"Bares für Rares"
"Das ist eine Rarität", war sich die Verkäuferin bei Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" ganz sicher. Denn ihr Bild von einem der bekanntesten deutschen Landschaftsmaler tauchte in keinem Katalog auf. Ihren fünfstelligen Wunschpreis konnte sich aber keiner leisten. Und so war Teamwork im Händlerraum gefragt.
© ZDF"Bares für Rares"
Verkäuferin Corinna und Freundin Sabine aus Wentorf hatten ein signiertes Gemälde von Otto Modersohn im Gepäck. Dass der Künstler sehr bekannt ist, wussten sie bereits vor der Expertise. Und so nannten sie, bevor Bianca Berding zu Wort kam, auch einen amtlichen Wunschpreis. "Ich hätte gerne fünfstellig", meinte Corinna selbstbewusst.
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"Fünfstellig?!", stammelte Lichter, schaute sich das Bild nochmal genau an und meinte trocken: "Das sind Blumen!" Expertin Berding lächelte und fügte hinzu: "Besondere Blumen". Lichter mimte den Beleidigten: "Ihr wisst alle Bescheid und ich bin wieder der blödeste am Tisch." Jetzt war Berding an der Reihe ...
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Der Künstler Modersohn ist laut Bianca Berding eine "absolute Größe der deutschen Kunstgeschichte". "Er hat nicht nur Blumen abgemalt, sondern wollte das innere Wesen, die Emotionen des Moments darstellen", erläuterte die Expertin. "Das war auch die neue Maxime in seiner Kunst." Genau das zeige das Blumenstillleben.
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Berding war hellauf begeistert von dem "farbigen, prächtigen" Blumenbild, das Blüten in ganz unterschiedlichen Stadien zeige. "Manche sind noch ganz frisch, manche lassen schon das Köpfchen hängen." Darin spiegele sich das große Thema in der Kunst: vom Werden und Vergehen, vom Sein und Nichtsein.
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Neben der Signatur fand sich die Jahreszahl der Entstehung: 1927. Dort erkannte Berding zudem einen Lichtrand, der den alten Firnis auf dem Bild betonte. "Die Farben sind eigentlich sehr viel intensiver und das würde viel mehr strahlen, wenn der Firnis abgenommen wird", empfahlt die Expertin. Ihr Schätzpreis: 8.000 bis 10.000 Euro.
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"Das ist ein Original Modersohn. Wahnsinn, das ist der Name schlechthin", freute sich Wolfgang Pauritsch über das Gemälde, Öl auf Holz. Auch Fabian Kahl war vor allem vom Künstler begeistert, der Mitbegründer der Künstlerkolonie Worpswede war. Doch das erste Gebot kam von Esther Ollick, die von ihrem Sitznachbarn Pauritsch dazu angestachelt wurde.
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"Die Esther wollte mit 3.000 Euro beginnen, stimmt's?", fragte Pauritsch schelmisch, da er schon wusste, dass das Werk viel mehr wert war. Danach war Jan Cizek mit 3.500 Euro dran, beschloss wieder mal Pauritsch. Als nächster in der Reihe dirigierte Pauritsch 4.000 Euro von Kahl und 4.500 Euro von Julian Schmitz-Avila.
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"Und du kommst zum Schluss?", fragte Kahl lachend den Kollegen Pauritsch, der tatsächlich 5.000 Euro bot und das Spiel eigentlich "noch einmal von vorne" starten wollte. Danach stiegen die Gebote nur in 100-Euro-Schritten. Schmitz-Avila bot 7.000 Euro und betonte: "Das ist ein sehr guter Name". Die Verkäuferin zeigte sich nicht beeindruckt.
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"Ich hätte gern fünfstellig", pokerte Corinna. Schmitz-Avila zögerte, dann gab er sich einen Ruck und bot 9.000 Euro. Die Verkäuferin ließ aber nicht locker. Kahl, der zuvor schon ausgestiegen war, meldete sich mit der Idee zurück, die 10.000 Euro zu teilen. Beide Käufer waren sich einig: "Mega, da machen wir was draus."
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Lesekasten von Detlev Kümmel in die 1960er-Jahre datiert. Erfunden wurde das Lernsystem, das auch in der Montessoripädagogik verwendet wird, aber bereits im 18. Jahrhundert. Wunschpreis: 20 bis 30 Euro. Schätzpreis: 20 bis 40 Euro. Und Händlerin Esther Ollick zahlte 80 Euro.
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Das Verkäuferpaar aus München wünschte sich 2.000 bis 2.500 Euro für seinen KPM-Kerzenständer aus Porzellan. Heide Rezepa-Zabel datierte das Stück ins Jahr 1956. Schätzpreis: 1.000 bis 1.200 Euro. Die Händlerkarte wurde dennoch angenommen und der Leuchter "schweren Herzens" für 750 Euro an Fabian Kahl verkauft.
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Ein Tablett aus 800er-Silber stammte laut Bianca Berding vom Hofjuwelier Louis Werner aus dem Jahr 1909. Gewünscht wurden 250 Euro. Berding taxierte den Teller sogar auf 400 bis 550 Euro. Und Händler Julian Schmitz-Avila zahlte 350 Euro dafür.
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Ein Playmobil-Weihnachtsmann war 2003 von geobra Brandstätter für Playmobil produziert worden. Der Wunschpreis lag bei 300 bis 400 Euro. Detlev Kümmel schätzte den Wert auf 400 bis 450 Euro. Nach einigen Geboten zahlte Fabian Kahl am Ende 420 Euro.
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Heide Rezepa-Zabel schätzte den 1980er-Diamantring (1,2 Karat) aus 585er-Gold auf 800 bis 900 Euro. Der Wunschpreis belief sich auf 700 Euro. Am Ende zahlte Julian Schmitz-Avila den Wunschpreis von 700 Euro.
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