"Es ist niemals mein Land hier"

"Goodbye Deutschland": Schwangere Auswanderin leidet unter schlimmen "Angstzuständen"

05.05.2023 von SWYRL/Bettina Friemel

Aus Liebe wandert Gamze mit ihrem Freund Tobi auf die Philippinen aus, um dort ein deutsches Restaurant zu eröffnen. Eine Sache verheimlicht sie dem "Goodbye Deutschland"-Team vorerst lieber, denn ein besonderer Umstand macht das Vorhaben nicht gerade einfacher ...

Aus Rosengarten bei Stuttgart zieht es Gamze Aslan (31) und Tobi Leutert (34) auf die Philippinen - ein langgehegter Traum von Tobi. Gamze wagt aus Liebe zu ihm das große Abenteuer, obwohl sie noch nie auf den Philippinen war und erst seit zehn Monaten mit Tobi zusammen ist. "Jeder nennt mich sehr mutig", lacht die Anästhesieschwester in der aktuellen Folge der VOX-Auswanderdoku "Goodbye Deutschland!" vor der Abreise.

Bauingenieur Tobi hat vor zwei Jahren seine Baufirma verkauft, will nun in dem Land leben, in dem er seit 20 Jahren Urlaub macht, und in der Hauptstadt Manila ein Restaurant eröffnen. Harry Bölz (62), Kumpel seines Vaters, Hundezüchter und gelernter Koch, soll ihm dabei helfen - schließlich wohnt der bereits seit 25 Jahren dort.

Der Rummel in der übervollen Millionenstadt überfordert Gamze: "Ich glaube, das dauert ganz, ganz lange, bis ich damit zurechtkomme." Tobi fühlt mit ihr: "Das ist ein Kulturschock, was Gamze hier erlebt." Vorübergehend kommt das Paar in einem von Harrys Häusern unter, das der als Hundezwinger nutzt. "Es ist wirklich voll mit Hunden da drin, und ich habe ja Angst vor Hunden", steht Gamze der nächsten Belastungsprobe gegenüber. "Ich komme mit dem Geruch und mit meinen Angstzuständen in diesem Haus wenig klar."

Dann wird ihr schlecht. Das hat einen besonderen Grund, wie sie dem "Goodbye Deutschland"-Team mitteilt. Gamze ist schwanger und hat es erst wenige Tage vor der Abreise erfahren: "Das macht jetzt alles noch mal ein bisschen komplizierter."

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"Goodbye Deutschland": Gamze plagen unzählige Ängste

"Am Anfang war ich nicht ganz so erfreut", gesteht Tobi. "Aber mittlerweile freue ich mich riesig." Doch er befürchtet: "Dass Gamze sagt, ihr gefällt es hier nicht und sich dann in den Flieger setzt und wieder nach Hause fliegt mit unserem Baby. Das wäre natürlich ein Albtraum." Gamze plagen noch viel größere Ängste: "Ich habe Angst vor den Ärzten, ich habe Angst vor der Geburt hier. Ich habe Angst, dass ich das alleine nicht schaffe ohne meine Schwester. Ich habe auch Angst, dass unsere Beziehung darunter leidet und wir kaputtgehen."

Auch die Restaurant-Pläne bereiten der Deutschtürkin Kopfzerbrechen: "Wir haben nullkommanull Gastro-Plan." Tobis Idee: Harry schmeißt die Küche, Gamze schmeißt den Laden vorne. "Der Plan wäre, hier ein deutsches Restaurant aufzumachen, wo wir selber Würste herstellen, Fleischkäse. Mit Metzgerei", träumt er groß. Zur Besichtigung eines Lokals kommt der Besitzer schon mal nicht. Für Gamze ein No-Go, an das sie sich schwer gewöhnen kann: "Ich habe diese Mentalität einfach nicht. Für mich ist Pünktlichkeit wichtig." Auch kulinarisch hat sie Anpassungsprobleme: "Das philippinische Essen ist ja mal so gar nicht meins."

Tobi bekommt eine letzte Chance

Da das Startkapital von 15.000 Euro nicht üppig ausfällt, jobbt Tobi auf einer Hühnerfarm. Trotz aller Vorbereitungen auf das neue Leben wird Gamze von der neuen Realität überrollt: "Das Emotionale habe ich absolut unterschätzt." Sie schluchzt: "Ich habe so Angst, dass ich das mit der Sprache nicht hinkriege. Ich habe Angst, dass ich das mit dem Essen nicht hinkriege. Ich habe Angst, dass ich hier keine Freunde finde. Ich habe Angst, dass meine Familie niemals hierher kommen kann." Sie fragt sich: "Wem zeige ich denn mein Baby? Mein Traum war es eigentlich, dass meine Schwester bei der Geburt an meiner Seite steht." Doch ihre eigenen Träume gibt sie nun für die ihres Freundes auf.

Bis zum nächsten Besuch des "Goodbye Deutschland"-Kamerateams sind fünf Monate vergangen: Gamze ist im siebten Monat schwanger, das Paar wohnt außerhalb von Manila. Um sich das Luxushaus mit Pool leisten zu können, arbeitet Tobi außer auf der Hühnerfarm auch noch in einer Diskothek. "Ich komme nicht so gut klar damit, dass er jetzt jede Nacht in einem Club ist und da arbeitet", fühlt sich Gamze oft alleine.

Auch das Etablissement weckt ihre Eifersucht: "Für mich ist es ein Puff." Als Tobi sie dann auch noch wegen einer Nichtigkeit anlügt, zweifelt Gamze an der Beziehung. "Ich habe mein ganzes Leben aufgegeben, ich habe es verdient, dass man ehrlich zu mir ist", fließen erneut Tränen. Noch gibt sie Tobi eine Chance, doch sollte sie ihn nochmals bei einer Lüge erwischen, will Gamze sich in den Flieger setzen: "Es ist niemals mein Land hier." Doch noch ist die Liebe zu Tobi stärker ...

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