Zunächst als Funktion

TikTok-Rivale: YouTube bringt Shorts an den Start

15.09.2020 von SWYRL

Der Trend schien vermeintlich schon verpasst - TikTok wurde zum Welterfolg, YouTube konnte offenbar nur zuschauen. Nun hat das vermeintliche Original aber rechtliche Probleme - und YouTube will das mit seiner neuen Funktion Shorts ausnutzen.

Die Videos dauern nur 15 Sekunden, der Schnittprozess ist kurz, Musik und Effekte einzufügen ein Kinderspiel. Die Video-App TikTok ging unter Jugendlichen durch die Decke - und nun, vermeintlich deutlich hinter dem Trend - will auch YouTube mit diesem Konzept sein Stück vom Kuchen abhaben. Eine neue Funktion, die als Erstes in der Android-App integriert wird, nennt sich YouTube Shorts und spielt mit seinem Namen darauf an, dass die Mutter-Plattform eher für längere Videos konzipiert wurde. Noch ist offen, ob die Funktion - zu der bereits im Frühjahr erste Details bekannt wurden - künftig eine eigene App erhält.

Das Unternehmen gab lediglich via Blogeintrag bekannt, dass das neue Feature zunächst für den gigantischen indischen Markt bereitgestellt werden soll. Konkurrent TikTok ist dort bereits verboten - das eröffnet YouTube die Möglichkeit, die daraus entstehende Lücke mit seiner neuen Funktion zu besetzen. Ob das wie gewünscht funktioniert, wird sich zeigen. Im Blogeintrag weist YouTube lediglich darauf hin, dass zwei Milliarden Menschen monatlich die Mutter-Videoplattform aufrufen.

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In der Kürze liegt der Erfolg

Der Blog verweist zudem darauf, dass durchaus auch kürzere Clips bei YouTube Tradition haben und zu viralen Hits avancierten. Bereits vor 15 Jahren habe man mit dem 18 Sekunden langen Video "Me at the zoo" die Idee verfolgt, die TikTok später groß machte. Für heutige Jugendliche kommt das aber wohl eher einer verstaubten Anekdote gleich.

Dem vermeintlichen Original droht derweil ein weiteres äußerst bedeutsames Verbot: Bis Ende dieser Woche benötigt TikTok einen neuen Eigentümer, ansonsten wird die App auch in den USA verboten. Der Grund: Die US-Regierung befürchtet, TikToks chinesischer Mutterkonzern Bytedance könnte Nutzerdaten an die chinesische Regierung übermitteln. Ursprünglich galt Microsoft als großer Favorit auf den Deal, ist inzwischen aber aus dem Rennen. Auf der Pole-Position findet sich nach übereinstimmenden Medienberichten nun der US-Softwarekonzern Oracle wieder, die US-Regierung bestätigte ein entsprechendes Angebot.

TikTok ist vor allem aufgrund seines Algorithmus so erfolgreich - und dementsprechend wertvoll. Dieser sorgt dafür, dass die User genau die Clips angezeigt bekommen, die sie interessieren. Egal, ob es sich um Sport, Schmink-Tipps oder Politisches handelt. In der Folge verbringen die angesprochenen Nutzer dort im Durchschnitt mehr Zeit als auf Facebook oder Instagram.

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