Fakt: So trickst der Reichsbürger-König den Staat aus - Di. 16.08. - ARD: 23.20 Uhr

Wie sich ein Reichsbürger selbst zum "König von Deutschland" ernannte

12.08.2022 von SWYRL/Maximilian Haase

Ein Reichsbürger gründet das "Königreich Deutschland", ernennt sich selbst zum König und lädt Interessierte ein, sich ihm anzuschließen. Die Reportagereihe "Fakt" blickt hinter die Kulissen des grotesken "Reichs" - und fragt nach, warum die Behörden so machtlos sind.

Die Wahrnehmung sogenannter "Reichsbürger" schwankte in den letzten Jahren zwischen bemerkenswertem Kuriosum und latenter Gefahr. Tobten sich manche von ihnen lediglich im Netz aus, äußerten andere ihre Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland auch etwa über Waffenbeschaffung. Wie weit mancher Reichsbürger zu gehen bereit ist, zeigt die Geschichte eines Mannes, der mitten in Sachsen-Anhalt ein "Königreich Deutschland" ausrief und sich selbst zu dessen König ernannte. Wie dieser Pseudo-Herrscher versucht, Anhänger und Geld zu gewinnen - und warum den Behörden die Hände gebunden scheinen, zeigt nun eine "Fakt"-Reportage im Ersten.

"So trickst der Reichsbürger-König den Staat aus", lautet der Titel des Films von Max Schlösser und Laura Richter, die hinter die Kulissen des selbsternannten "Königreichs" blicken. Dessen Hauptstadt befindet sich in einem ehemaligen Sägewerk in Wittenberg, wo Peter F. vor zehn Jahren ein autonomes "Reich" ausrief - inklusive Zeremonie im Hermelinmantel, mit Schwert und Krone. Sein "Königreich", über das man sich bei einem Tag der offenen Tür informieren kann, verspricht den Interessenten eine eigene Währung, eigene Verwaltung und Verfassung, ein Rentenangebot und vor allem, eine Alternative zur BRD zu sein.

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Angeblich 4.000 Anhänger

Den deutschen Pass hatte der überzeugte Reichsbürger Peter F. einst abgegeben, um sich seine eigenen Ausweise zu fertigen. Heute folgen "Peter I." nach Eigenangaben 4.000 Anhänger; sein "Reich" baut er kontinuierlich aus. Zuletzt erwarb er zwei Schlösser in Sachsen, geplant sind verschiedene Siedlungen mit autarker Versorgung und Unabhängigkeit von Gesetzen. Dafür jedoch müssen sich der Reichsbürger und sein "Volk" vom Verfassungsschutz fern halten, der die Bewegung und ihre Nähe zu Rechtsextremen genau im Blick hat. Und doch: Trotz mutmaßlich illegaler Bankgeschäfte und anderer Vorwürfe entgeht Peter F. immer wieder der Haft. Warum die Behörden ihn nicht zu fassen kriegen, versucht die "Fakt"-Reportage herauszufinden.

Ebenso nähert sich der Film der Funktionsweise des "Königreichs Deutschland". Wie gelingt es, mithilfe von Vereinen und Strohmännern immer wieder neue Immobilien zu erwerben? Stammen die großen Summen, die dafür nötig sind, von den Anhängern des "Königs"? Und wie groß ist der Expansionsdrang des Reichsbürgers wirklich? Fragen, auf die die halbstündige Reportage Antworten sucht - und findet.

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