10.02.2024 von SWYRL/Marina Birner
In der neuesten Verfilmung eines Adler-Olsen-Romans schlüpft ein anderer als Nikolaj Lie Kaas in die Rolle des Sonderermittlers Carl Mørck. Ein neues Gesicht: ja. Ein neues Konzept: nein. Es ermittelt immer noch der Misanthrop in düsteren Fällen.
Jussi Adler-Olsens (73) Herz schlägt schon lange für Krimis: Nach seinem Debütroman Ende der 90er-Jahre hat sich der dänische Lektor und preisgekrönte Autor 2007 mit der Figur des Sonderermittlers Carl Mørck im Auftakt der Reihe "Erbarmen" in die Herzen seiner Leserinnen und Leser geschrieben. Die Fälle, die das Team des Sonderdezernats Q der Kopenhagener Polizei seitdem zu lösen hat, schafften es 2013 sogar erstmals auf die Kinoleinwand.
Bis heute verfasste der Schriftsteller zehn Bände (Band zehn kommt im März in die Buchläden). Mit "Erwartung - Der Marco-Effekt" kam 2021 die jüngste Verfilmung eines seiner Romane, genauer gesagt des Spiegel-Bestsellers Band fünf (Originaltitel: "Marco Effekten"), in die Kinos. Das ZDF zeigt den Mystery-Thriller nun erstmals im Free-TV. Regisseur Martin Zandvliet hat das Team vom Dezernat Q runderneuert: Zum ersten Mal geht Ulrich Thomsen als Carl Mørck auf Verbrecherjagd - er löst damit seinen unter Fans überaus beliebten Vorgänger Nikolaj Lie Kaas ab.
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Neues Gesicht, alter Fall
Bis auf das Gesicht hat sich an der Figur allerdings wenig geändert: Es ist immer noch der griesgrämige Misanthrop, der nur zu gerne auf eigene Faust unterwegs ist. Drehbuchautor Anders Frithiof August lässt den Ermittler in einen Fall stolpern, der eigentlich längst zu den Akten gelegt ist. Zwei Zeitebenen sorgen dabei für mehr Kontext. Bei dem aufgegriffenen Roma-Jungen Marco (Lubos Olah) wird der Pass eines vor fünf Jahren verschwundenen Regierungsbeamten gefunden. Hat der Jugendliche etwas mit dem vermeintlichen Toten zu tun?
Davon geht zumindest der Kopenhagener Ermittler Mørck aus. Von der Polizei gejagt, ist Marco auf der Flucht vor einem skrupellosen Clanchef - nicht gerade ideale Voraussetzungen für Mørck und seinen Kollegen Assad (Zaki Youssef, vorher: Fares Fares). Der Fall wird neu aufgerollt - und bringt einige hochrangige Persönlichkeiten ins Schwitzen. Von Pädophilie-Vorwürfen bis hin zu handfesten Verschwörungstheorien ist in diesem Krimi alles dabei.
Für 2024 wurde die Verfilmung von "Verheißung" angekündigt. Außerdem plant Netflix eine Neuadaption der Thriller.