Bares für Rares
Steht links Sven Deutschmanek oder Sherlock Holmes? Horst Lichter staunte jedenfalls nicht schlecht über die Deduktion, mit welcher der Experte das Alter des Mitbringsels ableitete. Nebenbei wurde natürlich auch geklärt, wie der Plural von Globus lautet ...
© ZDFBares für Rares
Auf die Frage, woher sie den Globus habe, antwortete Daniela Franke "ganz ehrlich": Der Globus habe seit mehreren Jahren ein Schattendasein "in einer Umzugskiste im Keller" geführt.
© ZDFBares für Rares
Der Globus war ein Geschenk ihres Vaters. Die runde Sache wurde ihr in der Grundschulzeit auf den Schreibtisch gestellt. Der Papa hatte sie zuvor bei der eigenen Einschulung in die 5. Klasse bekommen.
© ZDFBares für Rares
Sven Deutschmanek erkannte sofort, dass ein renommierter Hersteller hinter der Pappmaché-Kugel stand: Der Columbus Verlag war bekannt für seine Globen. Oder auch Globusse, denn auch dieser Plural sei erlaubt, wusste der Experte. Darüber staunte Lichter.
© ZDFBares für Rares
Horst Lichter erinnerte sich: "Wir hatten einen, den konntest du aufmachen, da war Eierlikör drin." Deutschmanek teilte das gleiche Schicksal. Das mitgebrachte Pappmaché-Modell allerdings verfügte nicht über derlei Bonusfeatures.
© ZDFBares für Rares
Doch gab es einen guten Grund für die Materialwahl. "Ich kannte Leute, die hatten ihre ganzen Reiseziele, die sie bereist hatten, wie bei einer Korkpinnwand mit Pins markiert, das sah aus wie ein Mettigel", erinnerte sich Deutschmanek.
© ZDFBares für Rares
Lichter staunte erneut, als der Experte anhand von Ländern das Alter des Globus erkannte. Unter anderem waren die französischen Westafrika-Kolonien eingezeichnet, die es bis 1958 gab. Auch das 1947 gegründete Pakistan (vorher Teil von Britisch-Indien) war vertreten.
© ZDFBares für Rares
Doch wozu in die Ferne schweifen? Auch ein Blick auf Deutschland war verräterisch: Es gab kein Ost und West und die Gründung der Bundesrepublik war 1949, stellte Deutschmanek fest. Daher grenzte er die Entstehung des Globus ein auf 1947 bis 1949.
© ZDFBares für Rares
"Du bist so raffiniert", adelte Lichter den Knobel-König. Den Wunschpreis der Verkäuferin bestätigte Deutschmanek. 80 Euro wären angemessen, eventuell auch 100. Die Dame gestand: Hauptsache, die Kugel muss nicht wieder mit nach Hause.
© ZDFBares für Rares
"Das ist eine Kugel", lautete die fachmännische Expertise von Walter Lehnertz. "Und weil man sie drehen kann, ist es eine Weltkugel." Zum Materialtest klopfte er auf die Oberfläche. Er habe eine Delle verursacht, befürchtete Julian Schmitz-Avila.
© ZDFBares für Rares
"Eine Delle in Kambodscha", befürchtete Daniel Meyer. Zum Glück hatte Daniela Franke all das nicht mitbekommen, denn sie betrat erst jetzt den Händlerraum.
© ZDFBares für Rares
"Das ist fast der kleinste Globus den ich je gesehen habe", stellte Walter Lehnertz (zweiter von links) fest. "Die muss noch ein bisschen wachsen", fand Daniel Meyer (zweiter von rechts). Gemeint war nicht die 48-jährige Immobilienkauffrau ...
© ZDFBares für Rares
Als Lehnertz mit 30 Euro startete, bohrte der Kollege Julian Schmitz-Avila nach: "Willst du nochmal anfangen?" Lehnertz stand auf dem Schlauch: "Was willst du?"
© ZDFBares für Rares
"Sonst sage ich es", drohte Schmitz-Avila augenzwinkernd. Dann dämmerte es dem Kollegen Lehnertz: eine Anspielung auf sein berühmt-berüchtiges Startgebot. Lehnertz tat ihm den Gefallen: 80 Euro. Die Verkäuferin hatte gut lachen: Ihr Wunschpreis war im Eiltempo erzielt.
© ZDFBares für Rares
Julian Schmitz-Avila fand die Größe des Globus "interessant für alle, die gern auf dem Schreibtisch verreisen". Daniel Meyer (links) erhöhte auf 110 Euro.
© ZDFBares für Rares
Walter Lehnertz ging auf 120 Euro. "Das ist schon ein Schmuckstück", lobte die Verkäuferin ihr Mitbringsel. Ohne Wirkung. "Engelchen, machen wir das mit 120 Euro?", fragte Walter Lehnertz, da niemand höher bot.
© ZDFBares für Rares
Die Schätzung war bereits um 20 Euro übertroffen und Daniela Frankes Reiseziel war ja ohnehin, den Tand loszuwerden. Deal! Das Geld wollte sie mit in den Urlaub nehmen. Das Reiseziel wird sie danach allerdings nicht mehr in der Pappmaché-3D-Welt markieren können.
© ZDFBares für Rares
"Jetzt mache ich eine schnelle Expertise", kündigte Horst Lichter an. "Das sind zwei Wodka-Becher aus Russland, aus der Zarenfamilie und die hat der Zar persönlich verschenkt." Heide Rezepa-Zabel lächelte nur milde und murmelte: "Sicher." Lichter gab auf.
© ZDFBares für Rares
Die Champagner-Kelche hatten Mutter Vivian und Tochter Inga Schulze aus Niedersachsen mit nach Köln gebracht. 20 Euro erhofften sie sich. 180 bis 200 Euro empfahl die Expertin.
260 Euro zahlte Daniel Meyer.
© ZDFBares für Rares
Nein, es war keine Beleidigung des Experten, als Horst Lichter feststellte: "Er sieht ein bisschen verhärmt aus." Gemeint war nämlicht nicht Albert Maier, sondern das Selbstporträt des Malers Johannes Graf. Monika Lederer aus Schopfheim wünschte sich dafür 350 Euro.
© ZDFBares für Rares
Understatement war nicht die Taktik der Verkäuferin: "Ein weiteres Bild von ihm hängt in der Nationalgalerie in Berlin", erklärte sie im Händlerraum. Daniel Meyer erklärte dem Rivalen David Suppes: "Du kriegst ihn nicht!" Der Sieg im Duell war Meyer 620 Euro wert.
© ZDFBares für Rares
Für seinen Diamantring mit 585er Gold erhoffte sich Herbert Braun aus Polling 300 Euro. Heide Rezepa-Zabel fand: "Das ist viel zu wenig." 800 bis 1.000 seien denkbar, so die Expertin.
© ZDFBares für Rares
Für den 72-Jährigen war bereits die Expertise eine schöne Überraschung, doch es kam noch besser: Mit 1.500 Euro überbot Elke Velten den Schätzwert um 500 Euro.
© ZDFBares für Rares
Sein alter Drehstuhl aus den 1930er- oder 40er-Jahren erschien Hans-Günther Wirth als Ballast. Er plante, aus Stolberg nach Italien auszuwandern. "Das erinnert mich an Chemie-Unterricht in der Schule", kommentierte Lichter das Möbelstück uncharmant.
© ZDFBares für Rares
Sven Deutschmanek hielt 50 bis 80 Euro für angemessen. Walter Lehnertz bot seine obligatorischen 80 Euro. Der Verkäufer argumentierte, der 66-Jährige sei wie Lehnertz aus der Eifel, daher solle das Gebot höher gehen. Das leuchtete Lehnertz ein. Er kaufte für 100 Euro.
© ZDF