Am Puls mit Mitri Sirin: Deutsche Einheit? Von wegen. - Di. 03.10. - ZDF: 19.20 Uhr

Warum fühlen sich so viele Migranten und Ostdeutsche abgehängt?

25.09.2023 von SWYRL/Eric Leimann

Zum 33. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung stellt die Doku "Am Puls mit Mitri Sirin: Deutsche Einheit? Von wegen." die Frage nach dem Zusammenhalt. Warum haben so viele Ostdeutsche und Menschen mit Migrationsgeschichte das Gefühl, nicht richtig dazuzugehören?

Zwei große "Minderheiten" in Deutschland haben ein zwiegespaltenes Verhältnis zum Tag der Deutschen Einheit, der am 3. Oktober 2023 zum 33. Mal gefeiert wird. In seiner Reportage "Am Puls mit Mitri Sirin: Deutsche Einheit? Von wegen." befragt der Moderator mit türkischem und syrischem Familienhintergrund, warum so viele Menschen mit Migrationsgeschichte und Ostdeutsche sich nicht als "gleichwertige" Deutsche sehen. Dazu reist der Polit-Journalist und ZDF-Moderator durchs Land und befragt Menschen wie Hülya Özdag, die vor der Kamera selbstbewusst erzählt: "Was ich halt immer traurig finde, ist, dass man immer sagt, man ist die Ausnahme, man ist die Ausnahme, aber es ist nicht mehr die Ausnahme. Es ist die Mehrheit. Die zweite Generation, die hier lebt, hat so viel geschaffen, was vielleicht viele Deutsche nicht geschaffen haben, sage ich ganz ehrlich."

Das Gefühl, dass eigene Leistungen nicht anerkannt werden oder auch, dass man nicht gut genug ist, gilt als Motor für Wut und Minderwertigkeitskomplexe, die den Zusammenhalt der Gesellschaft bedrohen. Auch in Ostdeutschland mit seiner stark wachsenden "Protestwählerschaft" ist diese (Selbst)wahrnehmung ein wichtiger Faktor. Trotzdem fängt Mitri Sirin auch andere, Sichtweisen in den "neuen Bundesländern" ein. Einer antwortet auf die Frage, ob früher alles besser war: "Ja, was heißt besser? Bequemer vielleicht. Aber konnte ich früher verreisen? Konnte ich früher so viel Geld verdienen, wie ich wollte? Ja, ich bin eigentlich auch gut abgesichert, muss ich dazu sagen. Auch in diesen Staat wirst du nicht fallen gelassen. Du kriegst eine Mindestrente oder ein Bürgergeld oder sonst so was. Jeder hat ein Einkommen. Das ist schon mal nicht schlecht."

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Tieferliegende Fragen der deutschen Gesellschaft

In vielen solchen Gesprächen arbeitet die am Feiertag deutliche früher als sonst laufende Reportage aus der "Am Puls"-Reihe Gedanken dazu auf, warum sich Deutschland so anfühlt, wie es das gerade tut. Dabei kommt dem Format sein Ansatz, mehr zuzuhören als selbst zu reden, zugute. "Am Puls mit Mitri Sirin: Deutsche Einheit? Von wegen." ist der mittlerweile fünfte Film der im April 2023 gestarteten Reihe. Sie versucht, im Reportagestil "on the road" tieferliegende Fragen der deutschen Gesellschaft zu identifizieren und ihre Motive herauszuarbeiten. Sarah Tacke beschäftigte sich in zwei Filmen mit Fachkräftemangel ("Mitarbeiter gesucht! Das deutsche Job-Desaster") und Aggressionen gegen den Staat ("Kein Respekt! Wenn der Rechtsstaat verhöhnt wird"). Christian Sievers schaute in den Schlund der Bürokratie ("Stillstand und Regelwut - verspielt Deutschland die Zukunft?") und Jana Pareigis beschäftigte sich mit Nöten rund ums Wohnen ("Wohn-Desaster und Immobilien-Irrsinn").

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