VOX-Auswandererdoku

Wunderkinder bei "Goodbye Deutschland!": "Gezwungen werde ich nicht!"

19.03.2022 von SWYRL/Carmen Schnitzer

Leben auf dem Meer? Die aktuelle Folge der VOX-Dokusoap "Goodbye Deutschland!" begleitete die Geschwister Hahn, die vor einer großen Chance standen: Würden Sie bald mit ihren Eltern monatelang auf einem Kreuzfahrtschiff leben und dort Klavierkonzerte geben?

"Beide spielen Klavier und komponieren und dirigieren und studieren auch schon seit einigen Jahren ..." Wenn man Philosophin Annette Hahn (43) in der aktuellen Folge der VOX-Auswanderer-Doku "Goodbye Deutschland!" so über ihre Kinder Laetitia und Philip reden hörte, glaubte man kurz, sich verhört zu haben. War da nicht eben von einer 16- und einem 10-Jährigen die Rede?

Tatsächlich aber stimmt beides: Die Kinder sind noch sehr jung und gleichzeitig schon "alte Hasen" in der Welt der klassischen Musik, wo sie bereits auf internationalen Bühnen brillierten. Mit zwei beziehungsweise eineinhalb Jahren hatten die beiden jeweils mit einem IQ von über 140 ausgestatteten Hochbegabten das Klavierspielen begonnen und bekamen nun eine Chance, die das Leben der Familie auf den Kopf stellen würde.

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"Goodbye Deutschland": Auswandern mal anders ...

Auf einem Kreuzfahrtschiff sollten sie während einer Kanaren-Kreuzfahrt ein Konzert geben - würde das beim Publikum gut ankommen, würde eventuell ein festes Engagement winken. Für der Thüringer Familie bedeutete dies Aussicht auf ein bis zwei Jahre Leben auf hoher See. Gedreht wurde wohlgemerkt noch vor dem Ausbruch der Coronakrise!

"Das wär' echt ein Traum!", hoffte Laetitia, und ihr Vater, Unternehmensberater Christian Hahn (50), erklärte: "Da wo wir vier sind, da sind wir und da ist auch unsere Heimat. Wir nehmen uns als Heimat immer mit.". Auswandern mal anders - ohne neuen festen Lebensmittelpunkt, stattdessen mit der Welt als Zuhause!

Doch erst mal musste dieser Plan auch aufgehen. Und das war nicht nur eine Frage des zweifellos großen Talentes der Geschwister. "Das Publikum ist total gemischt", wusste Mutter Annette. "Also, natürlich laufen die auch in Badehose durch die Gegend, die machen Urlaub, die wollen sich entspannen ... Und dann mit klassischer Musik: Man muss da schon total aufpassen. Das ist gar nicht so leicht!"

16-Jährige beteuert: "Gezwungen werde ich nicht!"

Schritt eins war die Schiffs-Talkshow, in der Laetitia und Philip von Dennie Schmidt-Blessing (44) interviewt wurden und einen Vorgeschmack auf ihr Konzert am darauffolgenden Abend gaben. Der Entertainment-Manager hatte hohe Ansprüche: "Wenn ich während einer Veranstaltung mitbekomme, dass die Leute rausgehen, ist es tatsächlich schwierig." Er könne den jeweiligen Künstlerinnen und Künstlern als Moderator zwar "einen schönen Rahmen" bieten. "Wenn er aus diesem Rahmen herausfällt, dann muss ein Künstler professionell genug sein, um selber festzustellen: Oh Gott, ich muss mich ändern, und zwar während der Show, ganz schnell ..."

Sogar ein Abbruch der Show sei als letztes Mittel denkbar. Puh, dachte man da mitunter vor dem Fernseher, es geht hier doch immer noch um Kinder! Wenn auch Kinder, die nicht unbedingt wie Kinder sprachen, vor allem beim kleinen Philip wirkte die Diskrepanz zwischen kindlicher Optik und erwachsener Artikulation teilweise groß. "Lasst die beiden doch ein bisschen mehr Kind oder Teenie sein!", wird sich da manch einer oder eine gedacht haben. Doch letztlich schienen die Geschwister nicht wirklich etwas anderes tun zu wollen. "Gezwungen werde ich nicht!", beteuerte etwa Laetitia glaubhaft.

"Tolles Konzert", aber kein Vertragsangebot

Kurz vorm Konzert ein kleiner Schock: Philip hatte offenbar vergessen, eins der geplanten Stücke zu üben! Was jetzt? Die pragmatische Lösung der Hahns: Verzicht auf Schminken in der Maske, stattdessen eine schnelle Sonder-Übungs-Einlage des Jungen. Und dann klappte auch alles: Im Laufe des Abends füllte sich der Saal, rund 1.000 Plätze wurden belegt. Kein schlechter Schnitt bei 6.000 Passagierinnen und Passagieren.

Entertainmentchef Dennie war angetan: "Tolles Konzert, es ist ja super angekommen!" Er würde seiner Firma auf jeden Fall ein positives Feedback geben. Das nützte allerdings nichts: Letztendlich entschied sich die Reederei gegen ein festes Vertragsangebot. Überdies folgte wenig später die Corona-Pandemie mit etlichen Konzert-Absagen. Doch auch einen Lichtblick gab es: Philip - zweiter Vorname: Amadeus! - würde im italienischen Film "Il Boemo" den jungen Mozart spielen!

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