"Wer wird Millionär?"

"Wer wird Millionär?": Investigativ-Journalist scheitert ausgerechnet an Politik-Frage

01.03.2022 von SWYRL/Michael Eichhammer

"Wer wird Millionär?" kurios: Ein Investigativ-Journalist vom "Spiegel" hat eine Bananen-Phobie und scheitert ausgerechnet an der Politik-Frage. Ebenso skurril: Ein Marketing-Leiter, der seine eigene Marke brüskiert. Ach ja, da waren ja auch noch Quiz-Fragen ...

Der "Wer wird Millionär?"-Abend begann mit einem Sympathie-Träger: Hotel-Mitarbeiter Olaf Beck aus Hamburg hatte am vorigen Montag die Zuschauer-Herzen erobert mit seinem schonungslos ehrlichen Bericht über die Bezwingung seiner Alkoholsucht. "Sie können Ihrem wechselvollen Leben ein neues Kapitel hinzufügen", fand Günther Jauch, als Beck am Ende seines zweiten Auftritts mit 64.000 Euro ging.

Der Kandidat sah das genauso. Andere hätten sich vielleicht gegrämt, dass der Telefonjoker eigentlich die richtige Antwort vorgeschlagen hatte. Möglicherweise war Günther Jauchs Satz "Ich würde mich nicht trauen" der Grund, warum Olaf Beck entschied, eher "Weichei statt Zockertyp" zu sein. Egal: Ob das Glas halb voll oder halb leer ist, konnte nicht mehr geklärt werden, da bereits der nächste Kandidat auf dem Ratestuhl Platz nahm ...

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Hertha-Mitarbeiter verbreitet morbides Vereinsgerücht

Gerrit Christopher Freund ist Projektleiter Marketing beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin. Als er erklärte, sein Job sei es, "den Verein attraktiv zu machen", konterte Jauch kritisch: "Bekannt glaube ich, kriegt man hin, attraktiv war schon mal einfacher, oder?" Der Kandidat wich aus, "das Kernprodukt" sei "im Moment schwankend", umschrieb er den Abstiegskampf kreativ.

Nach der 8.000-Euro-Frage wollte der ehemalige Sportreporter Jauch über Fußball plaudern. Er wusste, dass ein Hertha BSC-Spiel gegen den 1. FC Köln mit 80.000 Zuschauern einen Rekord hielt. Der Moderator war überzeugt, dass es noch mehr Zuschauer waren, "weil damals eine Buchführung herrschte, dass man den Eindruck hatte, da geht nicht alles mit rechten Dingen zu". Der Gast stimmte zu und kolportierte eine angebliche Anekdote aus der Vereinshistorie: "Es gibt auch die Geschichte, dass ein Sponsor mal Bestatter war und dann wurden Tickets in ein paar Särge gepackt, um die in der Abrechnung dabei zu haben." Günther "Sherlock" Jauch kombinierte: "Damit das nicht rauskommt - denn Tote gehen nicht zum Fußball."

Das Ende seines Satzes klingt wie der Titel eines schlechten Krimis. Auch wenn diese Geschichte hoffentlich nur eine urbane Legende ist und längst verjährt wäre: Hertha BSC dürfte wenig begeistert sein von diesem "Marketing" im Primetime-Fernsehen.

Die Reise endete für Gerrit Christopher Freund bei der 32.000-Euro-Marke: "Wer wurde am selben Tag wie sein mutmaßlicher Mörder beigesetzt?" Zur Wahl standen John Lennon, Rudi Dutschke, John F. Kennedy und Martin Luther King. Als Telefonjoker fungierte die Mutter des Kandidaten. Sie war erst sicher, dass es Kennedy ist, auf Nachfrage aber schwenkte sie auf Martin Luther King. "Am Ende ist sie ins Taumeln gekommen", stellte Jauch fest. Das entging auch dem Kandidaten nicht. Er gab auf und ging mit 16.000 Euro. Kennedy wäre richtig gewesen.

Investigativ-Reporter scheitert an Frage zu Wolfgang Schäuble

Christoph Winterbach ist das, was laut Günther Jauch alle Journalisten gerne wären: Investigativ-Journalist. Sein Arbeitgeber ist des renommierte Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Als er die Variante mit drei Jokern wählte, spottete Jauch: "Der Investigativ-Journalist vom 'Spiegel' geht auf die Beamten-Variante." Gemeint war, dass der Kandidat mit dieser Variante auf Nummer Sicher ging: Sollte er die 16.000-Euro-Marke passieren, würde er bei einer falschen Antwort auf diese Summe fallen.

Ein Einspieler-Video nach der 200-Euro-Marke zeigte, was ein Investigativ-Journalist am Feierabend macht: sein Zwergkaninchen dressieren. Nachdem es in der 500-Euro-Frage um den Unterschied in Sachen Buchstaben zwischen "physisch" und "psychisch" ging, spielte Jauch auf die Psyche des Kandidaten an. Christoph Winterbach ist nämlich bekennender Bananen-Phobiker. "Eklig" finde er sowohl die Optik als auch die Konsistenz der Obstsorte. Gegessen habe er diese nie freiwillig. Allerdings zeigte ein Fruchtsorbet in einem Restaurant vor Kurzem, dass er auch allergisch gegen sein Angst-Obst sei. "Ach tatsächlich, die Allergie kam jetzt rettend hinzu? Toll!", zeigte sich Jauch wenig empathisch.

Vor der 16.000-Euro-Frage gab Günther Jauch zu: "Bisher war Ihre Taktik gar nicht so schlecht, denn wenn Sie die nächste Frage richtig beantworten, sind die 16.000 Euro sicher. Und zwei Joker sind ja noch da." Ganz ohne Joker ging Christoph Winterbach auf Risiko - und sollte recht behalten: "Elvira heißt ...?" Zwischen Käpt'n Blaubärs Kutter, Harry Potters Eule, Lucky Lukes Pferd oder Bibi Blocksbergs Besen wählte er korrekt Antwort A.

Bei der 64.000-Euro-Frage endete die Reise des Investigativ-Journalisten: "Was geschah in dem Jahr, als der Rekordabgeordnete Wolfgang Schäuble erstmals in den Bundestag einzog?" Sommerspiele in München, Tod von Elvis Presley, ESC-Sieg von Nicole, Super-GAU von Tschernobyl? Der eigene Vater fungierte als Telefonjoker und wusste lediglich: Schäubles Bundestags-Debüt war auf jeden Fall vor 1986. Der Kandidat ging erneut ins Risiko und riet "ESC-Sieg von Nicole". Falsch. Korrekt gewesen wären die Sommerspiele in München. Der "Spiegel"-Journalist fiel ausgerechnet bei einer Politik-Frage von 64.000 auf 16.000 Euro!

Eine unschöne Begegnung mit Supermodel Naomi Campbell

Das Schlusslicht des Abends war Tina Krahne, Freelancerin in der Werbung. Die Hamburgerin erzockte recht souverän 8.000 Euro. Dann wollte Jauch wissen, welche Promis sie bei ihrem Besuch in Beverly Hills gesehen habe. Die Kandidaten berichtete von ihrem Besuch in einem Restaurant, welches für seine Celebrity-Dichte bekannt war. Sie stand neben Kevin Kline, beobachtete Queen Latifahs erste Schritte in den Laden und brachte Naomi Campbells verlorenes Handy zurück zur Besitzerin.

Jauch und die Kandidatin waren sich einig, dass das Model eine Zicke war. Im Fall von Tina Krahne bestätigte sich dieser Eindruck, als Campbell sich nicht dankbar zeigte für die Rückgabe des Handys. Weitere Promi-Storys und Quizfragen müssen warten: Die markante Tröte beendete harsch die Sendung.

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