Bares für Rares
In der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" waren Horst Lichter und die Händler ungewohnt rührselig. Auslöser waren kultige Stofftiere. Doch für die Rührung sorgte die Geschichte dahinter: Es handelte sich um einen letzten Willen ...
© ZDFBares für Rares
"Wow, jetzt fühle ich mich wie in einem Spielzeugladen", freute sich der Kindskopf Horst Lichter, als er die Steiff-Tiere erkannte. Ein Verkäuferpaar hatte sie mitgebracht.
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Lichter staunte darüber, wie gut erhalten die Stofftiere wirkten und wollte dafür eine Erklärung. Die konnten die Besucher allerdings nicht geben: Ein "Gast" ihres Hospizes vermachte ihnen die Steiff-Tiere. Sein letzter Wille: Der Erlös solle dem Hospiz zugutekommen.
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Bettina leitet das Hospiz, Marcus ist Geschäftsführer. Was Horst Lichter berührte, war ein Wort, welches die beiden für ihre Kunden benutzten ...
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"Ich finde wunderschön, dass ihr von Gästen redet, das finde ich einen sehr schönen Ausdruck", erklärte Host Lichter mit belegter Stimme. "Denn es sind Gäste, sie bleiben ja nicht so wahnsinnig lange."
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Lichter war sichtlich gerührt. Dann lenkte er vom Thema ab. "Teddybear Replica 1988", las der Moderator laut vor. Das Original war aber von 1907. Eine Fälschung also? Nein, wie Detlev Kümmel wusste ...
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Während Replikate nicht selten mit Genehmigung von anderen Firmen hergestellt würden, handele es sich hier aber um echte Steiff-Produkte, so Kümmel. "Ich will noch nicht mal Replikat sagen, es ist eine Wiederholung", schwärmte der Experte voller Anerkennung.
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Kümmel hatte einen Favoriten: "Der ist der erste, den Steiff überhaupt hergestellt hat." Vom Replikat des Ur-Bären wurden 6.000 Exemplare für Europa produziert. "Genauso hergestellt wie damals", betonte Horst Lichter.
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Befragt nach dem Wunschpreis erklärten die Hospiz-Betreiber, sie wollten mit dem Erlös in Mobiliar für ihre Gäste investieren. 200 Euro hielten sie für realistisch. Kümmel erhöhte auf bis zu 500. "Viele Grüße an eure Gäste!", verabschiedete Lichter die beiden.
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"Das sind limitierte Sachen, die nicht antik sind", stellte Wolfgang Pauritsch fest. Der Händler sah sich den Stoff-Zoo aus der Nähe an.
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"Die waren einmal sehr sehr teuer, aber den Einkaufspreis werden wir heute nicht mehr kriegen", so Wolfgang Pauritsch (rechts). "Ich habe wenig Ahnung, aber ich starte - mit 150 Euro."
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Jan Cizek (rechts) und David Suppes boten mit. Die anderen Händler schwiegen.
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Als Jan Cizek 350 Euro bot, erklärte David Suppes (links) den Verkäufern: "Das ist aus Händlersicht schon ganz okay."
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Die anderen Händler sahen das wohl ähnlich, denn sie stiegen aus.
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Jan Cizeks Gebot blieb das letzte. Detlev Kümmel hatte 400 bis 500 empfohlen. Die Verkäufer ließen sich dennoch auf den Deal ein.
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"Jetzt können wir auch die Geschichte dazu erzählen", so die Verkäuferin. Sie berichtete vom Hospiz. Die Bärensammlung stamme von einem Gast. Der Erlös solle dem Hospiz zu Gute kommen. "Wir freuen uns riesig", sagte sie.
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"Also wir erfüllen seinen letzten Wunsch", verstand Jan Cizek bewegt. Eine "schöne Geschichte", fand auch Wolfgang Pauritsch. Alle im Händlerraum waren gerührt. Vereinzeltes Räuspern zeigte, dass niemanden die Story kalt gelassen hatte.
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"Eine vergessene Künstlerin", sagt Dr. Bianca Berding über Emmy Gotzmann. Was in der Nazi-Zeit als entartete Kunst galt, taxierte sie auf bis zu 3.500 Euro. David Suppes zahlte gar 4.000.
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Ein Verkäufer brachte ein Porzellan-Ensemble aus Schulkindern mit. Bianca Berding taxierte auf bis zu 180 Euro. Elke Velten war das Thüringer Porzellan 130 Euro wert.
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Eine Diamantbrosche aus Gold und Platin: Wendela Horz stimmte dem Wunschpreis von bis zu 400 Euro zu. Genau das bezahlte Elke Velten.
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Ein Verkäuferpaar wünschte sich 500 Euro für eine Kindernähmaschine. Lichter sah das Objekt in einer Vitrine oder "sogar in einem Museum". Detlev Kümmel empfahl lediglich 100 bis 150 Euro. Das Paar verkaufte nicht und nahm die Miniatur wieder mit.
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Das Alter des Münzbecher aus 750er Silber schätzte Wendela Horz auf zwischen 1750 und 1777. Das Vrkäuferpaar erhoffte sich 1.300 Euro, Horz taxierte auf 1.800. Letzteres bezahlte Friedrich Häusser.
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