Games-Branche

Das Wachstum, das keines ist: Kuriose Zahlen zur Entwicklung des deutschen Spielemarkts

09.04.2024 von SWYRL

Der deutsche Spielemarkt ist 2023 insgesamt um rund sechs Prozent gewachsen. Bei Vollpreistiteln verzeichnet die Branche ein Wachstum von vier Prozent - allerdings bei weniger verkauften Einheiten. Wie kann das sein? Und welche Titel waren die Bestseller?

Der Rückblick auf das Spielejahr 2023 bringt einige Kuriositäten ans Licht - aus wirtschaftlicher Sicht. Über alle Segmente von Soft- und Hardware wuchs der Branchenumsatz in Deutschland um knapp sechs Prozent auf fast zehn Milliarden Euro. Schaut man allein auf die klassischen Vollpreis-Games, wird immer noch ein Umsatzplus auf 1,1 Milliarden Euro verbucht - eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um rund vier Prozent. Wer aber genauer hinsieht, stellt fest, dass das kein wirklicher Grund zur Freude ist ...

Das Wachstum hinsichtlich der Gewinne im Spiele-Segment trifft auf einen Rückgang der verkauften Spiele um acht Prozent. Wie kann das sein? Die Mechanismen hinter den Marktdaten erklärt game, der Verband der deutschen Games-Branche e.V. Der Verein vertritt die gemeinsamen Interessen der hiesigen Vertreter der Spiele-Industrie und veranstaltet die gamescom in Köln. "Das Umsatzwachstum geht ausschließlich auf höhere Durchschnittspreise zurück", erklärt der Verband. Das Branchenwachstum im Bereich Spiele-Umsätze ist also lediglich einer allgemeinen Verteuerung der Vollpreis-Titel zu verdanken.

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Das waren die erfolgreichsten Spiele 2023

Das Kaufverhalten der Gamer spielte der Branche in die Karten: Offenbar warten viele Konsumenten nicht darauf, dass Titel nach einer Weile günstiger werden, sondern wollen die Neuheiten direkt zum Release zocken. Dazu kommt ein weiterer Befund, den der Branchenverband game gemacht hat: AAA-Großprojekte waren besonders zeitintensiv, sodass nur "Raum für wenige Spiele" blieb, so die Insider.

Entsprechend fokussierte sich auch die Aufmerksamkeit der Gamer vornehmlich auf einige wenige Top-Titel. In Deutschland lag die Fußball-Simulation "EA Sports FC 24" auf dem ersten Rang, während das "Harry Potter"-Spin-off "Hogarts Legacy" auf dem zweiten Platz rangiert. Platz drei belegt das Action-RPG "Diablo 4". Dahinter folgt der jüngste Ableger von Activisions Shooter-Reihe "Call of Duty" namens "Modern Warfare 3". Den fünften Platz konnte sich ein Nintendo Switch-Exklusivtitel sichern: "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom".

In-Game-Käufe, Online-Dienste und Hardware

In-Game- und In-App-Käufe wie ein Season-Pass oder eine neue Rüstung für den Charakter im Rollenspiel waren im letzten Jahr ebenfalls im Plus: Mit 4,74 Milliarden Euro Umsatz lag das Wachstum bei rund sechs Prozent. Auch die Online-Dienste der Konsolen-Hersteller legten zu: Nintendo Switch Online, PlayStation Plus, Xbox Game Pass, EA Play, Ubisoft+ und Co wuchsen um knapp ein Prozent auf 860 Millionen Euro.

Die Konsolen-Hardware selbst entwickelte sich positiv, was nicht zuletzt auf die bessere Verfügbarkeit nach den Lieferengpässen zum Start zurückgeht. Diese betraf bekanntermaßen vor allem die PlayStation 5. Insgesamt wuchs der Umsatz mit Konsolen auf rund 1,1 Milliarden Euro - ein Plus von 44 Prozent. "Das enorme Umsatzplus zeigt, wie groß der Nachholbedarf bei den Spielerinnen und Spielern war", erklärt game-Geschäftsführer Felix Falk.

Gegenläufig war hingegen die Entwicklung bei hochgezüchteten Gaming-PCs und -Laptops: Diese Hardware-Kategorie musste einen Einbruch um 17 Prozent auf 547 Millionen Euro hinnehmen. Der Branchenverband game erklärt sich dieses Phänomen damit, dass viele User in der Corona-Pandemie in leistungsstarke PC-Hardware investierten und nun keine so raschen Neuanschaffungen oder Upgrades benötigen.

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