Sehr abergläubische Menschen verlassen an diesem Tag nicht einmal das Haus - kein Wunder, denn es ist Freitag, der 13.! Aber warten sie nicht förmlich darauf, dass ihnen ein Unglück passiert, oder ist wirklich was dran an diesen und anderen Arten von Aberglaube? Wir klären auf.
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Phobie vor dem Unglückstag
Wissen Sie, was Paraskavedekatriaphobie ist? Das ist der medizinische Begriff für die irrationale Furcht vor einem Freitag den 13. Manche Menschen haben vor diesem vermeintlichen Unglückstag so viel Angst, dass sie sich nicht aus dem Haus trauen. Aber ist es wirklich gefährlicher als an jedem anderen Freitag?
© iStock / sam thomasNicht mehr Unfälle
Fragt man den ADAC, gibt es keinen Grund, zu Hause zu bleiben. Wie Auswertungen der Statistiken zwischen 2004 und 2016 zeigen, gab es an den Tagen, die auf einen Freitag den 13. fielen, nur geringfügig mehr Unfälle mit Personenschäden als an anderen Freitagen.
© iStock / RobertCrumBiblischer Hintergrund
Warum aber haben so viele Menschen Angst vor diesem Tag? Die Zahl 13 und Freitage wurden schon immer mit Unglück in Verbindung gebracht, vor allem bei den Katholiken. An einem Freitag sollen Adam und Eva aus dem Paradies vertrieben worden sein. Jesus wurde an einem Freitag - dem Karfreitag - gekreuzigt. Und so wurden früher Kinder, die an einem Freitag geboren wurden, als "Unglückskinder" bezeichnet.
© iStock / Arthit_LongwilaiSchuld ist die 12
Im Gegensatz zur 13 ist die zwölf eine heilige Zahl, in vielen Kulturen symbolisiert sie Ordnung und Vollkommenheit. Die 13 dagegen wird auch als Dutzend des Teufels bezeichnet: 12 + 1. So saß Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen zwölf Jüngern zusammen, der Verräter Judas soll die 13. Person gewesen sein. Die 13 gilt als unberechenbar, chaotisch und überschreitet die gängige Ordnung.
© iStock / sedmakReisen ohne die Zahl 13
Nach wie vor hat die Zahl 13 einen schlechten Ruf: Einige Fluggesellschaften wie zum Beispiel Lufthansa verzichten auf die 13. Reihe, in einigen Hotels gibt es keine 13. Etage. Allerdings gibt es auf Lufthansa-Flügen auch keine Reihe 17 - denn in Italien und Brasilien gilt die 17 als die Zahl, die Unglück bringt.
© iStockUnglück im Sport?
Der Aberglaube um die Zahl 13 hat auch seinen Weg in den Sport gefunden. So startete in der Formel 1 viele Jahre lang kein Fahrer mit der Startnummer 13; erst Pastor Maldonado nahm 2015 das "Risiko" auf sich. Beim Triathlon wird nach dem offiziellen Reglement ebenfalls keine Startnummer 13 vergeben.
© Lars Baron/Getty ImagesThomas William Lawson
Dass noch so viele Menschen Angst vor Freitag dem 13. haben, hat nicht nur biblische Hintergründe. Auch die Medien trugen ihren Teil dazu bei. Thomas William Lawson, seines Zeichens Millionär, Börsenmakler und Buchautor, gilt als "Erfinder" des Unglückstages. Sein Buch "Freitag der 13." erschien 1907 und handelt von einem Wall-Street-Makler, der an genanntem Tag einen Kurseinbruch an der Börse auslöst, um eine Firma in den Ruin zu treiben.
© George Grantham Bain / Library Of Congress"Freitag der 13." von Erich Engels
Auch Filme sind ganz sicher mitverantwortlich für den Aberglaube um den besonderen Tag. In dem Streifen "Freitag der 13.", der 1916 in die deutschen Kinos kam, sterben Mitglieder einer Familie immer an Freitagen, die auf einen 13. fallen. Auch die Krimikomödie mit demselben Titel aus dem Jahr 1944 (Bild) und die US-Horrorfilmreihe um den Serienkiller Jason Voorhees trugen ihren Teil dazu bei.
© Deutsches FilminstitutSchwarze Katze von links
Wenn Sie glauben, dass Freitag der 13. Unglück bringt, freuen Sie sich bestimmt auch nicht über eine schwarze Katze, die von links Ihren Weg kreuzt, oder? Doch warum soll das Pech bringen? Im Mittelalter galten die Stubentiger als die Verkörperung des Bösen, man glaubte, sie seien die Gehilfen der Hexen. Wenn sie dann auch noch in der dämonischen Farbe Schwarz auftauchten, obendrein von der "schlechten" linken Seite, nahm das Unheil dem Glauben nach seinen Lauf ...
© Cameron Spencer/Getty ImagesLeiter bildet heiliges Dreieck
Sie laufen auf dem Gehweg, und plötzlich steht eine Leiter vor Ihnen an die Wand gelehnt - was machen Sie? Darunter hindurch laufen oder doch lieber einen großen Bogen drum herum machen? Entscheiden Sie sich für die erste Möglichkeit, zerstören Sie dem Aberglaube nach das heilige Dreieck, welches die Leiter bildet. Es steht für die Dreifaltigkeit im Christentum, die besser nicht beschädigt werden sollte.
© iStock / AlexKerzen und Seemänner
Haben Sie schon einmal versucht, sich eine Zigarette an einer Kerze anzuzünden und dann von allen Seiten böse Blicke geerntet? Dem Aberglaube nach stirbt ein Seemann, wenn Sie genau das tun. Arme Seeleute verkauften früher Streichhölzer, um sich über Wasser zu halten. Nutzte man keine Streichhölzer, nahm man einem Seemann seinen Verdienst, zerstörte so seine Existenz und brachte ihn letzten Endes um.
© iStock / Studio-AnnikaZerbrochener Spiegel
Man sagt, Scherben bringen Glück - doch stammen sie von einem Spiegel, ist das Gegenteil der Fall. Denn das soll sogar sieben Jahre Pech bringen. Ein Spiegel galt früher als Mysterium. Man nahm an, dass er einen Teil der menschlichen Seele einfängt. Ist ein Spiegel zerbrochen, wird es ganze sieben Jahre dauern, bis die Seele wieder vollständig geheilt ist.
© iStock / AndreyPopovMesser verschenken
Auch wenn Sie noch auf der Suche nach einem Geschenk sind - kommen Sie nicht auf die Idee, zu Weihnachten ein Messer zu verschenken. Zumindest nicht, wenn Sie abergläubisch sind. Denn das zerschneidet das Band der Freundschaft, sagt man. Doch es gibt "Rettung": Wenn die beschenkte Person dem Schenkenden ein Geldstück in die Hand drückt, kauft er ihm das Messer symbolisch ab. Für die Rettung der Freundschaft reicht schon ein einzelner Cent.
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