Das sind die besten Filme aller Zeiten
Abstimmungen, Umfragen und Listen gab es viele: Die Webseite "They shoot pictures, don't they?" rühmt sich, alle relevanten Top-Listen, die Film-Kritikerinnen und -Schaffende jemals erstellten, ausgewertet zu haben und deshalb die beste Antwort auf die Frage zu haben: Welches sind die besten Filme aller Zeiten? Die Galerie präsentiert die aktuelle Top 30 ...
© ParamountPlatz 30: Mulholland Drive
Mystery mit Mundkontakt: Laura Harring (links) verführt als rätselhafte Fremde erst Naomi Watts und knutscht später wild enthemmt mit Melissa George (rechts): David Lynchs Meisterwerk "Mulholland Drive" (2001) ist hochgradig voyeuristisch, aber vor allem ein komplexer Mystery-Thriller, der schwer zu entschlüsseln und doch einfach zu lieben ist.
© ConcordePlatz 29: Zum Beispiel Balthasar
In Robert Bressons "Zum Beispiel Balthasar" (1966) wird einfühlsam das Leben und Sterben des Esels Balthasar dargestellt, angefangen mit einer idyllischen Kindheit bis hin zum beschwerlichen Alter. Um das Schicksal des zumeist verachteten und geschundenen Tieres ranken sich episodisch die Geschichten weiterer Personen. So wird der Esel Stellvertreter für die menschlichen Leiden an Gewalt, Unrecht, Lieblosigkeit und Liebesunfähigkeit.
© Neue Filmkunst / trigon-film Platz 28: Psycho
Auch wer es bisher geschafft haben sollte, den Hitchcock-Klassiker "Psycho" (1960) noch nicht in seiner vollen Länge und Brillianz gesehen zu haben: An diesem Szenenbild mit der um ihr Leben fürchtenden Janet Leigh kommt zeit seines Lebens keiner vorbei. Natürlich könnte man bei einem Film aus dem Jahr 1960 davon ausgehen, er wäre antiquiert, in Sachen Inszenierung, Machart und Bildgebung überholt. Ist er aber nicht.
© ARD / DegetoPlatz 27: Andrej Rubljow
Für zahlreiche Kritiker und Regisseure wie Ingmar Bergman einer der besten Arthouse-Film aller Zeiten: "Andrej Rubljow" (1966) von Andrei Tarkowski erzählt in Episoden die epische - und größtenteils erfundene - Biografie von Russlands größtem Ikonenmaler, Andrej Rubljow (etwa 1360-1430).
© Kairos-FilmverleihPlatz 26: Sie küssten und sie schlugen ihn
Einer der ehrlichsten und schönsten Kinofilme übers Erwachsenwerden: In "Sie küssten und sie schlugen ihn" (1959) erzählt François Truffaut von der schwierigen Kindheit Antoine Doinels (Jean-Pierre Léaud), der nicht einmal von seinem Vater (Albert Rémy) und seiner Mutter (Claire Maurier) richtige Liebe erfährt.
© ConcordePlatz 25: Lichter der Großstadt
Wenn nur ein Film von Charlie Chaplin bewahrt werden könnte, dann sollte es "Lichter der Großstadt" (1931) sein, meinte der renommierte Filmkritiker Roger Ebert einst. Denn der Stummfilm zeige am besten alle Facetten des Jahrhundertkomikers: Chaplin begeistere mit Slapstick, Pantomime und absoluter Körperbeherrschung, der Film mit Melodramatik, Derbheit und Anmut.
© Arthaus / StudiocanalPlatz 24: Rashomon
"Rashomon" (1950) von Akira Kurosawa gewann in Venedig den Löwen und öffnete dem japanischen Film den Weg in westliche Kinos: Der Film handelt von einem Mord und einer Vergewaltigung, erzählt seine Geschichte aber geschickt aus mehreren Perspektiven. Ein Kniff, der Generationen von Filmemachern beeinflussen sollte.
© Hulton Archive/Getty ImagesPlatz 23: Der Spiegel
Andrei Tarkovskis Drama "Der Spiegel" (1975) trägt autobiografische Züge und löst sich von fast allen Filmkonventionen: Der russische Regisseur präsentiert die Erinnerungen eines sterbenden Dichters in seinen Vierzigern und verbindet dafür atemberaubende Bilder, Lesungen von Gedichten und historische Aufnahmen zu einem einzigartigen Werk.
© Kairos-Filmverleih GbRPlatz 22: Der Mann mit der Kamera
"Der Mann mit der Kamera" zeigt den Alltag in einer sowjetischen Großstadt. Doch der Dokumentarfilm aus dem Jahr 1929 ist so viel mehr: Regisseur Dsiga Wertow gelang dank kunstvoller Montagen ein faszinierendes Panoptikum einer Zeit im Umbruch, das in einer kurzen Szene gar eine frühe Warnung vor Adolf Hitler enthält.
© Screenshot YoutubePlatz 21: Panzerkreuzer Potemkin
Der Propagandafilm "Panzerkreuzer Potemkin" von Sergei Eisenstein erzählt sehr frei vom Aufstand russischer Matrosen, die in den Revolutionswirren des Jahres 1905 gegen ihre Offiziere meutern. In die Geschichte ging der Stummfilm von 1925 ein, weil Regisseur Eisenstein es unnachahmlich verstand, durch geschickte Schnitte sein Publikum zu manipulieren und für die Sache der Revolution zu begeistern.
© ARD / DegetoPlatz 20: Atalante
Als "Atalante" 1934 in die Kinos kam, stieß der Film von Jean Vigo zunächst auf Ablehnung. Erst Jahrzehnte später wurde das Drama wiederentdeckt und wird seitdem als Meisterwerk gefeiert. Und das trotz einer an sich simplen, aber nicht minder berührenden Geschichte, die von einem jungen Paar handelt, das an Bord eines Frachtschiffes die Höhen und Tiefen der Liebe erlebt.
© StudiocanalPlatz 19: Außer Atem
Michel Poiccard, der Gelegenheitsmörder, im Kampf mit der Justiz und der Unabänderlichkeit der Dinge. Dazwischen eine Affäre mit der amerikanischen Studentin Patricia, die ihn liebt und an die Polizei verrät. Michel stirbt einen desillusionierten Tod. - Jean-Luc Godards "Außer Atem" (1960) mit Jean Seberg und Jean-Paul Belmondo war Beginn und zugleich Höhepunkt der französischen "Nouvelle Vague".
© StudiocanalPlatz 18: Die Passion der Jungfrau von Orléans
Im Jahr 1431 wurde Jeanne d'Arc im Alter von 19 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Vom Prozess gegen die Frau, die heute als französische Nationalheldin verehrt wird, erzählt der dänische Regisseur Carl Theodor Dreyer in "Die Passion der Jungfrau von Orléans" (1929). Unter anderem wegen seiner intensiven Nahaufnahmen wurde der Film mit Renée Jeanne Falconetti in der Hauptrolle legendär.
© StudiocanalPlatz 17: "In the Mood for Love"
Eine Sekretärin (Maggie Cheung) und ein Redakteur (Tony Leung) beginnen im Hongkong des Jahres 1962 eine aussichtslose Liebesaffäre - gegen die gesellschaftlichen Konventionen und bedrängt von moralischer Enge. Regisseur Wong Kar-wai drehte mit "In the Mood for Love" (2000) ein elegisches Meisterwerk voll wunderschön fotografierter Melancholie und das prägende Arthouse-Werk der frühen Nullerjahre.
© ProkinoPlatz 16: Persona
Eine Krankenschwester übernimmt die Pflege einer Schauspielerin, die offenbar psychisch krank ist und ihr Leben in Isolation und Einsamkeit verbringt. Bald geraten die Frauen (Bibi Andersson, Liv Ullmann) in eine Art symbiotische Abhängigkeit, die sich aus ihrem gegenseitigen Leiden unter der existentiellen Sinnlosigkeit begründet. "Persona" (1966) ist Ingmar Bergmans rätselhaftester, aber auch berührendster Film.
© StudiocanalPlatz 15: Fahrraddiebe
Ein neorealistisches Meisterwerk: In "Fahrraddiebe" (1948) wird Antonio (Lamberto Maggiorani, links) zum Dieb, um im Nachkriegsitalien für seine Frau und seinen Sohn Bruno (Enzo Staiola) sorgen zu können. Der Meilenstein von Regisseur Vittorio de Sica wurde mit dem Oscar als "bester fremdsprachiger Film" ausgezeichnet.
© Arte / ARD / DegetoPlatz 14: Taxi Driver
Die erste Zusammenarbeit der Italo-Amerikaner Martin Scorsese und Robert De Niro (Bild): Mit "Taxi Driver" (1976) gelang dem Meisterregisseur nicht nur ein packender Thriller, sondern das einzigartige Psychogramm eines in die Isolation getriebenen Stadtmenschen.
© SonyPlatz 13: Apocalypse Now
Die Mutter aller Kriegsdramen: Francis Ford Coppola schickte 1979 den traumatisierten Captain Willard (Martin Sheen, Bild) in den Dschungel von Vietnam, um einen wahnsinnig gewordenen Kriegshelden (Marlon Brandon) zu töten. Selten war der Irrsinn des Kriegs so spürbar wie hier. Seinen Regisseur ließ der Film über Jahre nicht los, zweimal schnitt er das Epos um, zuletzt erschien 2019 der "Final Cut".
© STUDIOCANAL GmbH Platz 12: Jeanne Dielman
Dank "Jeanne Dielman" (1975), der Geschichte einer Witwe, die sich mit Prostitution über Wasser hält, gilt Chantel Akerman heute als eine der einflussreichsten Regisseurinnen aller Zeiten. Das 201 Minuten lange, experimentelle Drama der Belgierin gilt heute als Meisterwerk und wird von zahlreichen Regisseurinnen und Regisseuren als stilbildend angesehen.
© Criterion CollectionPlatz 11: "Du sollst mein Glücksstern sein"
Nie von "Du sollst mein Glücksstern sein" gehört, einem der populärsten Tanzfilme überhaupt? Versuchen wir's mal mit dem Originaltitel: "Singin' In The Rain". Eine ironische Geschichte um zwei Stummfilmstars, die in der neuen Tonfilmära stranden, bietet den Rahmen für legendäre Tanzszenen mit Hauptdarsteller und Choreograf Gene Kelly und Debbie Reynolds.
© ZDF / ARD DegetoPlatz 10: Die sieben Samurai
Im Japan des 16. Jahrhunderts heuert ein Bauerndorf sieben Schwertkämpfer zum Schutz gegen eine marodierende Räuberbande an. Der Antrieb der Krieger ist unterschiedlich, mündet aber in einen kollektiven Akt der Solidarität. Akira Kurosawas "Die sieben Samurai" (1954) ist der vielleicht einflussreichste "Actionfilm" der Kinogeschichte und Inspiration für das Western-Remake "Die glorreichen Sieben".
© Toho Company/Masao FukudaPlatz 9: Der schwarze Falke
Sieben Jahre streift John Wayne (rechts) durch das Monument Valley auf der Suche nach zwei von Comanchen verschleppten Mädchen. Er kehrt heim, innerlich verwildert, mit den großen, unauflöslichen Widersprüchen im Gepäck: Gemeinschaft versus Individuum, Zivilisation versus Heldentum. Mit "Der schwarze Falke" gelang John Ford 1956 ein unsterbliches Western-Meisterwerk.
© ARTE F / Warner Bros.Platz 8: Sonnenaufgang - Lied von zwei Menschen
Mit "Sonnenaufgang" (1927) schuf der deutsche Regisseur F. W. Murnau in den USA sein Meisterwerk und den wohl schönsten Stummfilm überhaupt. Die zeitlose Geschichte von einem Bauern, den eine laszive Schönheit aus der Stadt dazu bringen will, seine Frau zu ermorden und zu ihr zu ziehen, rührt noch heute zu Tränen. "Sonnenaufgang" wurde mit drei Oscars ausgezeichnet.
© Screenshot YouTubePlatz 7: 8 1/2
Regisseur Guido (Marcello Mastroianni) ist unzufrieden mit seinem Privatleben, und für sein neues Filmprojekt hat er keine guten Ideen. In einem Kurhotel durchlebt er eine Sinn- und Schaffenskrise, die fast in Selbstmord mündet, ehe er den Wert seiner bisherigen Erfahrungen erkennt. In "8 1/2" (1963) verarbeitet Federico Fellini eigene Traumata zu einem faszinierenden Reigen, der Fiktion und Realität vermischt.
© StudiocanalPlatz 6: Der Pate
1972 kam "Der Pate" in die Kinos, zwei Jahre später folgte die nicht minder meisterhafte Fortsetzung. Lediglich Teil drei, mit reichlich zeitlichem Abstand nachgeschoben, überzeugte nicht jeden. Regisseur Francis Ford Coppola erzählt in seiner epischen Romanverfilmung von einem amerikanischen Mafia-Clan, der in einem Strudel aus Gewalt und Verrat versinkt. Ganze Gangstergenerationen nahmen sich die Kinofiguren zum Vorbild.
© ParamountPlatz 5: Die Spielregel
Als "Die Spielregel" 1939 erstmals gezeigt wurde, pfiff das Publikum. Später fiel der Film der Zensur zum Opfer. Heute gilt die Komödie von Jean Renoir als eine der besten aller Zeiten. Es geht um einen Piloten, der den Atlantik überquert, um einer Frau zu imponieren. Als sie ihn aber verlässt, veranstaltet ein gemeinsamer Freund ein Fest - auf dem es zu allerlei amourösen Verstrickungen kommt.
© ARTE FPlatz 4: Die Reise nach Tokyo
"Die Reise nach Tokyo" (1953) handelt von einem älteren Ehepaar, das in die japanische Hauptstadt reist, um seine erwachsenen Kinder zu besuchen. In Tokyo angekommen müssen sie feststellen, dass sie nicht willkommen sind. Der Film von Ozu Yasujiro, der am 3. November vor genau 70 Jahren in den japanischen Kinos startete, erzählt einfühlsam und sehr behutsam vom Verfall einer Familie und von einem Land im Umbruch.
© KairosfilmPlatz 3: 2001 - Odyssee im Weltraum
Ein Raumschiff ist unterwegs zum Jupiter, auf dem außerirdische Intelligenz vermutet wird. Doch das Unternehmen gerät aus dem Ruder, als der Bordcomputer HAL die Besatzung tötet. Mit "2001 - Odyssee im Weltraum" schickte Stanley Kubrick sein Publikum 1968 in einen philosophischen Spiralnebel voller offener Fragen, die um die Suche nach dem Ursprung der Menschheit kreisen.
© ARTE / Warner Bros. Entertainment, Inc.Platz 2: Vertigo
Weil er unter Höhenangst leidet, kann Privatdetektiv Scottie es nicht verhindern, als sich Madeleine von einem Kirchturm stürzt. Einige Zeit später trifft er eine Verkäuferin, die der Verstorbenen wie ein Ei dem anderen gleicht. Mit "Vertigo" schuf Alfred Hitchcock 1958 ein Meisterwerk, das aufgrund seiner ungewöhnlichen Dramaturgie das Publikum einst verstörte. In den Hauptrollen: James Stewart und Kim Novak.
© 1958 Alfred J. Hitchcock Productions, IncPlatz 1: Citizen Kane
Für sein Erstlingswerk entwickelte Orson Welles kinematografische Innovationen, die "Citizen Kane" zu einem lebendigen Museum der Filmsprache machen. Der Film von 1941 erzählt von einem Reporter, der Recherchen anstellt, um das Geheimnis des verstorbenen Zeitungs-Tycoons Charles Foster Kane zu lüften. Die Fakten seiner Vita sind allseits bekannt, doch die Bedeutung seines letzten Ausspruchs "Rosebud" gibt Rätsel auf. Platz eins im Ranking!
© Hulton Archive/Getty Images