Keine Scheidung ohne Leiche - Do. 29.05. - ZDF: 20.15 Uhr

Bis ein Tod sie wieder vereint

21.05.2025 von SWYRL/Elisa Eberle

Die Hochzeitplanerin Nina Eichkamp (Henrike Fehrs) will sich scheiden lassen. Gemeinsam mit ihrem Mann Tom (Tom Beck) besucht sie deshalb einen Paartherapeuten. Doch der ist am Ende ihres Treffens tot. Was nun? Das ZDF zeigt "Keine Scheidung ohne Leiche", eine Screwball-Komödie mit viel Action.

Rund 35 Prozent aller deutschen Ehen werden geschieden. Natürlich ist eine Trennung immer schmerzhaft für alle Beteiligten. Die Beziehungsprobleme von Nina (Henrike Fehrs) und Tom Eichkamp (Tom Beck) aber stellen die der meisten anderen trotzdem in den Schatten. Denn neben der gemeinsamen Vergangenheit gibt es für das Paar in der entscheidenden Trennungsphase auch noch eine Leiche zu entsorgen. "Keine Scheidung ohne Leiche" (Regie: Friederike Heß, Buch: Heike Sperling, Valentin Holch) ist eine fürs ZDF eher ungewöhnliche Screwball-Komödie mit hohem Action-Anteil.

Der grundlegende Ton der kommenden 90 Filmminuten wird gleich zu Beginn gesetzt: "Welche Wünsche haben Sie denn an Ihre Beziehung?", fragt der Paartherapeut Michael Seelen (Friedrich Liechtenstein) seine Klienten, "Dass sie aufhört", antwortet Nina aus voller Überzeugung. Warum sich das Paar überhaupt noch die Mühe einer gemeinsamen Therapie macht? Weil ihre gemeinsame Kundin Juliane Richter (Désirée Nick) die Hochzeitsplanerin und den Hochzeitsfotografen darum bat: "Ich kann doch meine Hochzeit gar nicht genießen, wenn ich weiß, dass ihr beide gerade die Hölle durchmacht."

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Giraffe oder Wolf?

Schon nach wenigen Minuten auf der Couch des Therapeuten wird klar, was das größte Problem des Paares ist: Nina und Tom sind bei wirklich jeder noch so kleinen Frage des Lebens unterschiedlicher Meinung. Als es letztlich um die Unterschiede zwischen der "Giraffensprache" als "wichtiger Teil der gewaltfreien Kommunikation" und der "Wolfssprache" ("sehr verletzend und sehr aggressiv") geht, passiert, was passieren musste: Die ohnehin schon aufgeheizte Situation eskaliert. Nina und Tom streiten sich um eine Giraffenstatue, die dabei unglücklich auf der Stirn des Therapeuten landet. Das überlebt er bedauerlicherweise nicht.

In einer panischen Übersprungsreaktion wickeln die Noch-Eheleute den leblosen Körper in einen Teppich und schleppen ihn heimlich aus der Wohnung. Doch die sachgerechte Entsorgung der Leiche bereitet in der Folge nicht nur logistische Probleme, denn die Geliebte des Toten (Nina Vorbrodt) ist ihnen als Hobby-Detektivin dicht auf den Fersen ...

"Der Dummy war irrsinnig schwer"

"Keine Scheidung ohne Leiche" - schon der Titel des ZDF-Fernsehfilms lässt ahnen, dass es sich weder um eine simple Wohlfühl-Komödie noch um einen klassischen Krimi handelt. Stattdessen erwartet das Publikum eine höchst makabere Geschichte, die sich früh vom Realitätsanspruch verabschiedet. "Diese Komödie lebt von Timing, Rhythmus und Mut zur Zuspitzung", schreibt Regisseurin Friederike Heß in einem Statement: "Sie nimmt ihre Figuren ernst - nicht trotzdem, sondern weil sie wanken, stolpern, scheitern und sich verrennen - immer mit dem Ziel, etwas Wahres freizulegen. Sie zeigt Haltung, ohne den moralischen Zeigefinger zu heben, und: Sie will berühren und überraschen - nicht beruhigen."

Ein zentrales Element ihrer Arbeit sei das physische Erzählen, fährt sie fort. Das zeigt sich nicht zuletzt bei den wieder und wieder missglückten Versuchen, die Leiche zu entsorgen: "Der Dummy war irrsinnig schwer", erinnert sich Hauptdarstellerin Henrike Fehrs: "Es sollte ja auch realistisch aussehen. Auf dem Fahrrad konnte ich damit keinen Meter fahren, ich bin ständig zur Seite gekippt."

Schauspiel-Kollege Friedrich Liechtenstein scheint an seiner über weite Strecken passiven Rolle großen Spaß gehabt zu haben: "Ich habe eine weitere schöne Geschichte fürs Lagerfeuer meines Lebens. 'Ich habe mal eine Leiche in einer ZDF-Komödie gespielt. Es war die Hauptrolle, und ich war in fast jeder Einstellung zu sehen. Das war witzig!'"

Es ist offensichtlich, dass das ZDF sich zunehmend bemüht, neue Zielgruppen anzusprechen: Anfang des Jahres erst landete der erotisch-freizügige "Herzkino"-Film "Geheimnisvolle Leidenschaft - Sylt" einen Hit in der ZDFmediathek. Fans des überzogenen, schwarzen und oftmals auch recht flachen Humors werden ihre Freude an "Keine Scheidung ohne Leiche" haben. Alle anderen müssen stellenweise schon sehr stark sein. Immerhin: Der Social-Media-affine Teil des ZDF-Publikums darf sich auf einen Gastauftritt des in Deutschland lebenden britischen Comedy-Influencers Liam Carpenter freuen - inklusive des aus seinen Videos bekannten deutschen Klischees und des schiefen Grinsens.

In der ZDFmediathek ist "Keine Scheidung ohne Leiche" bereits ab Donnerstag, 22. Mai, abrufbar.

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