Messenger-Dienst

WhatsApp-Chef räumt Fehler ein und kündigt Verbesserungen an

14.06.2021 von SWYRL

Neue Nutzungsregeln sorgten in vergangenen Monaten für viel Kritik an WhatsApp. Nun gestand der Chef des zu Facebook gehörenden Messenger-Dienstes Fehler ein und versprach Besserung.

Mehrere Monate sorgte die Ankündigung von WhatsApp, künftig mehr Daten mit dem Mutterkonzern Facebook zu teilen, für harsche Kritik. Zahlreiche Mitglieder kündigten daraufhin ihren Rückzug aus dem Messenger-Dienst an. Nun bat dessen Chef, Will Cathcart, um Verzeihung.

Es handle sich im Westentlichen um ein "Missverständnis", erklärte Cathcart. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung werde auch nach dem Update weiter beibehalten. Die Verwirrung um die neuen Regeln gingen auf seine Kappe: "Wir müssen klar kommunizieren, was wir machen und warum." Der Konzern habe allerdings erst reagiert, als er die Verwirrung sah.

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Werbekampagne soll Vertrauen wiederherstellen

Um das Vertrauen in den Dienst wiederherzustellen, setzt WhatsApp nun auf eine Werbekampagne, die am Montag in Deutschland und Großbritannien startet. In den kurzen Clips soll deutlich werden, dass über WhatsApp verschickte Inhalte nur vom Adressaten im Klartext gelesen werden können. Auch der Konzern selbst kann nach eigenen Angaben nicht mitlesen.

Zwar sei die Kampagne bereits länger geplant gewesen, heißt es in Medienberichten. Zum jetzigen Zeitpunkt erscheint sie dennoch umso dringlicher, auch wenn der Großteil der Nutzer den Änderungen inzwischen zugestimmt habe, wie Cathcart erklärte. Genaue Zahlen wollte er allerdings nicht nennen.

Der ursprüngliche Plan, wonach Nutzer, die den Änderungen nicht zustimmen, den Zugriff auf Grund-Funktionen des Dienstes verlieren sollten, scheint verworfen zu sein. Stattdessen könnten ohne die Zustimmung lediglich die neuesten Funktionen zur Kommunikation mit Unternehmen nicht genutzt werden. Diese, so betonte WhatsApp, laufe ohnehin anders als die Kommunikation mit Familienangehörigen oder Freunden.

Neue Funktionen zum Schutz der Privatsphäre

Darüber hinaus stellte Cathcart neue Funktionen zum Schutz der Privatsphäre in Aussicht. Unter anderem soll es demnächst möglich sein, Nachrichten zu verschicken, die der Empfänger nur ein einziges Mal lesen könne. Dies sei zum Beispiel für die Versendung von Passwörtern sinnvoll.

Außerdem soll es künftig möglich sein, dass sich der Chatverlauf nach einer bestimmten Zeit von alleine leert. "Die Menschen wollen insgesamt nicht, dass ihre Nachrichten für immer erhalten bleiben", erklärte Cathcart. "Wenn wir uns unterhalten, haben wir kein Aufnahmegerät dabei. Insofern ist es seltsam, dass digitale Chat-Plattformen die für immer speichern."

Den Versuch einiger Landesregierungen, darunter auch Deutschland, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufzuweichen, kritisierte Cathcart vehement: "Ich hoffe, dass Regierungen mit der Zeit einsehen, dass die wichtigste Rolle, die sie spielen können, jene ist, für mehr Sicherheit zu sorgen", sagte er. Ziel der Regierungen ist es, die Verschlüsselung teilweise auszuhebeln, um etwa die Kommunikation zwischen organisierten Kriminellen für den Verfassungsschutz nachvollziehbar zu machen.

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