"Wer stiehlt mir die Show?"

"Das Wahnsinnigste, was diese Show jemals gesehen hat": Anke Engelke stiehlt allen die Show!

26.01.2022 von SWYRL/Rupert Sommer

Danke, Anke: Die Momente, in denen sich Joko Winterscheidts Quizkandidaten seine originelle Quizshow unter den Nagel reißen, zählen zum aktuell Besten im deutschen TV. Anke Engelke ließ sich die Chance nicht entgehen, Publikum und Mitspieler mit ganz viel Eurovisions-Magie zu verzaubern.

Feuer-Fontänen, ein Fahnen-Meer im begeisterten Studio-Publikum, die berühmten, hochemotionalen Hymnen-Hits aus dem Eurovision Song Contest - und eine Moderatorin im hautengen Glitzer-Kleid, die ihr Publikum souverän zwischen den großen Landessprachen wechselnd auf Englisch, Französisch und Deutsch begrüßte. "Good Evening, Europa", säuselte Anke Engelke zum Auftakt ihrer "Wer stiehlt mir die Show?"-Ausgabe ins Mikrofon. "Bonsoir": Die polyglott aufgewachsene Entertainerin war schon beim großen Intro, begleitet von der stilecht in "Douze Points" umbenannten ProSieben-Band, sichtlich in ihrem Element. Und es sollte noch besser kommen.

Elf Jahre, nachdem Anke Engelke, damals an der Seite von Judith Rakers und Stefan Raab die Welt beim ESC-Finale in Düsseldorf willkommen hieß, erfüllte sie sich bei ProSieben noch einmal einen ganz großen Traum. Engelke hatte eine Woche zuvor bekanntlich Joko Winterscheidt die Moderation von "Wer stiehlt mir die Show" mit Charme und Köpfchen abgeluchst. Und nun nutzte sie die Chance, den Abend in ein unvergessliches Fernsehereignis zu verwandeln. Oder wie es der alt gediente echte ESC-Kommentator Peter Urban aus dem Off ungewöhnlich frech verkündete: "Jokos altes Gammelquiz soll einmal so erstrahlen wie Europas größte Musikshow."

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Ganz große Gefühle beim Duett mit Conchita Wurst

Und weil in der langjährigen "Ladykracherin" ein Naturtalent der kreativen Anarchie und der Verwandlungskunst steckt, das zu allem Zuschauerglück auch noch mitreißend, stilsicher und einfach toll singen kann, machte sie aus dem Quiz mit den vielen Musikfragen und der grandiosen Studioband gleich ein Spektakel sondergleichen. Als "Anke Engelke für Deutschland" kündigte sich die Moderatorin selbst an, flitzte auf gefährlich hohen Stilettos ins Rampenlicht und schmetterte ihre ganz persönliche Version des einstigen ESC-Siegersongs "Rise Like a Phoenix" ins Mikro. Dass sich wenig später Conchita Wurst höchstpersönlich zum Duett hinzugesellte, war dann nur noch das Tüpfelchen auf dem "I". Und das "I" stand für ganz viel Innovation, die der Joko-Show einfach guttat.

"Ich hatte Tränen in den Augen", stöhnte Spielkandidat Riccardo Simonetti laut auf. Und selbst Joko Winterscheidt, den Anke in ihrem Medley textlich hart angegangen hatte ("Joko weiß nichts", "Im Team schätzt man ihn wenig") musste rundum erstaunt zugestehen, wie viel Klasse eine Show hat, die man an Anke Engelke verliert. "Ich habe nicht eine Sekunde Wehmut im Herzen", sagte er.

Auch der Wildcard-Kandidat ist Musik-Fan: "Ich bin durchgedreht gerade eben"

Wie passend, dass sich dann sogar der sogenannte Wildcard-Kandidat, ein sehr aufgeweckter 33-jähriger Hochzeits- und Trauerredner namens Steffen aus Hannover, als Fan der ganz großen (Musik-)Gefühle zu erkennen gab. "Ich bin der größte ESC-Fan", jubelte er nach Anke Engelkes Show-Intro, das den Tonfall für die gesamte Sendung vorgab. "Ich bin durchgedreht gerade eben."

Tatsächlich wäre es keine Überraschung gewesen, wenn der Publikumskandidat später auch noch komplett aufgeregt vom Sessel gekippt wäre. Immerhin gelang Steffen etwas, was bislang noch kein "Wildcardler" vor ihm geschafft hatte. Er stach zunächst nicht nur Mark Forster aus, der diesmal eine eher dürftige Wissensleistung in der Sendung absolvierte und dafür vom Studio-Publikum auf Anke Engelkes Betreiben jeweils auch nur tatsächlich mit einem sehr "kleinen Applaus" bedacht wurde. Die Gäste klatschten wie auf Kommando jeweils nur einmal in die Hände, um Mark zu zeigen, wie enttäuscht von dem kleinen Mann mit der Kappe diesmal waren.

Riccardo Simonettis Final-Einzug lässt auf sich warten

Danach "überlebte" Steffen aus Hannover sogar Riccardo Simonetti. Der sympathische Star-Influencer kam nicht über die zweite Gewinnstufe hinaus - und das, obwohl er sich mit einem beeindruckend starken Abitur-Durchschnitt von seinerzeit 1,9 als Klassenbester zu erkennen gab. Zum Vergleich: Joko mit 3,7 und Mark mit 3,3 waren eher sehr durchschnittliche Abiturienten.

Allerdings: Schon wieder war Riccardo das Glück nicht hold. Vielleicht hatte er sich allerdings auch schlecht vorbereitet. Diesmal trug er eine dichte Pudel-Locken-Perücke und gab selbst zu, dass sie ihm Probleme bereitete, bei den witzigen Musik-Aufgaben genau hinzuhören. Bleibt abzuwarten, ob und wann Simonetti noch die Gala-Chance erhält, WSMDS seinen ganz speziellen Stempel aufzudrücken.

Eine glühende Fürsprecherin hat er jedenfalls. "Das ist falsch", jammerte Anke Engelke, als sie Riccardo Simonetti vor der finalen Kandidatenrunde gegen ihre eigenen inneren Widerstände hinauskomplimentieren musste. "Der Plan war, dass du heute gewinnst", sagte sie, ehe sie einen Teleprompter-Heiratsantrag bekommen sollte. Allerdings war der Punkteabstand so groß, dass Joko den Publikumsjoker Steffen ohne jegliches Zutun besiegen sollte.

Anke vs. Joko - die Revanche!

Stattdessen stand Anke Engelke im Finale - diesmal wieder "auf der anderen Seite" - Joko Winterscheidt gegenüber. Und natürlich bemühte sie sich um gute Bluffs. Doch das ganz große Show-Feuer hatte die Schauspielerin schon während der vielen einfallsreichen ESC-Einlagen in "ihrer" Sendung verschossen. So nahm sie das Publikum zwischenzeitlich sogar in den "Green Room"-Backstage-Bereich mit oder moderierte "Schalten" an exotische Orte, von denen sich die Landesvertreter mit ihren ESC-Punktevergaben meldeten (selbstverständlich jeweils auch gespielte von Anke Engelke).

Es war also schon sehr viel erreicht. Im Endkampf gegen Joko wirkte es dann fast so, als wollte Anke Engelke nicht wirklich noch einmal gewinnen. Wie hätte sie sich auch in einer nächsten Sendung als Moderatorin noch mal selbst überbieten können? So kam es, wie es zumindest Joko gut gefiel: Der Erfinder holte sich seine Sendung zurück. "Ich gebe dir deine Show zurück", sang Anke im Schluss-Song noch einmal. Joko Winterscheidt wirkte erschöpft - und glücklich. "Das war das Wahnsinnigste, was diese Show jemals gesehen hat."

Es blieb an Peter Urban, die Zuschauer so zu verabschieden, wie es sich gehört - mit freundlichen Rausschmeißer-Worten, denen man nichts mehr anfügen muss: "Was für ein herrlicher Abend", sagte er. "Danke fürs Zuschauen - und bleiben Sie musikalisch!"

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