"Fight Hard, Fight Fair - MMA-Kämpfer in Deutschland"

Der Kick für mehr als nur den Augenblick: Die Welt der MMA-Fighter

18.04.2024 von SWYRL/Susanne Bald

In den USA sind MMA-Kämpfe schon lange Mainstream und extrem populär. In Deutschland wird der harte Kampfsport von vielen als zu barbarisch betrachtet. Doch dieses Image ändert sich langsam. Für die spannende dreiteilige Doku wurden sechs Kämpferinnen und Kämpfer über Monate begleitet.

Die Sportart MMA, kurz für Mixed Martial Arts, hat wenige Regeln und vereint Techniken aus den unterschiedlichsten Kampfsportarten, von Boxen, Thai-Boxen und Karate über Ringen, Jiu-Jitsu und Judo bis hin zu Kung-Fu. Was den Vollkontaktsport von anderen unterscheidet, ist unter anderen, dass er in allen Distanzen ausgetragen wird und dass neben Tritt- und Schlagtechniken auch der Bodenkampf erlaubt ist, wo ebenfalls geschlagen und getreten werden darf. Gekämpft wird in Käfigen, drei Runden à fünf Minuten. In den USA ist der Sport schon seit den frühen 90er-Jahren Mainstream, in Deutschland wird er oft als zu brutal und barbarisch abgetan, die Live-Übertragung der oft blutigen Kämpfe der UFC ("Ultimate Fighting Championship") waren bei uns zwischen 2010 und 2015 sogar verboten.

Doch mittlerweile fasziniert der Sport MMA auch bei uns immer mehr Menschen, polarisierende UFC-Weltstars wie der Ire Conor McGregor haben dazu sicherlich beigetragen. ZDFinfo widmet dem MMA-Sport in Deutschland nun eine sehenswerte dreiteilige Dokumentation: "Fight Hard, Fight Fair - MMA-Kämpfer in Deutschland". Dafür begleiteten die Filmautoren Dino Argentiero und Steven Melzer vier deutsche MMA-Kämpfer und zwei MMA-Kämpferinnen mehrere Monate lang - beim Training, im Kampf und im normalen Leben. Das Ergebnis ist der Einblick in eine Welt, die den meisten Zuschauerinnen und Zuschauern bisher unbekannt gewesen sein dürfte. Was sind das für Menschen, die MMA ausüben, was treibt sie an, was lieben sie an ihrem Sport? Und verbindet sie mehr als die Leidenschaft für den Wettkampf?

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Halt, Respekt und Disziplin

Katharina Dalisda ist die bekannteste deutsche MMA-Kämpferin. Sie träumt von internationalen Titeln und davon, vom Sport leben zu können. Anna Gaul wiederum ist als MMA-Amateurin bereits Junior-Europa- und Weltmeisterin, das Zeug zur Profikarriere hätte sie. Andererseits möchte die 24-jährige Medizinstudentin auch gerne Ärztin werden. Für Niko Samsonidse, der soziale Arbeit studiert hat, habe der Sport dagegen "Priorität Nummer eins". Auch ein Schien- und Wadenbeinbruch, den er sich im Kampf zuzog, kann ihn nicht aufhalten. Für Daniel Weichel wiederum, eine Größe der deutschen MMA-Szene, stehe die Familie immer an erster Stelle, wie er beteuert.

Und dann ist da noch David Balevski, der aus schwierigen Verhältnissen stammt. Er erklärt, MMA habe ihm "Halt gegeben und mich Disziplin gelehrt. Ohne den Sport würde ich nicht dort stehen, wo ich heute stehe." Eine besondere Biografie hat auch der junge Sami Zarabi. 2015 floh der Afghane mit seiner Familie nach Deutschland. Heute geht er aufs Gymnasium und arbeitet an seiner MMA-Karriere. Er hält im Film ein flammendes Plädoyer für MMA: "Es ist ein Sport. Es gibt Regeln. Es gibt Respekt. Es gibt Disziplin. Diese Disziplin hilft dir nicht nur beim Sport, sondern auch bei deinem normalen Leben, Arbeiten, Familie und alles. Das verstehen die Leute nicht und denken, das sind irgendwie verrückte Leute, die gehen einfach in den Käfig rein und hauen sich kaputt. Das ist aber nicht so." Das zu zeigen, ist auch das Anliegen der Autoren der Dokumentation, die am Freitag, 19. April, ab 22.30 Uhr, auf ZDFinfo zu sehen und bereits in der ZDF-Mediathek abrufbar ist.

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