USA: Youtuber soll Zug-Crash absichtlich herbeigeführt haben

Alles für ein paar Klicks: US-Behörden ermitteln aktuell gegen einen 17-jährigen Youtuber aus Nebraska, der im April dieses Jahres offenbar einen Zug nahe der Stadt Bennet entgleisen ließ, um daraus ein virales Video zu erstellen und dieses zu posten.

Wie "USA Today" berichtet, fuhr ein Güterzug durch die Manipulation einer Weiche auf einen stehenden Kohle-Waggon auf und sprang in Teilen aus den Gleisen. Im Video wird der Zusammenprall von "Oh my God"-Rufen des Filmers untermalt, der vermeintlich zufällig vor Ort war. Der Schaden soll sich auf über 350.000 US-Dollar belaufen.

In den Verdacht geriet der Jugendliche durch Aufnahmen einer Überwachungskamera. Die zeigen einen jungen Mann, der aus einem Auto steigt und sich der Weiche nähert. Dasselbe Auto taucht später auf den Bildern einer anderen Überwachungskamera auf. Zu sehen ist, wie der Verdächtige aussteigt und sein Kamerastativ aufbaut, das am Unfallort gefunden wurde.

Zudem soll der 17-Jährige den Ermittlern durch ungewöhnliches Detailwissen auffällig geworden sein. Nach der Entgleisung informierte er selbst die Behörden und erklärte, dass wohl eine "falsch gestellte Weiche" der Grund gewesen sein könnte. Zwei Tage später veröffentlichte er auf Youtube einen Clip mit dem Titel: "Beladener BNSF Arbor kollidiert und entgleist in Bennet, NE! Das verrückteste Video, das ich je aufgenommen habe!"

Sollten sich der Vorwurf der vorsätzlichen Beschädigung gegen den Youtuber erhärten, droht laut "USA Today" womöglich eine Gefängnisstrafe.

Es ist nicht das erste Mal, dass Youtuber "zufällig" ein spektakuläres Video aufnehmen, die sich im Nachgang als geplant herausstellen. Der prominenteste Fall ereignete sich 2021. Damals stürzte der Youtuber Trevor Jacob mit seinem Kleinflugzeug ab und rettete sich per Fallschirm. Später kam heraus, dass er alles akribisch geplant hatte und den Crash mit Absicht herbeiführte, um die Popularität seines Video-Kanals zu steigern.