"Mälzer und Henssler liefern ab!"

Nach Aggro-Duell in neuer VOX-Show: Planen Henssler und Mälzer ein gemeinsames Lokal?

20.09.2021 von SWYRL/Jürgen Winzer

"Ich bin kurz davor, dir eine auf die Fr... zu hauen!" Irgendwann kochte Tim Mälzer während "Mälzer und Henssler liefern ab!" (VOX) regelrecht über. Höhepunkt des neuen Koch-Formats mit den beiden Lieblingsfeinden, das sich als TV-Leckerbissen für die Zuschauer erwies.

Die zwei wohl populärsten TV-Köche Deutschlands im direkten Küchenwettstreit: Wessen lukullische Kreationen zergehen der zu beliefernden Kundschaft angenehmer auf der Zunge? Da werden Tomaten-Chili-Schaumsüppchen, mediterranes Labskaus und eine Metzger-Schlachtplatte gezaubert, aber eigentlich geht es beim Gaumenstreit vor allem um eins: Steffen Henssler oder Tim Mälzer - wer hat die dickeren Eier ... im Kühlschrank?

Henssler und Mälzer sind gute Kumpels. Über die Jahre aber wurden sie zu Erzfeinden, Bruno Labbadia würde sagen: "hochsterilisiert". Am Image der einander in inniger Hassliebe Verbundenen basteln beide mit Wonne. Mälzer: "Grundsätzlich geht er mir auf den Sack. Er ist wie der Bruder, den du nicht haben willst." Andererseits, so rein kochtechnisch, sei das, "wie wenn man Real Madrid und FC Barcelona zusammenpackt." Also: unbändiger Ehrgeiz, hinter wortgewaltigen Beleidigungen schimmernder Riesenrespekt und großartige Leistungen auf dem Platz, sprich: am Herd.

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Mälzer und Henssler kochen ohne zu wissen, für wen

Klar, die beiden Alphakochmännchen sind die Hauptzutaten, ohne die nix geht. Für besondere Raffinesse sorgen beim neuen TV-Leckerbissen die Regeln: Henssler und Mälzer müssen kochen, ohne zu wissen, für wen! Per Fotos, Sprach- oder Textnachrichten bekommen sie Hinweise auf die Kundschaft, deren Kopfzahl sowie deren Geschmäcker, über Wünsche ("Schärfe ist wichtig") oder No-Gos ("Wir mögen Fisch, aber nicht auf dem Teller").

Dann müssen beide Köche zaubern. Jeder für sich am eigenen Herd, die aber direkt gegenüberstehen. Anschließend liefern sie ihre Speisen gemeinsam beim Kunden ab, wünschen guten Appetit und müssen dann kritische Urteile und eine Wertung von bis zu fünf Sternen über sich ergehen lassen. Vier Challenges stehen auf dem Programm, und am Ende wird abgerechnet.

Als sei das alles nicht schon hektisch genug, sorgen zwischendurch Gaststars für "Kurzweil": Zum Auftakt schauten Ina Müller, Judith Rakers sowie Smudo von den Fantastischen Vier vorbei und bestellten was zum Mitnehmen. Sie hatten die Wahl aus sechs Gerichten von einer Tageskarte, je drei stammen von Henssler und Mälzer. Wessen Gericht gewählt wurde, bekam natürlich zusätzlich Stress - und die Emotionen fuhren hoch wie die Temperaturen an den Herdplatten.

Mälzer höhnt: "Optisch kocht Henssler fürs Radio!"

Die absolute Würze, die Schärfe brachten die Kontrahenten ins Spiel. Denn beide waren - natürlich - siegessicher. "Ich würd' mich immer als den besseren Koch bezeichnen", sah sich Henssler vorn. "Mälzer weiß noch gar nicht, worauf er sich eingelassen hat." Der, selbsternannter "Godfather of everything", konterte: "Das ist so langweilig, Digga, was der da zusammenkloppt. Optisch kocht der Henssler echt fürs Radio."

Es blieb nicht bei Frotzelei, es kamen auch kleine fiese Tricks ins Spiel, vor allem von Mälzer. Er drehte Henssler unbemerkt den Herd hoch, dass dessen Chilis verbrannten, und versalzte Hensslers Nudeln für Ina Müller. Mälzer wollte sogar zweimal Tipps verheimlichen, die reinkamen, während Henssler in der Speisekammer wühlte. Am Ende besann sich Mälzer aber doch aufs Fairplay.

Dass er kurz davor war, "absoluten Egoismus" walten zu lassen, lag daran, dass Mälzer ins Hintertreffen geriet. "Dass ich verliere, kennt Deutschland nicht", meint er. Aber der Frust darüber, dass er die beiden ersten Runden jeweils 3:4 verlor, saß tief. "Ich bin verunsichert", gab er zu. Vor allem, weil Henssler instinktiv "aufs richtige Pferd" gesetzt und gepunktet habe, obwohl "sein Essen aussieht wie das, was die Vogelmama ihren Babys in den Rachen rotzt". Hensslers Konter: "Du bist zu sehr in deiner optischen Scheiße. Das sieht wunderbar aus, hat aber keinen Geschmack."

Henssler führt: "Mit vollen Hosen lässt sich gut stinken."

Henssler ("Mit vollen Hosen lässt sich gut stinken") nutzte die Führung für Häme und Schadenfreude, Mälzer muffelte zurück. So wurde Judith Rakers' Erwartung vor ihrem Besuch ("Ich erwarte viele Schimpfwörter, vielleicht lerne ich ein paar neue ...") vollumfänglich erfüllt.

In Runde drei - für drei genussfreudige Freundinnen in Eppendorf - gab es ein Remis. 4:4. Mälzer, voll auf Sieg gepolt, litt: "Ja, das macht er gut, der Henssler, die blöde Sau, jetzt holt er seine Sushi-Deko-Welt raus: Banales Dreckszeug, das keiner fressen kann, das aber aussieht wie ein Strauß Blumen." Henssler freute sich ("Bei der Bewertung für ihn hatte ich sogar ein My Mitleid") umso mehr.

Die Entscheidung fiel bei einer Schlacht am Buffet, denn es galt, für acht Leute zu kochen - und zwar alles, fleischlastig, vegetarisch und vegan. Mälzer modelte am Roastbeef, Henssler hub zur Schlachtplatte an. Mälzer moserte: "Henssler ist wie ein kulinarischer Wolpertinger."

"Eigentlich sollten wir längst einen Laden zusammen haben"

Das Ende? Mälzer bekam satte fünf Punkte und tanzte durch die Küche. Aber Henssler erhielt vier, das reichte zum 16:15-Gesamtsieg! Mälzer feierte seine Höchstwertung ("Das ist besser als alles, was du gekriegt hast"), und Henssler konterte: "Ach, sind wir schon wieder so weit, dass du deine Niederlagen schönredest?"

Für den heftig frustrierten Mälzer ("Ich bin kurz davor, ihm eine in die Fresse zu hauen - und das ist ein Zeichen des Respekts!") kam es noch schlimmer. Auf seinen eigenen Vorschlag hin ("Das war eine blöde Idee!") musste der Unterlegen in einem richtigen Werbespot Reklame für die Podukte des Gegners machen. Mälzer fügte sich grimmig, Clip-Regisseur Henssler frohlockte: "Ist das schön, mir läuft's warm am Bein runter."

"Wer ist der denn nun der bessere Koch von euch?", fragte Ina Müller während ihres Besuchs. "Ich, und das weiß er auch", sagte jeder. "Vielleicht ist einer ein Apfel und einer eine Birne", deutete Müller die Unmöglichkeit eines Vergleichs an. Aber auch wenn Henssler giftelte ("Er ist ein fauler Apfel"), im Grunde ihrer Artischokenherzen haben sich die beiden Kochplattler lieb. "Eigentlich sollten wir Freunde sein", meinte Mälzer, als die beiden wieder mal im Lieferauto saßen, mit den Nerven am Ende. Und Henssler: "Eigentlich sollten wir längst einen Laden zusammen haben." Jetzt haben sie ja zumindest eine gemeinsame Show. Ein guter Anfang.

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