Sophie Scholl - Das Gesicht des besseren Deutschlands - Sa. 08.05. - 3sat: 19.20 Uhr

Was ist von Sophie Scholl geblieben?

02.05.2021 von SWYRL/Elisa Eberle

Zum 100. Geburtstag von Sophie Scholl wagt eine Dokumentation einen Blick zurück: Wie wurde das Leben und Wirken der vor fast 80 Jahren hingerichteten Frau seither genutzt, aber auch missbraucht?

Für viele ist sie eine der inspirierendsten Frauen in der Geschichte: Vor allem in Deutschland ist die Widerstandskämpferin Sophie Scholl in den vergangenen Jahrzehnten zu einer National-Ikone aufgestiegen. Grund dafür war der schier unermüdliche Einsatz von Scholl, ihrem Bruder Hans und weiteren Anhängern der Weißen Rose im Kampf gegen den Nationalsozialismus. Am 9. Mai wäre die gebürtige Forchtenbergerin 100 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlass wagt die Dokumentation "Sophie Scholl - Das Gesicht des besseren Deutschlands" auf 3sat einen Blick zurück: Was ist heute, knapp 80 Jahre nach der Hinrichtung von Sophie Scholl und zwei ihrer Mitstreiter, von ihren Ideologien übrig? Und wie wurde das Leben der jungen Studentin seither in unterschiedlichen Medien rezipiert? Sabine Jainski und Ilona Kalmbach wollen diese Fragen beantworten.

Dafür sprechen die beiden Filmemacherinnen unter anderem mit Julia Jentsch: 2005 verkörperte die Schauspielerin Sophie Scholl in dem Historienfilm "Sophie Scholl - Die letzten Tage" (Wiederholung am Sonntag, 9. Mai, 23.50 Uhr, das Erste) von Marc Rothemund. Zuvor war dieser auf die Verhörprotokolle der Gestapo gestoßen, die bis zur Wiedervereinigung von der DDR-Regierung unter Verschluss gehalten wurden. Der Regisseur Michael Verhoeven wiederum sorgte 1982 für Aufregung: In seinem Film "Die weiße Rose" machte er damals darauf aufmerksam, dass die Todesurteile an den Geschwistern Scholl und anderen Widerstandskämpfern noch immer gültig waren.

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Missbrauch von Zitaten

Doch es ist nicht nur die künstlerische Rezeption des Lebens und Wirkens von Sophie Scholl, welches Jainski und Kalmbach thematisieren. Auch der Missbrauch von Zitaten der Weißen Rose durch teils rechtsnationale Gruppierungen wird behandelt und kritisch hinterfragt: 2018 etwa trugen Mitglieder der AfD auf Pegida-Demonstrationen weiße Rosen an ihren Revers. Und auch in den sozialen Medien sollen rechtsnationale Kräfte Zitate der Weißen Rose teilen. Diese und weitere Beispiele werden in der Doku unter anderem von der Historikerin Christine Friederich und dem Germanisten Christian Ernst kommentiert und eingeordnet.

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