"Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen" - Do. 18.04. - ARD: 20.15 Uhr

Dreck am Stecken

16.04.2024 von SWYRL/Susanne Bald

Schauspieler und Aktivist Hannes Jaenicke setzt sich jetzt auch im "Amsterdam-Krimi" für den Umweltschutz ein: Im ersten von zwei neuen Fällen bekommt er es als verdeckter Ermittler Alex Pollack nicht nur mit Drogenhandel, sondern auch mit illegaler Müllverschiffung zu tun.

In der Dunkelheit der Nacht, auf regennasser Straße rast ein Wagen auf ein Krankenhaus zu, bremst kurz und sucht mit quietschenden Reifen schnell wieder das Weite. Zurück bleibt, am Boden liegend, blutend und bewusstlos: Alex Pollack (Hannes Jaenicke), deutscher Undercover-Experte der Amsterdamer Polizei. So rasant "Der Amsterdam-Krimi: Der Dreck der anderen" beginnt, so brisant geht er weiter.

Es ist der nunmehr siebte Film der Reihe, die 2018 an den Start ging. Ursprünglich waren nur zwei Folgen geplant, doch mit über vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern entschied man sich, in Serie zu gehen. Heute liegen die Zahlen stabil bei um die sechs Millionen. Das dürfte neben Publikumsliebling Hannes Jaenicke in der Hauptrolle auch an den großen, aktuellen Themen liegen, die in der "DonnerstagsKrimi"-Reihe behandelt werden: Finanzskandale, Menschenhandel, Zwangsprostitution - und immer wieder Drogenschmuggel und -handel, auch im neuesten Fall. Hinzu kommt in "Der Dreck der anderen" noch eine ganz besondere Schweinerei.

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Verlogene Marketingstrategie: "Social Washing"

Drei Monate vor Handlungsbeginn wird dem Team um Alex Pollack und seinen Freund und Kollegen Bram de Groot (Fedja van Huêt) ein verstörendes Video von einer Müllkippe in Malaysia zugespielt, auf der zwischen giftigem Sondermüll die Leiche eines Kindes gefunden wurde. Die Spur führt zum Amsterdamer Recyclingunternehmen der dubiosen Laura Lee (JoyMaria Bai). Die geriert sich in der Öffentlichkeit als große Wohltäterin vor allem für die Jüngsten der Gesellschaft: "Soziales Engagement ist uns wichtig. Kinder sind uns wichtig", verkündet sie im Vorfeld eines von Brams Frau organisierten Benefiz-Fußballspiels, das sie sponsert. "Ich will, dass diese Kids verstehen, dass sie alles werden können, alles!" Dass Lee im Hintergrund im ganz großen Stil die illegale Verschiffung giftigster Chemieabfälle von Europa nach Malaysia betreibt, ahnt da wohl niemand.

"Social Washing" nennt sich diese verlogene Marketingstrategie, mit der Drehbuchautorin Britta Stöckle und Regisseurin Almut Getto den Film in einen aktuellen Kontext setzen: Unternehmen geben sich für ihr öffentliches Image moralisch, divers oder nachhaltig, indem sie unterschiedlichste Projekte unterstützen, und lenken damit von ihrem eigentlichen Treiben ab. Und Laura Lee im "Amsterdam-Krimi" hat weitaus mehr Dreck am Stecken, als zunächst gedacht. Um ihr das Handwerk zu legen, wird Alex verdeckt als Arbeiter in ihre Firma eingeschleust und gerät in Lebensgefahr.

Im Leben wie im Film engagiert

"Pech für die Natur und alle die damit in Berührung kommen", kommentiert Hauptdarsteller Hannes Jaenicke als Alex wütend das illegale Entsorgen von Giftmüll. Der Satz könnte auch vom privaten Hannes Jaenicke stammen. Der 64-Jährige ist bekannt - und umstritten - für seinen Einsatz für den Umwelt- und Tierschutz. Dazu äußert er sich auch ausführlich in dem aktuellen Filmporträt "Hannes Jaenicke - der Schauspieler, der die Welt verändern will" in der Reihe "Lebenslinien", zu sehen am Montag, 15. April, im BR Fernsehen und vorab in der Mediathek.

Deutlich fällt im Begleitheft zum siebten "Amsterdam-Krimi" auch seine Antwort auf die Frage aus, welcher Moment ihn bei den Dreharbeiten persönlich besonders berührt habe: "Die Tatsache, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten gerne so tun, als würden Nachhaltigkeit und Umweltschutz weit oben auf ihrer Prioritäten-Liste stehen. In Wirklichkeit werden sogenannte Dritte-Welt- und Billiglohnländer aber nach wie vor ausgenutzt und missbraucht wie in schlimmsten Kolonialzeiten. Siehe Müllexport, Lieferkettengesetz, Ausbeutung und Vergiftung von Arbeitskräften, die für die reichen Industrienationen arbeiten und produzieren."

Am kommenden Donnerstag, 25.04., gibt es einen weiteren spannenden "Amsterdam-Krimi" mit brisantem Thema: Es geht um "Blutige Diamanten".

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