Der Bozen-Krimi - Mord am Penser Joch - Do. 21.10. - ARD: 20.15 Uhr

Wo die Mafia Speicherkraftwerke baut

18.10.2021 von SWYRL/Hans Czerny

Im 13. Bozen-Krimi spielen die stolzen Tiroler die Schlacht gegen Napoleon und die mit ihnen verbündeten Bayern nach. Dabei wird einer der Komparsen, ein ehemaliger Polizist, erschossen. Die Kripo Bozen mit Chefin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) muss ermitteln.

Einmal im Jahr - so besagt es die 13. Ausgabe des Bozen-Krimis, "Mord am Penser Joch" - feiern die Tiroler die Geburt ihres Landes, indem sie die berühmte Schlacht des Andreas Hofer gegen die Franzosen und die mit ihnen verbündeten Bayern nachstellen. Der Teufel will es, dass diesmal richtiges Blut fließt zwischen all den falschen Gewehrsalven - ein pensionierter Polizist wird mit einer Armbrust erschossen. Polizeichefin Sonja Schwarz (Chiara Schoras) und ihr Kollege Jonas Kerschbaumer (Gabriel Raab) treffen auf viele Verdächtige zwischen den Kostümierten, unter denen sich zwei alte Kollegen des Ermordeten finden. Aber auch die Mafia treibt in Bozen wieder ihr böses Spiel: Ein Pate will in den Dolomiten ein Speicher-Kraftwerk errichten. Drogen und Zuhälterei sind out, Strom ist in, so berichtet er. Man geht mit der neuen Zeit und will eine grüne Politikerin für sich gewinnen.

Dass man den Donnerstagskrimi im Ersten nicht mit dem jüngst hochgelobten Zweiteiler "Im Netz der Camorra" mit Tobias Moretti im ZDF vergleichen sollte, wird schon in den ersten Momenten des nicht ganz ernst gemeinten "Bozen-Krimis" klar. Hier werden die Familien- und die Lovestorys unverblümt mit dem Verbrechen gekreuzt, und die hochdeutschen Synchronstimmen mischen sich mit allerlei Dialektanflügen.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Gabriel Raab lobt Italiener

Die Rede des Mafioso vor Dolomitenkulisse kann sich jedenfalls hören lassen. Sie bringt die stets üppig servierte Landschaft ganz ordentlich in die Kriminalgeschichte ein. Ohnehin gibt ja das mafiöse Undercoverwesen der Serie eine gewisse, wenn auch zweifelhafte Würze. Wem kann man noch vertrauen? Ist der Undercover-Polizist wirklich noch auf der richtigen Seite oder schon ein Schuft? Dass sich allerdings Sonja, die Chefin, anhaltend in den Maulwurf Riccardo (Stefano Bernardin) verlieben muss, ist schon ein arges Stück.

Während am Bergisel die Schicksale der Südtiroler aufeinander prallen (Alkoholismus, Vergewaltigung, Rache) ist am titelgebenden Penser Joch vor Längerem ein ganz anderes Verbrechen geschehen, das weitere Morde nach sich zieht. Eine junge Journalistin (Miriam Hage) kann bei der gefährlichen Entlarvung des Täters von den Bozener Polizisten gerade noch gerettet werden. Fortsetzung folgt übrigens: Im Sommer '21 wurden bereits zwei weitere Folgen des Bozen-Krimis (zuletzt sechs Millionen Zuschauer) abgedreht.

Am Rande: Der Oberammergauer Hauptdarsteller Gabriel Raab zeigte sich voll des Lobes über die Italiener, was den Umgang mit Corona betrifft. Während in Deutschland "manchmal so eine Wut auf die ganze Situation" entstanden sei, "die sich dann gegenseitig entladen hat", habe er das in Italien so nicht erlebt. "Vielleicht liegt es daran, dass Corona sie besonders schlimm erwischt hat, sodass sie dadurch anders damit umgegangen sind."

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL