"Das Licht in einem dunklen Haus", Berliner "Tatort", "Ein himmlischer Sünder"

Krimipremiere im ZDF oder ein eiskalter "Tatort" aus Berlin: Die TV-Tipps für Fußball-Muffel

28.11.2022 von SWYRL/Eric Leimann

Keine Lust auf Fußball aus Katar zur Primetime? Wir empfehlen pro WM-Turnierabend drei lohnende Alternativprogramme für WM-Muffel: am Montag eine top besetzte Krimi-Premiere im ZDF, einen eiskalten, aber bärenstarken "Tatort" aus Berlin und einen Hollywood-Klassiker über das Leben nach dem Tod.

Portugal gegen Uruquay heißt die Primetime-Partie um 20 Uhr im Ersten. Wem dieses Duell nicht schmeckt, oder wer mit dem Gekicke in Katar nichts anfangen kann, findet auch an diesem Abend drei lohnende Fiction-Alternativen.

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"Das Licht in einem dunklen Haus" (ZDF)

Zum zweiten Mal nach "Tage des letzten Schnees" verfilmt das ZDF einen Kriminalroman Jan Costin Wagners. Henry Hübchen spielt in der Krimipremiere (ja, tatsächlich!) "Das Licht in einem dunklen Haus" (20.15 Uhr, ZDF) den Ermittler Johannes Fischer, der die Verbindung zwischen einer heutigen Mordserie und Ereignissen des Jahres 1995 aufdecken muss. Wer hat eine namenlose Koma-Patientin um die 50 getötet und dabei Tränen auf dem Krankenhauslaken hinterlassen? Das wollen die Hamburger Kommissare, neben Henry Hübnchen spielen Lucas Reiber und Victoria Trauttmansdorff, herausfinden. Im Roman trägt die Ermittlerfigur Jan Costin Wagners - ein Deutscher, der in Finnland lebt - den Namen Kimmo Joentaa und ist deutlich jünger. Dennoch glaubt man auch in der nach Deutschland zurücktransferierten Film-Adaption ganz viel skandinavische Düsterheit und vor allem Lebensmelancholie zu spüren.

Ein TV-Krimi, dessen Ausstrahlung definitiv nur im Winter erfolgen darf und bei Fans von Nordic Noir, Henry Hübchen und verschachtelten Erzählungen auf mehreren Zeitebenen für einen wohligen Schauer sorgen dürfte. Der erste Film "Tage des letzten Schnees" wurde vom deutschen Feuilleton übrigens in den höchsten Tönen gelobt - was definitiv nicht bei jedem TV-Krimi der Fall ist.

"Tatort: Die Kalten und die Toten" (rbb)

Im "Tatort: Die Kalten und die Toten" (20.15 Uhr, rbb) üben sich zu Berliner Gefrierschrank-Temperaturen Eltern und Kinder in dysfunktionaler Liebe. Meret Beckers vorletzter "Tatort" mit Mark Waschke im November 2021 war einer der besten des prominenten Ermittler-Paares, das 2015 seine Arbeit aufnahm: Medizinstudentin Sophia wird über eine Dating-App in die Wohnung des Paares Dennis Ziegler (Vito Sack) und Julia Hoff (Milena Kaltenbach) geladen. Die Mittzwanziger haben einvernehmlichen Sex zu dritt. Am nächsten Morgen wird in der Nähe von Dennis' Wohnung eine weibliche Leiche gefunden. Ihr Gesicht ist entstellt, sodass die Identifikation länger dauert - aber es ist Sophia. Als Nina Rubin (Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) den Eltern der Toten (Andreja Schneider, Rainer Reiners) die traurige Nachricht überbringen, leugnen diese, dass es sich beim Opfer trotz des DNA-Beweises um ihre Tochter handelt. Verantwortlich für die faszinierende Story dieses Films ist Drehbuchautor Markus Busch, der öfter für Dominik Graf geschrieben hat ("Am Abend aller Tage", "Die Freunde der Freunde"). Buschs Drehbücher weisen stets einen eigenwilligen, aber durchaus faszinierenden Erzählstil auf. Ein bärenstarker Film für Menschen, die ein bisschen Arthaus im deutschen Krimifernsehen vertragen können.

"Ein himmlischer Sünder" (ARTE)

Als der Lebemann Henry Van Cleve (Don Ameche) stirbt, begibt er sich in Ernst Lubitschs Hollywood-Klassiker "Ein himmlischer Sünder" (20.15 Uhr, ARTE) freiwillig in die Hölle. Doch Seine Exzellenz, der Satan (Laird Cregar), verwehrt ihm den Zutritt. Daraufhin erzählt Van Cleve dem Teufel sein Leben und berichtet von seinen Untaten. Doch Satan bleibt stur. Ist Van Cleve vielleicht doch kein so schlechter Mensch, wie er selbst glaubt? "Ein himmlischer Sünder" war 1943 ein Kinomärchen mit Hang zu Ironie und aufwendigen Dekors - und der erste Farbfilm von Ernst Lubitsch. Vorlage für "Heaven Can Wait" war ein Theaterstück des ungarischen Autors Lazlo Bus-Fekete. Unter Lubitsch wurde daraus einer seiner letzten Filme, bevor er 1947 an einem Herzinfarkt starb.

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