Ikonische WM-Momente
Minute 113, Maracanã-Stadion, Rio de Janeiro: Mit einem technisch genialen Tor schoss Mario Götze die deutsche Nationalmannschaft am 13. Juli 2014 zum vierten WM-Titel. Welche Momente noch in die WM-Geschichte eingingen, erfahren Sie auf unserer Zeitreise durch die Fußballhistorie.
© Getty Images / Jamie McDonaldDiego Maradonas Hand Gottes
"Es war der Kopf Maradonas und die Hand Gottes": Im Viertelfinale 1986 gegen England erzielte Diego Maradona das wohl bekannteste irreguläre Tor der WM-Geschichte. Beim Führungstor beförderte Maradona den Ball regelwidrig per Handspiel über Torwart Peter Shilton. Alle Beschwerden der Engländer verpufften, Argentinien siegte 2:0 und wurde später Weltmeister.
© Getty Images / AllsportDas Wembley Tor
Drin oder nicht drin? Diese Frage spaltet bis heute Fußballfans, wenn es um das berühmt-berüchtigte Wembley-Tor geht. Im WM-Finale 1966 flog ein Schuss von Geoff Hurst am deutschen Torwart Hans Tilkowski vorbei, prallte aber von der Latte aufs Feld zurück. Ob der Ball in vollem Umfang hinter der Linie war, ist noch immer unklar. Fest steht: Das Tor zum 3:2 für England zählte und machte den Weg frei für den WM-Titel der "Three Lions".
© Central Press / Getty ImagesWembley Tor 2.0
Die späte "Wiedergutmachung" aus deutscher Sicht folgte 44 Jahre später. Im Viertelfinale der WM 2010 zog Englands Frank Lampard von der Strafraumgrenze ab. Von der Latte wurde der Ball klar ersichtlich hinter die Linie abgelenkt, bevor ihn Manuel Neuer in die Hände bekam. Was jeder im Stadion sah, blieb den Schiedsrichtern verborgen. VAR oder Torlinientechnik gab es noch nicht - kein Tor! Deutschland gewann 4:2.
© Getty Images / Cameron SpencerZinedine Zidanes Kopfstoß
Es ist die Mutter aller roten Karten bei Weltmeisterschaften: Im Finale 2006 streckte Zinedine Zidane seinen Gegenspieler Marco Materazzi mit einem Kopfstoß nieder. Zuvor hatte der italienische Abwehrspieler Zidane am laufenden Band provoziert. Für den Franzosen war der Platzverweis doppelt bitter: Es war nicht nur die unrühmliche letzte Aktion seiner Profikarriere, Frankreich verlor obendrein das Finale.
© JOhn MacDougall / afp via Getty ImagesMario Götzes Tor zum WM-Titel
"Mach ihn! Mach ihn! Er macht ihn! Mario Götzeeeeeeee!" - In Minute 113 machte sich das damalige deutsche Supertalent Mario Götze im Maracanã-Stadion von Rio de Janeiro unsterblich. Eine Flanke von André Schürrle veredelte Götze mit einem perfekten Abschluss ins Tor der Argentinier - und krönte Deutschland zum vierten Mal zum Weltmeister.
© Getty Images / Matthias HangstBastian Schweinsteigers Kampf
Ebenfalls entscheidend zum deutschen WM-Titel trug Bastian Schweinsteiger bei. Egal ob eine Platzwunde unter dem Auge oder harte Fouls der argentinischen Gegenspieler, nichts konnte den Mittelfeldantreiber aufhalten. Obwohl Schweinsteiger am Ende kaum mehr laufen konnte, spielte er 120 Minuten durch - und avancierte zur Symbolfigur des historischen Triumphs.
© Getty Images / Matthias HangstBrasiliens historische Klatsche
Historisches war DFB-Elf zuvor bereits im Halbfinale gelungen. Gegen Gastgeber Brasilien glückte der Mannschaft von Joachim Löw das wohl beste Spiel der deutschen WM-Geschichte. Mit einem unglaublichen 7:1-Erfolg wies man die Seleção mit begeisterndem Offensivfußball in die Schranken. Schon nach 30 Minuten führten die Deutschen mit 5:0.
© Getty Images / Laurence GriffithsNeymars Schmerzensschrei
Er war da schon nicht mehr dabei: Neymar. Nach einem brutalen Foul von Juan Zuniga verpasste der Hoffnungsträger bei der Heim-WM die Halbfinalschmach gegen Deutschland verletzungsbedingt. Dennoch hatte Neymar Glück im Unglück: Hätte Zunigas Tritt in den Rücken den Brasilianer nur Zentimeter weiter unten getroffen, Neymar hätte der Rollstuhl gedroht.
© Getty Images / PoolLuis Suarez entdeckt Torhüterqualitäten
Luis Suarez hat auf dem Fußballplatz schon für so manchen Aufreger gesorgt. Im Viertelfinale der WM 2010 gegen Ghana betätigte sich der uruguayische Stürmer in Minute 120 als Torhüter, klärte mit der Hand auf der Linie - und sah die rote Karte. Den anschließenden Elfmeter vergab Ghana und verlor dann im Elfmeterschießen. Suarez freute sich diebisch.
© Getty Images / Cameron SpencerLuis Suarez' Biss
Vier Jahre später löste Luis Suarez wieder Wirbel aus - wenngleich er dieses Mal keine rote Karte sah. Im Gerangel um den Ball brannten dem Stürmer im Duell mit Giorgio Chiellini die Sicherungen durch: Er biss den Italiener in die Schulter. Der Schiri übersah die Aktion aber, der VAR war noch nicht eingeführt. "Solche Dinge passieren eben im Strafraum", spielte Suarez danach die Aktion herunter.
© Getty Images / Matthias HangstFranz Beckenbauer bei der WM 1990
Als Trainer und Spieler Weltmeister zu werden, schafften nur zwei Menschen: der Brasilianer Mario Zagallo und Franz Beckenbauer. Nach dem Triumph auf der Trainerbank 1990 feierte "der Kaiser" erst mit seinen Spielern - und schlenderte dann andächtig alleine über den Rasen von Rom. Ein Bild für die Ewigkeit!
© Staff / afp via Getty ImagesOliver Kahn am Boden
Einen großen Sieg hätte auch Oliver Kahn verdient gehabt. Seine Paraden brachten Deutschland ins Finale der WM 2002, nach dem Turnier wurde der "Titan" sogar als bester Spieler ausgezeichnet. Den WM-Pokal durfte er aber nicht in die Höhe stemmen, weil der Torwart ausgerechnet bei der 0:2-Finalniederlage gegen Brasilien patzte.
© Getty Images / Stu ForsterDie Schande von Gijon
Ein wenig ruhmreiches Kapitel in der deutschen WM-Geschichte schrieben Paul Breitner (links, mit dem Italiener Antonio Scirea) und seine Teamkollegen bei der WM 1982. Als Deutschland im letzten Gruppenspiel gegen Österreich das Führungstor erzielte, war klar: Beide Mannschaften kommen weiter. Folglich einigten sich die Teams auf einen Nichtangriffspakt, der heute als "Schande von Gijon" bekannt ist.
© Steve Powell / Allsport / Getty ImagesRoberto Baggios Fehlschuss
So nah liegen grenzenlose Freude und Trauer manchmal beieinander: Erstmals wurde 1994 ein WM-Finale im Elfmeterschießen entschieden. Ausgerechnet Italiens Superstar Roberto Baggio avancierte vom Punkt zur tragischen Figur. Er jagte den entscheidenden Elfmeter weit über das Tor. "Es ist eine Wunde, die sich niemals schließt", gab er später zu.
© Getty Images / Shaun Botterill / AllsportToni Schumachers Kung-Fu-Kick
Schmerzhaft - im wahrsten Sinne des Wortes - endete das WM-Halbfinale 1982 für Patrick Battiston. Eine Platzwunde, ein Halswirbelbruch und drei verlorene Zähne stehen am Ende des wohl brutalsten Foul der WM-Geschichte. Der deutsche Torwart Toni Schumacher war aus dem Strafraum geeilt und hatte den Franzosen in Kung-Fu-Manier niedergestreckt. Es gab nicht einmal die gelbe Karte.
© Getty Images / Steve PowellPhilipp Lahms Traumtor
Die Welt zu Gast bei Freunden hieß es 2006 in Deutschland. Dass gleich zu Beginn eine Euphoriewelle durch das Land schwappte, lag auch am wunderschönen Auftakttor von Philipp Lahm, der gegen Costa Rica den Ball vom linken Strafraumeck in hohem Bogen ins Tor schlenzte. Dabei war zuvor Lahms Einsatz wegen einer Ellbogenverletzung noch auf der Kippe gestanden.
© Getty Images / Michael SteeleJens Lehmanns Spickzettel
Für argentinische Fans dürfte Jens Lehmann noch immer ein rotes Tuch sein. Im WM-Viertelfinale 2006 trug sich der Torwart als Elfmetertöter ins Geschichtsbuch ein. Entscheidend dazu beigetragen hat ein Spickzettel von Torwarttrainer Andreas Köpke mit den Elfmetergewohnheiten der argentinischen Schützen. Der Psychotrick wirkte: Lehmann parierte zwei Strafstöße, die DFB-Elf kam weiter.
© Getty Images / Shaun BotterillPelé wird zum dritten Mal Weltmeister
1958 betrat eine der größten Fußballlegenden überhaupt die Weltbühne: Edson Arantes do Nascimento, kurz Pelé. Obwohl er bei der WM in Schweden erst 17 Jahre alt war, schoss der Stürmer sechs Tore und wurde jüngster Weltmeister aller Zeiten. Nicht sein einziger Rekord: Mit Brasilien holte Pelé 1962 und 1970 erneut den WM-Titel. Somit ist der heute 82-Jährige der einzige Spieler, der dreimal Weltmeister wurde.
© Keystone / Getty ImagesRoger Millas Tor-Rekord
Jubel auf dem Fußballplatz kennt keine Altersgrenzen. Bester Beweis: Roger Milla. Der kamerunische Stürmer netzte 1994 im Vorrundenspiel gegen Russland im Alter von 42 Jahren und 39 Tagen - kein WM-Torschütze war je älter. Glück brachte der Treffer den "unzähmbaren Löwen" aber nicht. Das lag an einem Rekord-Torschützen im gegnerischen Team ...
© Mark Leech / Getty ImagesOleg Salenkos perfekter Tag
... Oleg Salenko. Der russische Stürmer machte wohl das beste Spiel seiner Karriere. Gleich fünf Mal zappelte der Ball nach einem Abschluss des Torjägers im Netz. Der 6:1-Sieg war der perfekte Abschluss von Salenkos Nationalmannschaftskarriere. Seither erwies sich kein Stürmer in einem WM-Spiel treffsicherer. Übrigens: Die Torjägerkanone musste der Russe bei der WM 1994 mit Christo Stoitschkow teilen. Beide schossen sechs Tore.
© Shaun Botterill / Allsport / Getty ImagesDoppel-Rot für Frank Rijkaard und Rudi Völler
24. Juni 1990, das Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion. Im WM-Achtelfinale stehen sich Deutschland und die Niederlande gegenüber. In Minute 22 foult Frank Rijkaard (links) zunächst Rudi Völler (rechts) und spuckt ihm anschließend in die Lockenpracht. Der Skandal nach dem Skandal: Schiedsrichter Juan Carlos Loustau stellt beide vom Platz. Deutschland gewinnt das Spiel dennoch und wird später Weltmeister.
© David Cannon / Allsport / Getty Images / Hulton ArchiveMiroslav Klose übertrifft Ronaldo
Weltmeister darf sich auch Miroslav Klose nennen. Auch abgesehen vom Triumph der DFB-Elf sicherte sich der damals 36-Jährige einen Platz in den WM-Annalen. Mit seinem 16. Tor bei einer Weltmeisterschaft schob er sich an die alleinige Spitze der erfolgreichsten WM-Torschützen. Das entscheidende Tor gelang beim 7:1-Sieg gegen Gastgeber Brasilien, dem Geburtsland des bisherigen Rekordinhabers Ronaldo.
© Getty Images / Laurence GriffithsDas Wunder von Bern
"Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen ..." - und Helmut Rahn schoss: Mit dem Tor zum 3:2-Endspielsieg gegen Ungarn machte "der Boss" 1954 das umjubelte "Wunder von Bern" perfekt. Gegen das hochfavorisierte Ungarn setzte sich das Team von Sepp Herberger durch und holte den ersten WM-Titel nach Deutschland. In der Vorrunde hatte die Mannschaft noch eine 3:8-Klatsche gegen Puskás und Co. kassiert.
© ullstein bild via Getty ImagesJürgen Sparwassers Tor
22. Juni 1974, Hamburger Volksparkstadion: Das erste und einzige Mal in der WM-Geschichte kam es zum innerdeutschen Duell BRD gegen DDR. Mit seinem Treffer zum 1:0-Sieg markierte Jürgen Sparwasser (links) in Minute 77 das entscheidende Tor für die DDR. Trotz der riesigen Enttäuschung rappelten sich Sepp Maier (rechts) und Co. auf - und krönten sich später mit einem 2:1-Sieg gegen die Niederlande zum Weltmeister beim Heimturnier.
© Staff / afp via Getty ImagesRonaldinhos Traumfreistoß
Da konnte Englands Keeper David Seaman nur hinterherschauen. Bei der WM 2002 in Japan und Südkorea gelang dem brasilianischen Mittelfeldkünstler Ronaldinho ein Tor für die Ewigkeit. Sein Freistoß, nahe der Seitenauslinie und von 35 Meter vor dem Tor getreten, wurde länger und länger und flog in hohem Bogen ins lange Eck. Ronaldinho wurde mit Brasilien Weltmeister - der Startschuss einer sagenhaften Karriere.
© Tim de Waele / Getty ImagesDie Schmach von Cordoba
Kommentator Edi Finger wurde "narrisch", Hans Krankl mutierte zum österreichischen Helden und Deutschland kassierte eine der bittersten Niederlagen seiner WM-Geschichte. Die Rede ist von der "Schmach von Cordoba" bei der WM 1978. An der 2:3-Niederlage gegen das Nachbarland und dem daraus folgenden WM-Aus konnten auch Trainer Jupp Derwall (links) und Stürmer Karl-Heinz Rummenigge nichts ändern.
© Jaqcues Witt / afp via Getty Images