"Die Unvermittelbaren - Mit Martin Rütter"

Martin Rütter über Hospiz-Hündin: "Das sind Wegwerfprodukte der Gesellschaft"

09.01.2023 von SWYRL

Martin Rütter ist wieder auf der Suche nach einem neuen Zuhause für schwierige Hunde. Mischlingshündin Chantal meidet Menschen und versteckt sich den ganzen Tag - gelingt es dem Hundeprofi, an die scheue Hündin heranzukommen? Von Spitz Robbie aus der ersten Staffel gibt es gute Neuigkeiten.

Martin Rütter sucht in einer neuen Staffel von "Die Unvermittelbaren" (sonntags, 16.50 Uhr, RTL) nach einem Zuhause für vierbeinige Langsitzer in Tierheimen. Die Hunde haben oft ein trauriges Schicksal, gelten als schwierig oder haben Handicaps. Allen gemeinsam ist: Sie gelten als unvermittelbar.

So wie die kleine, schwarze Mischlingshündin Chantal. Obwohl sie erst sechs Jahre alt ist, lebt sie seit einiger Zeit in einem Hospiz für Hundesenioren. "Das sind alles so Wegwerfprodukte der Gesellschaft", sagt Martin Rütter, "niemand will diese alten und kranken Hunde haben. Umso schöner, dass sich jemand um sie kümmert." Tierliebhaberin Stevie Badura und ihr Freund Frank Lebok betreuen derzeit 16 Hunde, deren Alter zwischen zehn und zwölf Jahren liegt - Ausnahme: Chantal.

Sie kam aus einem polnischem Tierheim. "Chantal ist total ängstlich und geht auch nach vorne", so Stevie Badura, die selbst schon Bekanntschaft mit Chantals Zähnen gemacht hat. Ihr Freund Frank hat einen besseren Zugang zu der Hündin. Von ihr lässt sie sich manchmal sogar berühren oder anleinen. Die meiste Zeit verbringt Chantal jedoch in eine Ecke gekauert draußen in einer überdachten Ecke. Stevie fragt den Hundeprofi um Rat: Geht es der Hündin im Hospiz gut? Gibt es Chancen, sie noch einmal zu vermitteln, obwohl sie niemanden an sich heran lässt?

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Martin Rütter braucht viel Geduld

Diesen schwierigen Fall sieht sich Martin Rütter persönlich an: "Ich habe schon ein mulmiges Gefühl, denn in einem Hundehospiz könnte es auch ein bisschen traurig werden", sagt er. Als er das Grundstück betritt, wird er jedoch sofort von den Hunden umringt: "Die komplette Rentnergang ist in Aufruhr", sagt er lachend. Chantal schaut sich alles aus sicherer Entfernung an.

Der Hundeprofi bittet Frank, die Hündin anzuleinen und in einen separaten Raum zu bringen. "Ich werde mal schauen, wie viel Nähe sie verträgt", kündigt er an. Doch im Raum verkriecht sich Chantal sofort wieder in die hinterste Ecke. Martin Rütter setzt sich mit viel Abstand mit dem Rücken zu ihr und schmeißt ihr ein paar Leckerlis hin - keine Reaktion. Erst nach einer halben Stunde traut sich Chantal, vorsichtig von der Lecklitube zu naschen. "Das ist ein gutes Zeichen!", freut sich der Hundeprofi.

Auch als er aufsteht, bleibt Chantal relativ ruhig. Nach eine Stunde steht für den Hundeprofi fest: "Ich glaube nicht, dass die schlimme Misshandlungen erlebt habt, sie kennt einfach keine Menschen." Stevie versichert er: "Die fühlt sich hier wohl, wenn sie den den ganzen Tag in der Ecke liegen kann. Die will nur nicht genervt werden." Klar ist für ihn aber auch: Eine Vermittlung an andere Menschen würde keinen Sinn ergeben. Lieber soll Chantals hier bei Stevie und Frank bleiben.

Beide sollen langsam versuchen, die scheue Hündin an die Leine zu gewöhnen. Doch darauf hat Chantal so gar keine Lust. "Die hat nach Frank zum ersten Mal geschnappt", berichtet Stevie kurze Zeit nach Martins Besuch. Doch von diesem Rückschritt lassen sich die Tierschützer nicht entmutigen. Und ihre Geduld zahlt sich aus: Nach einiger Zeit gesellt sich die einst so scheue Hündin zu den Menschen, wenn diese draußen sitzen. Auch mit den anderen Hundesenioren freundet sie sich langsam am. Chantal bleibt in ihrem neuen, alten Zuhause.

Spitz Robbie hat ein neues Zuhause gefunden: "Die Geschichte ist spektakulär!"

Ein Happy End gibt es für Spitz Robbie. Der hatte in Staffel eins von "Die Unvermittelbaren" für große Emotionen gesorgt, denn: Sieben Wochen nachdem er an ein junges Paar vermittelt wurden war, gaben die ihn wegen Überforderung wieder ab. Robbie hatte bei einem Gewitter ein Zimmer demoliert und fiel in alte Gewohnheiten zurück, ließ sich nicht anfassen und schnappte zu.

Bei Verhaltenstherapeutin Maja Löschhorn (21) aus Kröslin und ihrem Hunderudel fand Robbie ein neues Zuhause. Maja gewöhnte den nervösen Spitz mit viel Geduld an seinen Maulkorb und an Berührungen. Für den Neustart bekam Robbie auch einen neuen Namen, er heißt jetzt Morbius. Martin Rütter ist begeistert: "Die Geschichte ist spektakulär!", freut sich der Hundeprofi über das Happy End. Auch Halterin Maja wird emotional, wenn Morbius sich an sie kuschelt: "Es ist ein ganz besonderes Gefühl, wenn man einen Hund bekommt, der so am Ende ist und der öffnet sich einem so. Jetzt könnte ich schon wieder heulen!"

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