"Wer wird Millionär?"

Darum war Günther Jauch diesmal selbst der große Sieger bei "Wer wird Millionär?"

23.01.2021 von SWYRL/Michael Eichhammer

Natürlich konnte Günther Jauch beim großen "Wer wird Millionär?"-Zockerspecial nicht gleichzeitig Kandidat und Moderator sein. Dennoch zählte er in gewisser Weise zu den Gewinnern am Freitag-Abend, weil ihm eine kleine Sensation gelang.

Andreas Eming ist Marketing Manager für Onlinshops. Sein sportives Herz schlägt fürs Dartspiel. In dieser Disziplin hat er sogar bereits gegen den Weltmeister Phil Taylor gewonnen. Ob Eming auch dem "Wer wird Millionär?"-Moderator Günther Jauch beim großen Zocker-Special auf die Schnelle etwas beibringen konnte?

Zunächst begann der Abend jedoch mit einem bekannten Gesicht: Alfons Müller aus Pforzheim war der Überhangskandidat aus der Montagsfolge. Mit der erste Frage am Freitag knackte er bereits die 16.000-Euro-Marke, ohne überhaupt die Antwortmöglichkeiten gelesen zu haben: "MacKenzie Scott, die zu den reichsten Frauen der Welt gehört, war über 25 Jahre lang die Ehefrau von ..?", wollte Jauch wissen. Klar, Jeff Bezos. Danach hatte Müller Zugang zu allen Jokern. Hätte er bereits davor einen Joker benutzt, wären alle anderen zur Strafe verfallen - so die Regeln beim Zocker-Special. Dafür sind im Jackpot auch zwei Millionen Euro.

Auch die weiteren Fragen beantworte Müller erstaunlich sicher: "Mit Ihnen ist es schon ein bisschen langweilig hier", haderte Jauch. Bis zur 250.000-Euro-Frage: "Was ist oft mit einem sogenannten Spitzenköcher ausgestattet?" - Der Publikums- und Anruf-Joker brachten keine eindeutige Antwort. "Niemals ein Blatt überreizen, ein bisschen gezockt habe ich", dachte der Digital Solutions Manager bei Bosch Power Tools - und verabschiedete sich mit 125.000 Euro. Deutlich weniger zwar als der Zwei-Millionen-Jackpot, doch auch deutlich weniger dramatisch als andere Schicksale an diesem Abend. Die richtige Antwort wäre übrigens "Regenschirm" gewesen.

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Vermeintlicher Frauenversteher redet sich um Kopf und Kragen

Der Immobilienverwalter und nebenberufliche Börsenhändler Dr. Peter Reich weiß im Grunde, wie man um Geld zockt - "auf einer anderen Ebene". Das Traden unterliege einer gewissen Schwankung, "deswegen sollte man es nicht hauptberuflich machen, es sei denn man hat sehr viel Geld und kann sich auch große Durststrecken erlauben. Es geht nicht linear und es geht auch nicht ganz logisch." Jauch gab amüsiert zu bedenken: "Das ist in dieser Sendung auch so." Der Kandidat stimmte zu: "Ich habe gesehen, was hier passieren kann." Eine Vorahnung? Er selbst wurde bald Opfer seiner eigenen Zocker-Laune.

"Im Text welchen Songs wird ein Zeitraum von rund 100 Jahren umrissen? A. Griechischer Wein, B. Tage wie diese, C. 99 Luftballons, D. Haus am See." Die Antwort war 16.000 Euro wert. "Haus am See" von Peter Fox war sich Peter Reich sicher. Doch richtig gewesen wäre: "99 Luftballons" von Nena. Es dudelte aus den Lautsprechern im Studio: "99 Jahre Krieg, ließen keinen Platz für Sieger..." Doch der Trading-Fachmann gab sich gelassen: "Knapp daneben ist auch daneben", kommentierte er seinen tiefen Sturz auf 1.000 Euro.

Schmerzhafter dürfte ohnehin die Häme sein, die über dem vermeintlichen Frauenversteher nach seinem Auftritt hereinbrach. Dr. Reich dozierte auf Jauchs Anfrage, was man "decodieren" müsse, wenn Frauen in die Stadt gehen und sich eine Handtasche kaufen, unter anderem: "Den Spieß umdrehen. Für sich selber einkaufen, selber shoppen gehen und die Frauen zur Beratung dazu nehmen, weil dann bin ich ja Teil der Herde. Stoppen kann man das nicht, das ist unmöglich. Sie können das Beste daraus machen. Wie beim Judo: Die Kraft des Gegners in die eigene Richtung ziehen." Kopfschütteln bei den Damen im Publikum - und in den Sozialen Medien.

"Wer nicht wagt, der nicht gewinnt"

Jamila Südekom, Lehrerin an einem Gymnasium in Hannover, wurde dem Konzept der Spezialausgabe von "Wer wird Millionär?" mehr gerecht als alle anderen Mitstreiter des Zocker-Specials am Freitagabend. "Ich nehme die Antwort, was soll's?", kommentierte sie mehrmals, wann immer sie sich wagemutig auf ihr Bauchgefühl verließ. "Ach, wissen Sie was, Herr Jauch, wer nicht wagt, der nicht gewinnt", machte sie sich auch bei der 16.000-Euro-Marke selbst Mut. Diese Strategie brachte sie immerhin bis zur 250.000-Euro-Frage: "Was unterscheidet man unter anderem in Kuli, Samurai, Bonzen und Mandarin?" Die Antworten Koi-Karpfen, Bonsaibäumchen, Sumoringer oder Mikadostäbchen standen zur Wahl. Der Vater der Kandidatin wusste als Telefonjoker keinen Rat. "Dann hat sich das hier für mich erledigt", entschied Südekom. "Ich habe ein paar Mal Glück gehabt, ich zocke nicht mehr." Sie ging mit 125.000 Euro.

Jauch als Dart-Weltmeister-Besieger-Besieger

Andreas Eming ist passionierter Dart-Spieler. Selbst gegen Phil Taylor hat er bereits gewonnen. Und letzterer ist mit 16 Weltmeistertiteln der erfolgreichste Spieler in der Geschichte des Sports. In einem Crashkurs sollte Eming dem Moderator die Basics beibringen. Jauch freute sich beim Blick in die Gesichter der Gäste im Saal: "Die haben schon Angst da hinten." Doch traf der Moderator nicht nur stets die Scheibe. Im Duell gegen seinen Meister siegte der Novize sogar - mit 66 zu 60 Zählern. "Ich würde ja jetzt sagen, es lag am Training", versuchte Andreas Eming sein Gesicht zu wahren. Doch Jauch wollte seinen Sieg in vollen Zügen auskosten: "Sie haben gegen Phil Taylor gewonnen, ich habe gegen Sie gewonnen. Was bedeutet das?"

Bei der 64.000-Euro-Frage sollte Andreas Eming wissen, welcher Preisträger zurzeit erstmals von der Bevölkerung selbst gewählt wird: Sportler des Jahres, Vogel des Jahres, Wort des Jahres oder Spiel des Jahres? Das Publikum im Saal sollte als Zusatzjoker fungieren. 68 Prozent waren für den Sportler des Jahres. Eming vertraute darauf, doch korrekt wäre der Vogel des Jahres gewesen. Er fiel unsanft auf 1.000 Euro. Jauch konnte sich eine süffisante Bemerkung nicht verkneifen: "Arbeiten Sie ein bisschen an Ihrem Dart-Spiel, das wird noch was."

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