VOX-Gründershow

"Höhle der Löwen": Nico Rosberg irritiert bei Super-Pitch - am Ende sind alle zerstritten

19.09.2022 von SWYRL/Rupert Sommer

Ein echter Lichtblick in der Historie der Gründershow: Das Unternehmer- und Liebespaar Alex und Ines aus Graz löste ein Investoren-Wettbieten-Gewitter aus - mit einem genialen Produkt, das viele Menschenleben retten wird. Große Irritationen und Stunk unter Kollegen verursachte dabei Nico Rosberg.

Manche Erfindungen sind so genial einfach, dass sie auch ohne große Erklärungen sofort ein- und aufleuchten. Bei der Präsentation des Start-ups Flasher aus Graz in Österreich durfte man das sogar ganz wörtlich nehmen. Die Vorstellung der intelligenten leuchtenden Armbänder, die das Fahren auf E-Scootern, E-Bikes oder gewöhnlichen Fahrrädern oder den immer beliebteren elektrisch unterstützten Lasten-Bikes sicherer machen sollen, strahlte hell und klar. Und der Funke sprang sofort über: Alle fünf "Löwen" auf der Investorenbank waren sofort elektrisiert.

"Mit Flasher bringen wir Licht ins Dunkle und Sicherheit auf die Straßen", erläuterte Alexander Rech, ein gerade mal 29-jähriger promovierter Telematik-Ingenieur, das Flasher-Prinzip in der aktuellen Folge der VOX-Show "Die Höhle der Löwen".

Die Warn- und Signal-Lichter zum einfachen Umschnallen am Oberarm sollen den anderen Verkehrsteilnehmern signalisieren, in welche Richtung ein E-Scooter-Pilot fahren möchte (Blink-Funktion). Und sie warnen, wenn in einer Gefahrensituation jäh abgebremst wird (Rotlicht). Dazu gibt es eine Nachtfunktion zur bessern Sichtbarkeit für die vor allem im hektischen Großstadtverkehr oft stark gefährdeten Scooter- und Radfahrer: Blinker, Bremslicht und Zusatzbeleuchtung sind beim Flasher in einem Gerät kombiniert.

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"Ihr seid der Hammer": Carsten Maschmeyer bejubelt die jungen Gründer

"Am Fahrrad sind Handzeichen zwar möglich, aber nicht sicher", sagt Ines Wöckl, die Co-Gründerin von Flasher. Wer die beiden Armbänder trägt, muss die Hände nicht mehr vom Lenker nehmen. Eine einfache Armbewegung reicht, um den "Blinker" zu aktivieren. Ines ist mit ihrem Geschäftspartner Alex auch privat liiert. Auch sie ist 29 Jahre jung und als Finanzexpertin ebenfalls promoviert. "Ihr seid der Hammer", jubelte Carsten Maschmeyer über die geballte, sich gegenseitig perfekt ergänzende Fachkompenz des Ösi-Gründerteams.

Was allen potenziellen Geldgebern besonders gut gefiel, ja sie tatsächlich "flashte": Ines und Alex mussten nicht weit ausholen, um ihre Message rüberzubringen, dass sie mit ihrem Flasher tatsächlich helfen werden, schwere Verkehrsunfälle zu verhindern. "Hier stehen zwei blitzgescheite Gründer", lobte Judith Williams das Paar. "So klar wie euer Gerät ist eure Kommunikation."

Nico Rosberg dreht eine Runde - und will unbedingt investieren. Oder doch nicht?

Kein Wunder, dass sich die ersten Angebote umgehend einstellten - und dann die Pitch-Situation im Studio sogar komplett drehte. "Wir pitchen jetzt um Euch", stellte Williams fest und traf den Nagel damit auf den Kopf. Ines und Alex befanden sich plötzlich in der angenehmen Lage, heiß umgarnt zu werden. Sie konnten einfach mal hören, was auf sie zukam.

Es überraschte nicht, dass alle Aufmerksamkeit erst einmal bei einem Mann lag - beim früheren Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg. Der hatte die smarten Sicherheits-Clips gleich testen müssen. Er stieg auf der Studiobühne auf einen E-Roller und legte eine rasante Vollbremsung hin, um - erfolgreich, natürlich - die Rücklicht-Funktion des Flashers zu erproben. Rosberg war elektrisiert. Und er hatte im "Gegen-Pitch" - dem Werben um die Gründer - viel vorzuweisen.

"Ich bin beteiligt an TIER", sagte der Mobilitätsfreak. Tatsächlich ist Rosberg einer der Start-Investoren des großen E-Bike-Radverleihs, der immer mehr europäische Großstädte erobert. "Euer Produkt ist sensationell", jubelte er. Eine Verbindung von Rosberg und Flasher schien auf der Hand zu liegen. Doch dann kam alles ein wenig anders.

"Ihr werdet hiermit Leben retten"

Tatsächlich mussten sich die jungen Österreicher entscheiden. Ursprünglich hätten sie gerne ein Investment in Höhe von 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile gehabt. Die gewünschte Summe wollten sowohl Nils Glagau ("Euer Produkt ist genial - Ihr seid genial") als auch Judith Williams und eben Nico Rosberg bereitwillig zahlen. Alle drei Bieter wünschten sich allerdings jeweils 20 Prozent am Unternehmen. "Ihr werdet hiermit Leben retten", freute sich Rosberg schon fast ein wenig zu früh über einen Deal.

"Die ganze Höhle kämpft um Euch", meinte Nils Glagau. So kam es: Auch Technik-Fan Carsten Maschmeyer und "Mister Regal" Ralf Dümmel stiegen ins Wettbieten ein. Allerdings als Gespann. Maschmeyer und Dümmel wiederholten die Konditionen der drei Mitbieter (150.000 Euro/20 Prozent), sicherten ab noch eine große, aus jeweils eigenen Taschen bezahlte Plakatkampagne "on top" zu. Und Dümmel packte weitere Lob-Superlative drauf: "Ihr seid mit das Stärkste, was jemals in der 'Höhle der Löwen' war", sagte er.

Stunk auf der Investoren-Bank

Ein Deal für die Österreicher war also schon mal abgesichert. Blieb nur die Frage, mit wem. Dann ereignete sich das Überraschende: Nico Rosberg scherte plötzlich aus. Ohnehin hatte sich der junge Familienvater in den bisherigen Shows nicht unbedingt durch Investitionsfreudigkeit hervorgetan, sondern oft als Zauderer erwiesen. Nun verwirrte er sogar seine Mit-"Löwen" mit einem seltsamen Move. "Ich möchte bescheiden sein", sagte der E-Bike-Investor. "Ich ziehe mein Angebot zurück." Wie bitte!?

Es wurde noch kurioser: Nico Rosberg schlüpfte in die Moderatoren-Rolle und fasste die vorliegenden dann nur noch drei Angebote der Kollegen - nämlich von Glagau, Williams sowie von Maschmeyer/Dümmel - zusammen. Er hob ein interessantes Angebot hervor und bezog sich damit offenbar auf das Löwen-Duo und dessen in Aussicht gestellte Plakatkampagne. Tatsächlich entschieden sich die Flasher-Gründer wenig später für Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel. "Ich bin so begeistert", jubelte Letzterer.

Die Unterlegenen jubelten nicht. Ganz im Gegenteil. Judith Williams wollte von Rosberg wissen, warum er ein Angebot herausgehoben hatte. "Es war nicht sehr neutral zusammengefasst", klagte auch Nils Glagau säuerlich. "Eine deutschlandweite Kampange drauflegen, kann jeder", schimpfte Williams sogar und griff damit ihre Kollegen an. Carsten Maschmeyer reagierte pampig. Er würde solche Versprechungen dann auch umsetzen. Unnötig viel Zoff - und mal wieder Stirnrunzeln rund um Nico Rosberg!

Na Mahlzeit! Futter für Hund und Herrchen

Nur gut, dass sich die Wogen später in der Show wieder glätteten. Beim kuriosen, aber auch ein wenig sonderbaren Knabber-Snack "Nagos", einem Bio-Linsenmehl-Cracker, der Hund und Herrchen gleichermaßen schmecken soll, waren sich alle "Löwen" einig: kein Deal! Ebenfalls ohne Zuschlag wurden die eigentlich grundsympatischen Gründer von Easy Mirror aus Buxtehude verabschiedet. Wer will sich denn wirklich Spiegel im Garten aufstellen, nur um das Grundstück optisch größer zu machen?

Auf ganz viel Wohlwollen traf dagegen die 30-jährige Lara Schäffer aus Köln, Gründerin der leckeren Ayurveda-Gerichte von "Guru Granola". Für sie gab's einen Zuschlag von einem Gleichgesinnten - von Nils Glagau. Und mit 750.000 Euro für 20 Prozent an ihrer "Hyrise Academy" machten zwei Berliner IT-Gründer den dicksten Deal. Sie bieten eine Schnell-Schulung für die auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrte Vertriebler an. Natürlich bissen da Carsten Maschmeyer und Judith Williams, zwei Verkaufstalente aus Leidenschaft, an. Ende gut, alles so weit gut. Nur Nico Rosberg sollte sich mal beraten lassen - und seine TV-Strategien überdenken!

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