Bares für Rares
Am Ende blieb dann doch noch ein wenig Geheimnis um die Schöne aus dem Jugendstil. Aber der Verkäufer hatte eine hübsche Geschichte parat, um seine Büste zu verkaufen. Würde die zu einem satten Gewinn führen? Auch wenn Albert Maier und Horst Lichter nicht gerade überzeugt davon waren?
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"Das ist die Heilige Susanna", erklärte Richard Ritter ernst. "Ich habe recherchiert. Die gab's wirklich. Dann habe ich das Bild von der Händlerin gesehen. Die Ähnlichkeit ist verblüffend. Darum habe ich jetzt einfach mal gesagt, das ist die Heilige Susanna."
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"Unsere Susanne?!" Moderator Horst Lichter war nicht überzeugt ...
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Kunstexperte Albert Maier noch weniger: "Ne." Sachlich widerlegte er den Scherz des Verkäufers. "Die Heilige Susanne hat um 1900 - und aus dieser Zeit stammt Ihre Büste - mit Sicherheit nicht gelebt." Nichtsdestotrotz beschrieb der Experte die Figur als "absolut ein zeitgemäßes Bild einer jungen, hübschen, nackten Frau mit viel Grazie und Anmut".
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Maier wies auf auf eine interessante Machart hin: Der Sockel ist aus massivem Marmor, die Büste aus gegossenem Marmor, beides aufeinander geklebt. So konnte in großer Stückzahl produziert werden. Eine Signatur oder andere Hinweise auf ihre Herkunft gab es nicht. Doch die Figur sei "sehr gut verkäuflich", schätzungsweise für 400 bis 500 Euro.
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Der Schätzpreis deckte sich mit dem Wunschpreis des Verkäufers, und dieser zog zufrieden mit der Händlerkarte in Richtung Susanne Steiger im Original und Kollegen. - Maier und Lichter waren sich indes einig: Eine Ähnlichkeit mit der Händlerin zu entdecken, damit taten sie sich schwer.
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Barkeeper Ritter blieb auch im Händlerraum bei seiner Story, die er aber auch als solche deklarierte: "Ich habe gesagt, das ist die Heilige Susanna."
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Bei Walter Lehnertz (Mitte) kam er damit nicht durch: "Willste dich einschleimen, oder was?" Aber auch Waldi war im nächsten Moment voll dabei, als sich alle Händler - mit Ausnahme von Susanne Steiger! - ein lebhaftes Bietergefecht um die Jugendstil-Büste lieferten.
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"Die kann jemand kaufen und zu Weihnachten der Susanne schenken", ließ der Verkäufer nicht locker. Am Ende verkaufte er seine Büste an Thorsden Schlößner: für 600 Euro! Erworben habe er sie vor vielen Jahren mal für zehn Mark der Deutschen Demokratischen Republik. Was für ein Gewinn!
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Am Ende musste Susanne Steiger dann doch noch mal genauer hinsehen. Doch auch die Kollegen bestätigten: "Ne, die sieht dir nicht so ähnlich." - Doch egal, was das "Bares für Rares"-Team von der Susanne-Story hielt - gelohnt hat sie sich für den Verkäufer!
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Experte Colmar Schulte-Goltz erinnerte der Stern eines Mercedes-Benz Pagode aus der Zeit um 1965 an "die großen tollen Autos". Er schätzte den Wert auf 550 bis 600 Euro. Vielleicht saß im Händlerraum nicht ganz die richtige Zielgruppe dafür ("Sind das Autoersatzteile?"). Opa und Enkel Verkäufer begnügten sich mit 330 Euro von Julian Schmitz-Avila.
© ZDFBares für Rares vom 4.9.
Auch die Portaluhr aus Wien aus der Zeit um 1820, die Experte Maier vor allem ob ihrer Größe gelobt hatte, brachte nicht annähernd die 400 bis 500 Euro Schätzpreis ein. Waldi ersteigerte sie für 180 Euro und rundete auf 200 Euro auf.
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Echt, alt, in sehr gutem Zustand und gut verkäuflicher Größe - Expertin Wendela Horz war voll des Lobes für diesen Ring aus Birmingham, um 1900 angefertigt aus 750er Gold, Saphiren und Diamanten. Susanne Steiger kaufte ihn für 250 Euro - 50 Euro unter Wunsch- und Schätzpreis.
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"Jetzt kauf ich meinen ersten Nintendo", freute sich Waldi. Für 100 Euro könnte das ein Schnäppchen gewesen sein. Der Schätzpreis für eine der ersten kleinen Spielekonsolen von 1983 aus Japan in der Origianlverpackung lag bei 200 bis 240 Euro.
© ZDFReitgerte aus St. Petersburg, 1880er Jahre
Thorsden Schlößner ließ sich diese edle Reitgerte aus 875er Silber mit Handgravur und massiv goldener Applikation 2.000 Euro kosten (zweifacher Schätzpreis!). Sie stammt aus dem St. Petersburg der 1880er Jahre, vermutlich aus hochadeliger Familie, und wurde vielleicht einst von einem russischen Prinzen verschenkt...
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