09.05.2025 von SWYRL/Paula Oferath
Zusammenziehen, das heißt nicht nur Kisten schleppen, sondern auch Kompromisse schließen. Die ZDF-Reportage begleitet drei Paare auf dem Weg in die erste gemeinsame Wohnung. Wie viel Nähe hält die Liebe aus, wenn Alltag, Umzug und Tupperdosen aufeinandertreffen?
Wieso liegen schon wieder Socken im Flur? Und warum steht das Duschgel falsch herum? - In der ersten gemeinsamen Wohnung werden aus Kleinigkeiten plötzlich Grundsatzfragen. Alltagsrituale prallen aufeinander, Gewohnheiten, vermeintliche Nebensächlichkeiten entwickeln Sprengkraft. Zusammenziehen - das klingt nach Romantik und Nähe, bedeutet aber oft auch Streit über Dinge, die man vorher nicht einmal bemerkt hat. Die Reportage "37°: Stresstest gemeinsame Wohnung" (Dienstag, 13. Mai, 22.15 Uhr, im ZDF, am Sendetag ab 8 Uhr bereits in der ZDF-Mediathek), ein Film von Jana Lindner, begleitet drei Paare, die den mutigen Schritt in ein gemeinsames Zuhause wagen und dabei ganz eigene Herausforderungen meistern müssen.
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Der Kompromiss kennt kein Alter
"Getrennt zu sein, ist uns immer schwerer gefallen - auch mit dem Gefühl im Hintergrund, dass wir nicht wissen, wie viel Zeit noch bleibt", erzählt Ulrike (73). Sie und ihr Partner Gerhard (80) lernten sich online kennen. Nach dem Tod ihres Mannes lässt sich die pensionierte Pädagogin noch einmal auf eine neue Liebe ein. Gerhard ist Künstler und lebt im österreichischen St. Pölten. Nun wollen sie ihre beiden Haushalte in einer 2,5-Zimmer-Wohnung zusammenbringen. "Zwei Leben werden jetzt zusammengewürfelt, und wir überlegen, was wir wirklich brauchen", schildert die 73- Jährige. Zwischen Erinnerungsstücken, Gewohnheiten und Platzmangel zeigt sich: Auch mit Lebenserfahrung bleibt der Einzug in die gemeinsame Wohnung eine emotionale Gratwanderung.
Auch Martin und Sophie wagen den Sprung ins Ungewisse. "Der Partner ist der größte Spiegel. Und wir merken, dass wir voneinander lernen können", beschreibt Sophie die Situation und zeigt damit, dass Reflexion für sie und Martin sehr wichtig ist. Das 30-jährige Paar führt seit einem Jahr eine Fernbeziehung zwischen Freiburg und Braunschweig. Jetzt starten sie in Leipzig neu - mit gemeinsamen Erwartungen, aber auch offenen Fragen. Martin ist Vater, Sophie wünscht sich irgendwann eigene Kinder. Auch hier lautet die Frage: Wie viel Kompromiss verträgt eine junge Beziehung?
Zwischen Streit um Tupperdosen und Verantwortung
Die Reportage begleitet außerdem Stintje und Yuri. Das Paar ist 19 Jahre alt, und beide kommen aus dem Emsland und ziehen für ihr Studium zum ersten Mal von zu Hause aus und gleich zusammen. "Du denkst, du hast die Kontrolle, aber im Prinzip habe ich die Kontrolle", scherzt Stintje. Sie müssen sich nicht nur in einer neuen Stadt zurechtfinden, sondern auch mit dem neuen Alltag zwischen Putzplan, Streit um Tupperdosen und wachsender Verantwortung.
Drei Lebensphasen, drei ganz unterschiedliche Paare, aber eine Erfahrung, die verbindet: Wer zusammenzieht, lernt mehr über sich, den anderen und die Beziehung als in jedem Urlaub.