Ist das wirklich so?
Welche Lebensmittel-Mythen kennen Sie? Bestimmt so einige. Vielleicht ist Ihnen bei manchen Mythen aber auch gar nicht bewusst, dass ihr Wahrheitsgehalt eher gering ist. Wir klären auf, was Mythos und was Fakt ist und stellen die bekanntesten Lebensmittel-Mythen vor. Los geht es mit der Drei-Sekunden-Regel, von der wohl jeder schon mal gehört hat.
© iStock/Sayan_MoongklangDrei-Sekunden-Regel
"Das kann man noch essen, weil es nicht länger als drei Sekunden am Boden lag." Mit solchen Weisheiten erziehen wir unsere Kinder? Ja, das tun wir, um es uns leichter zu machen. Denn eigentlich ist es kompliziert: Es kommt auf die Beschaffenheit des Bodens und die Art der Speise an und nicht auf die Dauer des Bodenkontakts: Feuchte Lebensmittel auf glattem Boden nehmen Schmutz und Keime am ehesten an.
© iStock/lofiloloMacht Dreck Speck?
Oft lässt es sich ohnehin nicht vermeiden, dass kleine Kinder Sand und Schmutz zu sich nehmen. Warum also nicht eine Tugend aus der Not machen? Der Spruch "Dreck macht Speck" suggeriert, dass der Verzehr von Schmutz das Immunsystem stärkt. Das stimmt so natürlich nicht ganz. Zwar ist eine Überhygiene mitunter schlecht für das Abwehrsystem. Dennoch sollte auf Hygiene geachtet werden.
© iStock/Zmaj88Saure Milch bei Gewitter
Der Mythos, dass Milch bei Gewitter verdirbt, stammt aus vergangenen Zeiten, in denen es noch keine Kühlgeräte gab. Man glaubte, dass die elektrischen Ladungen in der Luft die Milch sauer werden ließen. In Wirklichkeit wurde die Milch wohl eher wegen der Hitze schlecht, die meist vor Sommer-Gewittern herrschte. Heute bewahrt man Milch im Kühlschrank auf, wo es immer gleich kühl ist.
© iStock/ChepkoSpinat macht Muckis
Um Kinder zu gesunder Ernährung anzuregen, lassen sich Erwachsene so einiges einfallen. Zum Beispiel, dass man durch den Verzehr von Spinat so beeindruckende Muskeln wie Popeye bekommt. Spinat enthält zwar viel Eisen, welches für die Muskelfunktion wichtig ist. Krafttraining, Proteine und eine allgemein gesunde Ernährung sind jedoch ebenfalls essenzielle Bausteine für den Muskelaufbau.
© iStock/galitskayaErhöhter Cholesterinspiegel durch Eier
Eier galten lange als Tabu für alle, die mit einem erhöhten Cholesterinspiegel zu kämpfen haben. Inzwischen weiß man jedoch, dass der Verzehr von Eiern den Cholesterinspiegel nur geringfügig beeinflusst. Eier sind also weder die Ursache von erhöhten Cholesterinwerten noch müssen sie gemieden werden, wenn Probleme mit dem Cholesterinhaushalt bestehen.
© iStock/Ralf LiebholdAbendliches Essen macht dick
Essen nach 18 Uhr macht dick, behaupten viele selbsternannte Ernährungsexperten. Dafür gibt es allerdings keine Belege. Vielmehr kommt es auf die über den Tag verteilte Gesamtzufuhr an Kalorien an. Überschreitet diese den Bedarf des Körpers, so nimmt man zu. Sehr fettiges oder süßes Essen sollte nicht nur abends, sondern zu jeder Tageszeit gemieden werden.
© iStock/iStockVadimKaugummi-Mythen
Was passiert mit Kaugummis im Magen? Auch hierzu gibt es einige Mythen, die man vor allem Kindern erzählt, damit sie ihre Kaugummis nicht schlucken, sondern ausspucken. Einer besagt, dass Kaugummis sieben Jahre im Magen bleiben. Ein anderer, dass sie den Magen verkleben. Nichts davon stimmt. Kaugummis werden zwar nicht verdaut, verweilen aber auch nicht langfristig im Verdauungstrakt.
© iStock/Sergii GnatiukZucker macht hyperaktiv
Eltern sprechen oft vom "Zuckerschock", wenn ihre Kinder nach dem Konsum von Süßem allzu überdreht sind. Zucker liefert zwar Energie, einen erwiesenen Zusammenhang zwischen Zucker und Hyperaktivität gibt es jedoch nicht. Da Feste, an denen Kinder aufgeregt sind, aber oft mit dem Verzehr von Süßem einhergehen, machen Eltern häufig diese Erfahrung.
© iStock / stocksnapperLight ist gleich gesund
Viele Verbraucher gehen davon aus, dass Light-Produkte gesünder sind. Oft handelt es sich dabei aber um Produkte, die generell ungesund sind, egal ob light oder nicht. Auch wenn der Anteil an Fett oder Zucker darin reduziert ist, sind sie oft noch immer sehr kalorienreich oder süß. Anstatt Light-Produkte sollten also lieber wirklich gesunde Lebensmittel wie Obst oder Gemüse verzehrt werden.
© iStock/esinesraNie ohne Frühstück
Oft wird behauptet, dass man nur dann leistungsfähig in den Tag starten kann, wenn man vorher gefrühstückt hat. Vielen Menschen ist aber nicht gleich nach dem Aufstehen danach, zu frühstücken. Sie trinken lieber erst ihren Kaffee und essen später - und das ist völlig in Ordnung! Wichtig ist, dass die Ernährung insgesamt ausgewogen ist. Nicht jeder braucht ein Frühstück, um morgens fit zu sein.
© iStock/JuefrateamBrauner Zucker ist besser
Brauner Rohrzucker erlebt einen ziemlichen Hype. Fast jedes Café bietet neben weißem Zucker inzwischen auch braunen zum Kaffee an. Aber warum eigentlich? Tatsächlich sind die Vorteile für die Gesundheit minimal. Beide Zuckerarten enthalten fast den gleichen Kalorien- und Nährstoffgehalt. Brauner Zucker ist also weder merklich gesünder noch nachhaltiger.
© iStock/MIND_AND_IFleisch vor der Zubereitung waschen
Viele Menschen waschen rohes Fleisch, bevor sie es zubereiten. Angeblich sollen so Keime entfernt werden. Tatsächlich ist das Waschen eher kontraproduktiv, da die Bakterien durch das Spritzwasser höchstens noch mehr verteilt werden. Das Braten oder Garen tötet die Bakterien an der Oberfläche ohnehin zuverlässig ab und ein Waschen ist daher nicht nötig.
© iStock/HalfpointRotwein fördert die Gesundheit
Gelegenheitstrinker rechtfertigen ihren Alkoholkonsum oftmals mit dem Irrglauben, dass ein Glas Wein am Tag die Gesundheit fördere. Besonders von Rotwein, der viele Antioxidantien enthält, wird dies oftmals behauptet. In Wahrheit überwiegt jedoch der negative Effekt, den der Alkohol auf die Gesundheit ausübt. Gar nichts trinken ist also noch besser als ein Glas am Tag!
© iStock/debyahoEin Apfel am Tag
"An apple a day keeps the doctor away" - diesen Spruch darf man natürlich nicht ganz wörtlich nehmen. Dass zu einem gesunden Lebensstil mehr als nur ein Apfel am Tag gehört, ist wohl den meisten klar. "An apple a day" ist aber auf jeden Fall ein guter Ansatz, der durch Bewegung und eine allgemein ausgewogene Ernährung ergänzt werden darf.
© iStock/eternalcreativeMythos oder Wahrheit?
Manche Mythen sind ganz offensichtlich nur Mythen. In anderen Fällen fällt die Unterscheidung schon schwerer. Ist Milch wirklich ein Muntermacher? Regt Studentenfutter die Gehirnfunktion an? Enthalten Gummibärchen Schwein? Die Liste der Fragen könnte endlos fortgesetzt werden. Manche vermeintlichen Fakten sind in Wirklichkeit berühmte Werbe-Slogans oder einfach nur hartnäckige Gerüchte.
© iStock/AndreyPopovWerbung
Werbung spielt auf jeden Fall eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Mythen. Slogans wie "Milch macht müde Mädchen munter" haben sich tief in das Bewusstsein vieler Verbraucher eingebrannt. Da die Milchindustrie immer wieder damit wirbt, wie wichtig Milch für die Entwicklung von Kindern ist, glauben manche tatsächlich, dass sogar süße Produkte wie die "Milchschnitte" gesund sind.
© iStock/gorodenkoffFakten prüfen
Verbraucher sollten also gut aufpassen, was sie aus welchem Grund kaufen oder meiden. Zwar lässt sich heutzutage alles schnell im Internet nachprüfen, aber lange nicht alle Informationsquellen im Netz sind seriös. Manchmal ist es aber auch okay, der Wahrheit nicht auf den Grund zu gehen und sich wissentlich Mythen zu bedienen - sie können uns das Leben oft ungemein erleichtern!
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