Pressefreiheit unter Druck

ARD-Journalist Kempe darf nun doch nach Russland einreisen

14.06.2021 von SWYRL

Der ARD-Journalist Robert Kempe darf doch zur Berichterstattung über die Fußball-EM nach Sankt Petersburg reisen. Zuvor war seine Akkreditierung wegen eines kritischen Berichts über die Verbindung des russischen Staatskonzerns Gazprom zum europäischen Fußball verwehrt worden.

Es ist nicht das erste Mal, dass Russland einem Journalisten die Berichterstattung zu einem Fußballspiel auf russischem Boden verwehrt. In diesem Jahr hätte es beinahe den ARD-Journalisten Robert Kempe getroffen: Im Vorfeld der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft hatte der 40-Jährige kritisch über die Verbindung des russischen Staatskonzerns Gazprom zu Europas Fußball berichtet. Daraufhin hatte Russland die Akkreditierung Kempes für die Spiele in Sankt Petersburg verwehrt. Nun soll er diese allerdings doch erhalten, wie der WDR mitteilte.

WDR-Chefredakteurin Ellen Ehni erklärte: "Dieses Beispiel zeigt, wie wichtig es ist, Öffentlichkeit herzustellen. Wir müssen als Medien wachsam sein und nachdrücklich benennen, wenn unsere Journalistinnen und Journalisten nicht frei berichten können." Die 47-Jährige fuhr fort: "Robert Kempe ist ein exzellenter und unbescholtener Journalist." Ehni selbst hatte nach der Nichtzulassung Kempes eine Aufklärung von Russland verlangt. Schließlich sei der Akt eine nicht akzeptable Einschränkung der Pressefreiheit. Für die übrigen zehn Spielorte der EM hatte Kempe seine Zulassung bereits zuvor erhalten.

Vor drei Jahren hatte die ARD einen ähnlichen Fall zu beklagen: Dem Dopingexperten Hajo Seppelt war nach einem Bericht über systematischen Sportbetrug in Russland ein Visum verwehrt worden. Nach internationalem Druck hatte Russland diese Entscheidung zwar zurückgenommen, Seppelt war letztlich allerdings nicht nach Russland gereist. Die Sicherheitsbehörden hatten das Risiko als zu hoch eingeschätzt.

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