Schlagerstar im "Kölner Treff"

Als es um ihren jüngeren Freund geht, wird Michelle im TV deutlich: "Geht mir am A... vorbei"

13.04.2024 von SWYRL

Seit mehr als 30 Jahren steht sie auf der Bühne. Nun beendet die Sängerin Michelle ihre Karriere. In der WDR-Talkshow "Kölner Treff" blickt sie noch einmal auf ihr Leben zurück. Über die Schlagerbranche sagt sie: "Es ist immer oberflächlich gewesen." Und manchmal sei ihr "kotzübel" geworden.

Sie wirkt entspannt. Sie hat ein langes Leben als Star gelebt. Nun verabschiedet sie sich. Die Sängerin Michelle (52) verlässt die Bühne. "Ich habe Liebe gesucht und Liebe bekommen", sagt sie. "Ich glaube, dass das Publikum, das wir haben auf der Bühne, so viel Liebe zurückgibt. Wenn wir echt sind und Liebe ausschütten, dann kommt das zurück. Ich habe so viel Liebe zurück bekommen und so viele Menschen glücklich machen dürfen - in welchem Job schafft man das schon?"

Michelle hat die Ruhe in sich gefunden. Die hat sie lange gesucht. Nun ist es Zeit für sie zu gehen. "Im Endeffekt geht es im Leben darum, dass man gewisse Türen schließen muss, um das zu tun, was das Herz einem sagt", erklärt die Sängerin in der WDR-Talkshow "Kölner Treff" am Freitagabend. Sie habe immer das getan, was sie glücklich gemacht hat, und nicht, was die Menschen draußen von ihr gewollt hätten.

Sie habe sich lange gefragt, ob sie glücklich in der Showbranche sein könne. "Und ich kann es eben nicht mehr. Ich glaube, dass ich jetzt an diesem Punkt bin, wo ich sagen möchte: Das ist mein letztes Album. Ich möchte diese Tür schließen und mich um die Dinge kümmern, die inzwischen mehr mein Herz berühren, die mich glücklicher machen, als in dieser Branche zu verweilen." Das sind ihre drei Kinder und ihr Eric. Und bald wird es ihr erstes Enkelkind sein. Dennoch: Sie ist froh über die Zeit im Showbusiness. "Danke, lieber Gott, für diese wunderbare Reise", sagt sie.

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"Ich habe in dieser Branche alles erreicht. Aber jetzt bin ich dran."

Sie ist 20 Jahre alt, als sie ihre erste Single veröffentlicht. "Und heut' Nacht will ich tanzen" heißt sie. Die Platte verkauft sich zwar noch nicht gut, aber sie läuft im Radio rauf und runter. Und sie verschafft ihr die ersten Fernsehauftritte. 2001 nimmt sie am Eurovision Song Contest teil. Mit "Wer Liebe lebt" schafft sie es immerhin auf Platz 8. Doch da hat sie schon sehr viel erlebt. Sie wächst in einer Pflegefamilie auf, erlebt Gewalt als Kind. Später bricht sie aus, lebt auf der Straße.

Auch in ihrer Zeit als Star hat sie nicht nur Glück. 2003 erleidet sie einen leichten Schlaganfall, von dem sie sich aber vollständig erholt. Sie leidet an Depressionen, versucht, sich das Leben zu nehmen. 2008 muss sie Privatinsolvenz anmelden. Mehrfach zieht sie sich zurück, plant aufzuhören. Doch sie rappelt sich immer wieder auf, kehrt zurück ins Rampenlicht. "Ich habe in dieser Branche alles erreicht", sagt sie rückblickend, "Aber jetzt bin ich dran."

Eine Tournee steht noch an, ein Album wird sie noch veröffentlichen. Die erste Singleauskopplung ist seit Freitag auf dem Markt. "Flutlicht" ist der Titel. Darin singt Michelle: "Ich such' mich im Flutlicht, auch wenn ich geblendet bin - ich bleib' eine Kämpferin." Am Anfang des Videos sieht man Schlagzeilen und Bilder aus ihrer Showkarriere, die zeigen, wie sie kämpfen musste, um jetzt zufrieden von der Bühne zu gehen.

"Es ist immer oberflächlich gewesen"

"Es ist immer oberflächlich gewesen", erzählt Michelle, die eigentlich Tanja Thomas heißt. Gerade zu Beginn ihrer Karriere sei sie sehr vertrauensselig gewesen. "Für mich war das eine Riesenfamilie, alle waren Freunde. Aber man hat ganz schnell gemerkt, dass es nicht diese Familie ist, die man sich eigentlich wünscht oder die man durch diese rosarote Brille sieht. Das habe ich ganz schnell gemerkt."

Das ist jetzt anders. Seit einem Jahr ist sie mit Eric Philippi liiert. Der ist 25 Jahre jünger als die Sängerin, was für einige Schlagzeilen sorgte. Doch das lässt Michelle kalt. Sie habe bei der ersten Umarmung gewusst: Das ist der Richtige. "Jeder hat das Recht zu urteilen, jeder darf das sagen, was er will, jeder soll seine Meinung sagen, egal, ob es negativ oder positiv ist. Aber mir geht's am A... vorbei."

Bereut Michelle etwas in ihrem Leben? "Ich bin wirklich sehr glücklich, dass es so eine Riesenachterbahn war, wo mir auch zum Teil wirklich kotzübel wurde. Aber ich glaube, ich würde es einfach genauso wieder machen."

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