37°: Schlag ins Herz - Di. 30.11. - ZDF: 22.15 Uhr

Wenn aus Liebe Gewalt wird

27.11.2021 von SWYRL/Andreas Schoettl

Es ist nicht immer nur das blaue Auge. Häusliche Gewalt beginnt oftmals viel früher, lange bevor Verletzungen nach außen sichtbar werden. Eine "37°"-Reportage gibt dramatische Einblicke in die Abgründe von Beziehungen.

Sie wollten doch füreinander da sein. Für immer, so das gemeinsame Versprechen vieler Paare. Doch allzu oft schlägt die vermeintlich große Liebe in pure Gewalt um. Tatsächlich sind die Zahlen erschütternd. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums wird etwa jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt. Der Täter ist dann ausgerechnet ihr aktueller oder früherer Partner. Und noch viel schlimmer: Nach den Angaben wird an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.

Mit ihrem Film steigt Nathalie Suthor hinab in die Abgründe von Beziehungen. "Wenn aus Liebe Gewalt wird" lautet der Untertitel ihrer aufwühlenden Reportage. Im Rahmen von "37°" ist der Film nun im Zweiten zu sehen. Suthor begleitet dafür Betroffene von häuslicher Gewalt, befragt aber auch einen Täter und besucht ein Frauenhaus.

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Wenn der Partner zuschlägt, bleibt vielen Opfern von häuslicher Gewalt tatsächlich nur das Frauenhaus als letzter Zufluchtsort. Doch es sind nicht immer nur die Schläge, die mitten ins Herz treffen. Daniela Albring leitet ein autonomes Frauenhaus in Nordrhein-Westfalen. Im Film berichtet sie davon, wie es zu einer Eskalation kommen kann. Albring: "Es ist nicht immer nur das typische blaue Auge, was wir so denken, oh, das ist Gewalt, sondern es fängt viel, viel eher an. Und schraubt sich wie eine Spirale immer weiter über Jahre."

Doch warum schlagen gerade so viele Männer überhaupt zu? Das hat sich auch der 37-Jährige Martin stets gefragt. Bis er selbst handgreiflich wurde. Wenigstens einigermaßen beruhigend ist: Auch für Täter wie ihn gibt es Hilfe. Diese hat er beim Projekt ORANGE in Thüringen gefunden. Dabei handelt es sich um ein Unterstützungs- und Beratungsangebot zur Verhaltensänderung für Männer, die in Partnerschaften gewalttätig geworden sind. Primäres Ziel eines sozialen Trainingsprogramms ist die Vermeidung erneuter Gewalt. Christoph Kuchinke ist bei der Einrichtung als Sozialarbeiter tätig. Er klärt auf: "Es geht hier nicht um Schuld, das entscheidet das Gericht. Hier geht es um Verantwortung. Also wir sagen: Alles, was du tust, ist deine Verantwortung."

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