Die üblichen Verdächtigen (1995)
Sie haben etwas Faszinierendes: Filme, die mit irren Wendungen und verrückten Auflösungen so viel Verwirrung stiften, dass man alles Gesehene urplötzlich infrage stellt. Die abgefahrensten Beispiele finden Sie in unserer Galerie - mit dabei: "Die üblichen Verdächtigen".
© Gramercy PicturesRashomon (1950)
Was wirklich geschah? Das muss jeder in Akira Kurosawas "Rashomon" selbst herausfinden. Immer wieder verschiebt sich die Perspektive: Der 1950 entstandene Film beleuchtet ein Verbrechen aus den Blickwinkeln verschiedener Menschen und gilt wegen seiner innovativen, gebrochenen, puzzle-artigen Erzählweise als Meilenstein der Filmgeschichte.
© Kadokawa PicturesDer Clou (1973)
In "Der Clou" rächen sich die beiden Trickbetrüger Henry Gondorff (Paul Newman) und Johnny Hooker (Robert Redford) an einem Mafiaboss - und zocken ihn mithilfe eines falschen Wettbüros ab.
© UniversalBlade Runner (1982)
Rick Deckard (Harrison Ford) hat sich im Los Angeles des Jahres 2019 auf die Jagd nach künstlichen Menschen spezialisiert. "Blade Runner" ist ein äußerst konkret erzähltes Märchen und eine grausame Zukunftsvision, bei der man an der Frage verzweifelt, ob Deckard nicht selbst ein Replikant ist. 2017 fand die Geschichte mit "Blade Runner 2049" ihre Fortsetzung.
© Warner12 Monkeys (1995)
In "12 Monkeys" soll Bruce Willis (links) quer durch die Zeit reisen, um ein tödliches Virus aufzuhalten, das für das Ende der Menschheit sorgen wird: Spuren des Grotesken, Überzeichneten und Bizarren finden sich überall auf seiner verstörenden Odyssee durch eine virtuose Collage von Bildern, Tragödien und abgründigen Typen, die ein trauriges und überraschendes Ende hat.
© ConcordeDie üblichen Verdächtigen (1995)
Die Prognose für "Die üblichen Verdächtigen" (1995) war eindeutig: Der Film wird ein Flop. Zu den (damals) unbekannten Darstellern - Kevin Pollack, Stephen Baldwin, Benicio Del Toro, Gabriel Byrne und Kevin Spacey - kam ein Plot, der nur eines wollte: verwirren. Unvergesslich, wie Roger "Verbal" Kint (Kevin Spacey, Bild) die Polizei auf Irrwege schickte.
© AXN / Gramercy PicturesDie Truman Show (1998)
Wenn einem aus heiterem Himmel plötzlich ein Scheinwerfer vor die Füße fällt, kann man schonmal daran zweifeln, ob alles echt ist im Leben: "Die Truman Show" ist vor allem für den von Jim Carrey gespielten Titelhelden ein Mega-Twist, denn der weiß nicht, dass seine Realität fürs Daily-Soap-Publikum inszeniert ist.
© Paramount PicturesFight Club (1999)
Tyler Durden (Brad Pitt) macht aus einem gutmütigen Versicherungsvertreter einen schlagkräftigen Aussteiger. Im gemeinsamen "Fight Club" prügeln sie munter auf sich und andere ein - und brechen mit all den Konventionen und Regeln, die die Gesellschaft für sie unerträglich macht. Inklusive einer faustdicken Überraschung am Ende.
© KinowelteXistenZ (1999)
Was ist Realität, was ist virtuell? Die Frage könnte aktueller nicht sein. David Cronenberg suchte schon 1999 nach Antworten. Für ein Computerspiel wird das Nervensystem der Spieler über einen "Bioport" angeschlossen. Nach einem Attentat taumelt die Erfinderin zwischen den Welten: Auf der Flucht vor den Zwängen der Technik verliert man leicht den Überblick.
© Kinowelt FilmverleihSixth Sense (1999)
"Sixth Sense" machte sich einen Spaß daraus, am Ende alles auf den Kopf zu stellen: Bis dahin darf sich ein Kinderpsychologe (Bruce Willis) um ein misshandeltes Scheidungskind (Haley Joel Osment) kümmern. Dessen berühmtester Satz sei an dieser Stelle verschwiegen, um die Pointe für all jene nicht zu verderben, die den Film tatsächlich noch nicht gesehen haben.
© Buena Vista PicturesBeing John Malkovich (1999)
15 Minuten Ruhm für nur 200 Dollar: Wer die bezahlt, kann die Welt eine Viertelstunde lang durch die Augen von John Malkovich sehen. "Being John Malkovich" ist ein schräger Entwurf von Drehbuchautor Charlie Kaufmann, der mit Situationskomik und intellektueller Reflexion über Identität einen abgefahrenen Trip voller Manipulationen und Horizonterweiterung bietet.
© 1999 Universal City Studios Productions / Lance AcordMatrix (ab 1999)
Die Antwort auf die Frage "Was ist die Matrix?" zu verstehen, geschweige denn zu akzeptieren, ist ziemlich schwierig. Das bis heute unerreicht gute, metaphernreiche Spektakel überführt einen jahrhundertealten philosophischen Topos brillant ins Cyber-Zeitalter: Wie können wir wissen, ob wir tatsächlich die Realität wahrnehmen, wenn unsere Sinneseindrücke manipulierbar sind?
© WarnerMemento (2001)
Mit Polaroidfotos und auf den ganzen Körper tätowierten Informationen will Leonard Shelby (Guy Pierce) sein defektes Kurzzeitgedächtnis überlisten und den Mörder seiner Frau finden: Christopher Nolans Thriller "Memento" wirkt so, als habe der Regisseur das Drehbuch von der letzten bis zur ersten Seite verfilmt und die Grenzen zwischen Manipulation und Realität bewusst ignoriert.
© Planet MediaMulholland Drive (2001)
Hier führte das Unterbewusstsein Regie: Die blonde Betty und die mysteriöse Rita suchen nach einem schrecklichen Unfall in Hollywood nach Erinnerungsfetzen. Regisseur David Lynch stellt in "Mulholland Drive" seine grausame, wirre und genial montierte Geschichte immer wieder auf den Kopf und bezieht auf raffinierte Weise die Zuschauer mit ein.
© StudiocanalDonnie Darko (2001)
Wenn einem ein riesiges Karnickel den Weltuntergang prophezeit, kann man schon mal am eigenen Verstand zweifeln. Auch sonst schert sich der mysteriöse Kultfilm nicht um den Seelenfrieden des Publikums, sondern mixt von Zeitreisen über die Apokalypse bis hin zur Teenage-Angst alles zusammen, was für Unruhe im Geist sorgt.
© ProkinoVergiss mein nicht (2004)
"Vergiss mein nicht" ist eine wilde Achterbahnfahrt zwischen Realität und Gegenrealität, quer durch die Tiefen und Untiefen des menschlichen Geistes: In einem Gedächtnislöschinstitut versuchen Kate Winslet und Jim Carrey voneinander loszukommen, aber die Liebe hält sich hartnäckig in einem Geflecht von Zeitsprüngen, Erzählebenen und Gedankensprüngen.
© ConstantinPrestige - Die Meister der Magie (2006)
Was steckt dahinter? Diese Frage stellte Christopher Nolan auch in seinem Thriller "Prestige" über den Machtkampf zweier Magier. Illusion und doppelte Böden sind ihr Metier, und man fragt sich ständig, wie echt die vorgeführte Magie sein kann. "Schauen Sie genau hin!" - dieser Aufforderung zu Beginn des Films sollte man unbedingt Folge leisten.
© Warner Bros.Moon (2009)
Sam Bell (Sam Rockwell) kann nicht leugnen, dass er nach Hause möchte. Drei Jahre in einer Wohn- und Arbeitskapsel auf dem Mond - das macht keinen Spaß mehr. Doch dann bekommt er Besuch: von sich selbst. Es bleibt nicht das einzige seltsame Ereignis auf dem Mond, dass Sam verunsichert und beim Publikum Verwirrung stiftet.
© Koch MediaInception (2010)
Ein Traum im Traum im Traum: Um einem Geschäftsmann eine Idee einzupflanzen, wagen sich Traumexperten tief in sein Unterbewusstsein. Und da kann man vortrefflich mit Perspektiven experimentieren. Die Gesetze der Physik jedenfalls hebt Regisseur Christopher Nolan in "Inception" meisterlich auf - die der Logik (vermutlich) nicht. Aber das ist egal, solange sich der Kreisel dreht ...
© WarnerShutter Island (2010)
Sicherheit gibt es nicht auf "Shutter Island". Weder für Leonardo DiCaprio (links) und Mark Ruffalo, die 1954 eine entflohene Kindsmörderin suchen, noch für die Zuschauer, die immer tiefer in ein Gestrüpp aus Schuld, Sühne und Scheinwelten geschubst werden. Ein Trip in die Abgründe der menschlichen Seele - und bis zum letzten Satz perfide.
© 2009 Concorde Filmverleih GmbHDie Unfassbaren - Now You See Me (2013)
War es Magie oder ein kriminalistisches Meisterstück? Vor den Augen Hunderter Zuschauer rauben vier Magier eine Bank im weit entfernten Paris aus, ohne die Bühne in Las Vegas zu verlassen. Das findet nicht nur das FBI spannend. Von den "Unfassbaren" lässt man sich gerne hinters Licht führen, auch wenn die meisten Tricks am Ende doch verraten werden.
© 2013 Concorde Filmverleih GmbHWho Am I - Kein System ist sicher (2014)
"Hacken ist wie Zaubern, bei beidem geht es darum, andere zu täuschen", sagt der im wahren Leben völlig unscheinbare Benjamin (Tom Schilling) beim Verhör durch eine Cybercrime-Ermittlerin und erzählt ihr die atemberaubende, alle Sinne täuschende Geschichte, wie er der meistgesuchte Hacker der Welt wurde.
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