer ist tabu: (Refrain) Wir segnen keine Homos! Das war bei uns schon immer so. Wir segnen keine Homos, der Herr ist hetero.

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