Rocky
Körperlichkeit, Disziplin, Härte - aber auch Zweifel, Niederlagen, Krisen: Boxfilme bringen die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen auf den Punkt. Egal ob Drama, Komödie oder Action - es ist kaum ein Wunder, dass Filme über das Boxen so beliebt sind und inzwischen als eigenes Genre gelten. Einer der bekanntesten, "Rocky" (Bild), ist am 17. April, 20.15 Uhr, bei Kabel eins einmal mehr im Fernsehen zu sehen. Für uns einer der besten Boxfilme aller Zeiten ...
© United ArtistsZwei vom alten Schlag
Zwei Leinwand-Größen, die wissen, wie man sich vor der Kamera prügelt: In "Zwei vom alten Schlag" (2013) ließen Sylvester Stallone (als Box-Rentner Henry "Razor" Sharp, rechts) und Robert De Niro (als Billy "The Kid" McDonnen) noch einmal die Fäuste fliegen. Herausgekommen ist eine extrem kurzweilige Altherrenkomödie mit viel Witz und zwei großen Stars.
© WarnerMillion Dollar Baby
Aber nicht nur die Herren der Schöpfung verstehen es, zuzuschlagen: Die prominenteste Leinwandboxerin ist zweifellos Hilary Swank. In Clint Eastwoods "Million Dollar Baby" zeigte die heute 47-Jährige 2004 eine Verbissenheit, von der die meisten männlichen Boxprofis nur zu träumen wagen. Der Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" war ihr sicher.
© Epsilon Motion PicturesAli
Dass Boxfilme die Eintrittskarte zur Oscarverleihung sind, stellte auch Will Smith fest. Für seine Darstellung der Legende Muhammad Ali in Michael Manns Bio-Pic "Ali" wurde er 2001 erstmals für die Trophäe nominiert. Möglicherweise wollte die Academy so seine Aufopferung für die Rolle belohnen: Um sein Idol zu spielen, trainierte sich der damals schlaksige Darsteller etliche Kilo Muskelmasse an.
© Twentieth Century FoxSouthpaw
Auch bei diesem muskelbepackten Herren muss man zweimal hinsehen, um ihn wiederzuerkennen: Jake Gyllenhaal hat für "Southpaw" monatelang exzessiv trainiert. In dem Boxerdrama von 2015 spielt er einen Halbschwergewichtler, der vom Schicksal arg gebeutelt ist - und sich gleich mehrfach von ganz unten nach ganz oben kämpft.
© Tobis / WVGDas Comeback
Ebenso gestählt trat auch Russell Crowe in den Ring: In "Das Comeback" gab er - wenn auch vor vergleichsweise kleinem Kinopublikum - den Boxer Jim Braddock, der sich im von der Wirtschaftskrise gebeutelten Amerika der 20er- und 30er-Jahre durchschlug. Schade: Von den drei Oscar-Nominierungen, die der Film 2006 erhielt, war keine für den Hauptdarsteller.
© Walt DisneyDer Boxer
Daniel Day-Lewis wurde im Lauf seiner Karriere mehrfach für den Oscar nominiert, gewann als bislang einziger Schauspieler dreimal die Auszeichnung als Bester Hauptdarsteller, doch sein Auftritt als "Der Boxer" ließ die Jury 1997 kalt. Insgesamt fielen die Kritiken aber trotzdem überwiegend positiv aus.
© UniversalThe Fighter
Er erlangte 38 Siege in 51 Kämpfen, war mal Weltmeister, doch lange blieb er es nicht: Nein, ein Superstar des Boxsports war Micky Ward, der sich 2003 aus dem Ring zurückzog, nicht. Und doch brachte man seine Geschichte 2010 mit Mark Wahlberg in der Hauptrolle auf die Leinwand. Denn der Titel "The Fighter", der Kämpfer, beschränkt sich nicht nur auf den Ring. Es ist Familiendrama, Liebesgeschichte und Sportfilm zugleich. Sieben Oscarnominierungen gab's.
© Senator Film VerleihGirlfight - Auf eigene Faust
Weder kommerziell noch in Sachen Auszeichnungen konnte "Girlfight - Auf eigene Faust" im Jahr 2000 überzeugen. Dafür gab es mit Michelle Rodriguez in ihrem Leinwanddebüt eine der seltenen boxenden Frauen zu sehen. Die dürfte mit ihrer Performance zumindest sichergestellt haben, dass sie so schnell keiner dumm von der Seite anquatscht.
© SenatorReal Steel
Eines haben von Rocky über Ali bis Ward alle gemeinsam: Sie sind menschliche Boxer. Das ist bald Schnee von gestern: Die neuen Helden des Boxsports tragen Namen wie Atom, Noisy Boy oder Midas. In nicht allzu ferner Zukunft werden Boxkämpfe nämlich von Robotern ausgetragen. Das prophezeite jedenfalls "Real Steel" (2011): Der Mix aus Familien- und Actionfilm mit Hugh Jackman in der Hauptrolle lockte knapp 700.000 Zuschauer und bot mal eine neue Perspektive auf das Box-Genre.
© Disney / DreamWorks II Distribution Co., LLCBleed for this
Von unglaublichen Comebacks wird in Boxfilmen gern erzählt. Aber dieses ist wirklich unglaublich, weil wahr: "Bleed for this" (2016) erzählt die Geschichte des Boxers Vinny Pazienza (Miles Teller), der sich nach einem Genickbruch in den Ring zurückkämpft. Ein sprachlos machendes Box-Drama, das eindrucksvoll zeigt, wozu der menschliche Körper in der Lage ist.
© 2016 Sony Pictures Releasing GmbHWie ein wilder Stier
Robert De Niro (Bild) reckte die Fäuste in die Luft - und gewann dafür keinen Weltmeistertitel, sondern einen Oscar: 1980 streifte er für Martin Scorsese die Handschuhe über, um in "Wie ein wilder Stier" die Lebensgeschichte des Boxers Jake LaMotta auf die Leinwand zu bringen.
© Twentieth Century FoxRocky
So sehr sich andere Filme auch abmühen, der berühmteste Leinwandboxer wird wohl auf ewig ein Mann bleiben: Sylvester Stallone, natürlich. Sechsmal stieg er zwischen 1976 und 2006 als "Rocky" in den Ring und sorgte dafür, dass sich noch heute tagtäglich Hobbysportler die Treppen des Philadelphia Museum of Art hochquälen, um anschließend in Siegerpose zu verfallen. Die Stadt setzte dem dreifach oscarprämierten "Rocky" am Fuß der Stufen ein Denkmal.
© Chartoff-Winkler Productions / JMCreed - Rocky's Legacy
Er kehrte zurück an den Ring: Sylvester Stallone schlüpfte tatsächlich noch einmal in seine Paraderolle als Boxer Rocky Balboa. Nach fast zehn Jahren Leinwandpause durfte der Italian Stallion in "Creed - Rocky's Legacy" (2015) noch einmal ran. Das Boxen übernahm aber ein anderer (Michael B. Jordan). Dennoch: Das war ein fulminantes Comeback von Sly ... sehenswert.
© 2015 Warner Bros. Ent. / Barry Wetcher