Toni, männlich, Hebamme - Mächtig schwanger - Fr. 24.03. - ARD: 20.15 Uhr

Zwischen Karriere und Kinderwunsch

20.03.2023 von SWYRL/Marina Birner

Im Spannungsfeld zwischen Kind und Karriere befindet sich im neuen Teil der "Toni, männlich, Hebamme"-Reihe eine junge Spitzenpolitikerin, die sich nicht nur für Frauen-, sondern auch für Männerquoten einsetzt. Das ist kurios und in vielen Momenten durchaus witzig.

"Jung, machtbewusst und gnadenlos ehrgeizig": So wird die Familienministerin Sissi Hopf (Christine Eixenberger) oft beschrieben. Das klingt erst mal nach einer knallharten Karrierefrau. Dass sie im achten Monat schwanger ist, scheint für die taffe Blondine in "Toni, männlich, Hebamme - Mächtig schwanger", den achten Film der beliebten ARD-Reihe, kein Hindernis darzustellen ... Oder? Immerhin ist es ein enormer Drahtseilakt, sich im Spannungsfeld zwischen Kinderwunsch und politischer Karriere zu bewegen. Na Gott sei Dank holt sie sich Toni (Leo Reisinger) als Hebamme zur Seite. Eine Hommage an alte Zeiten? Schließlich handelt es sich bei Toni um ihre Jugendliebe.

"Wohlfühlfernsehen" ist wohl die passendste Bezeichung für diesen Film. "Humor ist tatsächlich eine Frage des Geschmacks", erklärte Reisinger einst im Interview. "Ich glaube, dass es in Deutschland und anderswo viele Leute gibt, die das Explizite und überzogene Spiel in Komödien lieben." Damit kann auch die "Toni, männlich, Hebamme"-Reihe zur besten Sendezeit erneut auftrumpfen. Mit leichter Unterhaltung, die nichtsdestotrotz zum Nachdenken anregt, rutscht es sich doch gleich besser ins Wochenende.

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Selbst ist der Mensch

Dass die Figur Sissi nicht nur für Frauen-, sondern auch für "Männerquoten für gelebte Vaterschaft" in verschiedenen Berufsbildern plädiert und sich dabei gegen die alteingesessenen konservativen Partei-Kollegen stellt, spiegelt in gewisser Weise den aufrührerischen Zeitgeist wider, mit alten Konventionen, Geschlechterrollen und Familienbildern zu brechen und für neue gesellschaftlich anerkannte Strukturen zu kämpfen. Dies gelingt im Film zwar herrlich unterschwellig, aber doch mit dem notwendigen Nachdruck. "Es ist viel spannender, die Tatsache, dass Toni ein Mann ist, nicht ständig auszuformulieren. Würde man es ständig zum Thema machen, wäre die Geburtshilfe im Film trivial", erklärte der Hauptdarsteller.

So wie sich die Hebamme Toni in einem Frauen-dominierten Berufsumfeld behaupten muss, muss sich die Spitzenpolitikerin Sissi gegen die Vorurteile ihrer männlichen Kollegen sowie gegen die Vorbehalte ihres Partners wehren. Somit wird der Titel "Mächtig schwanger" zu einer Art Analogie zur Ausgangslage in Politik und Gesellschaft des fiktiven Charakters. Kabarettistin Christine "Chrissy" Eixenberger überzeugt in der Rolle der werdenden Mutter - hin- und hergerissen zwischen Babyglück und dem Willen, etwas zu verändern. Auch Tonis Praxispartnerin Luise (Wolke Hegenbarth) sieht sich mit innerer Zerrissenheit konfrontiert, vor allem was ihre Gefühle für Toni betrifft. Ihre erotischen Träume machen die Situation nicht gerade leichter ...

Die Drehbuchautoren Sebastian Stojetz und Sibylle Tafel (Regie) produzierten also einen Film für alle! Es schadet nie, den Blickwinkel zu ändern und Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten.

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