James Bond 007: Casino Royale - So. 01.10. - SAT.1: 20.15 Uhr

Ein Neuanfang - geschüttelt und gerührt

14.09.2023 von SWYRL/Jan Treber

Wie alles seinen Anfang nahm: "Casino Royale" mit Daniel Craig als Nachfolger von Pierce Brosnan funktionierte 2006 als glaubwürdige Charakterstudie und als Wiederbelebung eines angestaubten Filmmythos.

Zu Beginn seiner Karriere als Doppel-Null-Agent soll es James Bond tatsächlich egal gewesen sein, in welcher Form er seinen Martini zu sich nimmt. Die Frage des Kellners, ob er das Getränk "geschüttelt oder gerührt" genießen wolle, beantwortet 007 jedenfalls einigermaßen desinteressiert. Eine Szene, die exemplarisch steht für den Neuanfang, den die Macher um Regisseur Martin Campbell mit "Casino Royale" und Daniel Craig im Jahr 2006 versuchten. Craigs Zeit im Dienste Ihrer Majestät nahm 2021 mit "Keine Zeit zu sterben" ein Ende, SAT.1 erinnert mit der Wiederholung des großartigen Actionfeuerwerks nun an die Anfänge des Briten als 007.

"Casino Royale" darf sowohl künstlerisch als auch kommerziell als gelungene Operation am offenen Herzen eines Mythos verbucht werden. Dabei sticht keineswegs alleine der blonde Bond-Neuling hervor: Die fantastische Eva Green macht ihren Job als komplexe Femme Fatale Vesper Lynd ebenfalls exzellent. Und natürlich sollte auch Bonds Gegenspieler Le Chiffre erwähnt werden, weil der von Mads Mikkelsen verkörperte Bösewicht zu den großartigsten Schurken zählt, mit denen 007 es je zu tun hatte.

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Wie James Bond wurde, was er ist

Der Agentenfilm beginnt nach der schwarz-weißen Eröffnungssequenz, in der sich Bond das Recht auf den Doppel-Null-Status erwirbt, äußerst eindrucksvoll: mit einer Verfolgungsjagd auf einer Hochhausbaustelle. Doch die Filmemacher hatten ein ganz anderes Ziel als pure Action vor Augen, nämlich den Charakter Bonds zu erklären. Wer wissen will, warum 007 mit den Frauen so umgeht, wie er es später tat, wer wissen will, warum aus ihm dieser harte Kerl wurde, der muss zweifellos diesen Film sehen. Denn am Ende steht die geradezu romantische Frage danach, was denn nun schlimmer ist: eine Liebe, die stirbt? Oder eine Liebe, die verraten wird?

Mit "Casino Royale" inszenierte Regisseur Martin Campbell ("Golden Eye") mehr eine Personenstudie als ein Actionabenteuer. Hier geht es einzig und allein um die Person des James Bond. Er blutet reichlich, lacht fast nie und vor allem: Er verliebt sich in eine Beamtin des britischen Schatzamtes (Green). Die kurze, aber heftige Beziehung schleudert Bond durch alle Extreme. Und sie macht - das glaubt man dem Film in jeder Sekunde - einen anderen Mann aus ihm.

Wie geht es mit "James Bond" weiter?

Direkt im Anschluss wiederholt SAT.1 zwei weitere Filmabenteuer des Geheimagenten (dargestellt von Pierce Brosnan): In "James Bond 007: Der Morgen stirbt nie" (23.10 Uhr) muss 007 gegen einen wahnsinnigen Medienmogul und seine Fantasie vom Dritten Weltkrieg ankämpfen. In "James Bond 007: Die Welt ist nicht genug" (01.35 Uhr) gilt es, den Mord an einem Ölmagnat aufzuklären.

Wann ein neuer 007-Film ins Kino kommt, ist derweil ungewiss. Auch über die Nachfolge von Daniel Craig als Titelheld ist außer Spekulationen nichts bekannt. Im Gespräch sind unter anderem "Luther"-Star Idris Elba, "Superman"-Darsteller Henry Cavill und "Bridgerton"-Star Regé-Jean Page. Zwischenzeitlich gab es auch das Gerücht, dass erstmals eine Frau in den Dienst Ihrer Majestät eintreten könnte. Dies wurde von der James-Bond-Chef-Produzentin Barbara Broccoli allerdings widerlegt: "Ich denke, es wird ein Mann sein, weil ich nicht glaube, dass eine Frau James Bond spielen sollte", sagte sie 2021 in einem Interview mit dem US-Branchenblatt "Hollywood Reporter". Sie fuhr fort: "Ich glaube daran, Figuren für Frauen zu schaffen und nicht nur Frauen Männerrollen spielen zu lassen."

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