Steffi Graf
Sie gehört zu den größten deutschen Sportlerinnen aller Zeiten: Angesichts der zahlreichen Titel, die Steffi Graf im Lauf ihrer Karriere gewonnen hat, verwundert es eigentlich nicht, dass ihr auch ein eigener Song gewidmet wurde. Oder? Sicher ist: "Steffi Graf" ist nur eine von zahlreichen schönen und skurrilen Huldigungen der Musikgeschichte ...
© Bob Martin/Allsport/Getty ImagesDuke Ellington
Diese Huldigung ließ nicht lang auf sich warten: Im Mai 1974 starb Jazz-Legende Duke Ellingtonn, schon kurz nach seinem Tod widmete ihm eine weitere Ikone einen Song: Stevie Wonder komponierte "Sir Duke" als Hommage für den Komponisten und Bandleader.
© Evening Standard / Hulton Archive / Getty ImagesMartin Luther King
Nur einige Jahre später setzte Stevie Wonder dem Bürgerrechtler Martin Luther King ein Denkmal: Mit "Happy Birthday" - heute als (ein)gängiges Geburtstagslied berühmt - plädierte die Soul-Legende für die Einführung des Geburtstags von Martin Luther King als nationaler Feiertag und schuf den Song, um für diese Sache zu werben. Mit Erfolg: Seit 1986 ist der dritte Montag im Januar "Martin Luther King Jr. Day" und ein nationaler US-Feiertag.
© Getty Images / Hulton ArchiveFranz Schubert
Einer der wichtigsten Komponisten der Spätklassik und Romantik - und eine Inspirationsquelle auch für die einflussreichste Band der elektronischen Musik: Kraftwerk widmeten dem Österreicher 1977 auf ihrem Album "Trans Europa Express" den Song "Franz Schubert".
© Hulton Archive / Getty ImagesBuddy Holly
Es ist die Hornbrille: "Ooh-wee-hoo, I look just like Buddy Holly", singt Weezer-Frontmann Rivers Cuomo in "Buddy Holly" - und hat recht, eine gewisse Ähnlichkeit besteht durchaus. Mit der 1959 jung verstorbenen Rock'n'Roll-Ikone (Bild, Mitte) hat der Song sonst nichts zu tun, Cuomo schrieb den Song als Reaktion auf blöde Kommentare, die seine Kumpels gegenüber seiner Freundin gemacht hatten.
© Evening Standard / Hulton Archive / Getty ImagesPaul McCartney
Er ist einer der einflussreichsten und wichtigsten Musiker aller Zeiten: Kein Wunder also, dass es mindestens zwei Huldigungen an den Ex-Beatle gibt: Die Scissors Sisters besangen "Paul McCartney", Schlager-Ikone Marianne Rosenberg, die ihrem Idol im Lied einen Fanbrief schreibt, fügte sogar noch ein höfliches "Mr." im Titel hinzu.
© Emma McIntyre / Getty Images for The Recording AcademyStevie Nicks
Eine schöne, aber auch traurige Huldigung: Die Americana- und Indie-Rocker Calexico erzählen in "Not Even Stevie Nicks" von einem Mann, der mit seinem Auto eine Klippe hinunterfährt. Und davon, dass nicht einmal die Fleetwood-Mac-Ikone (deren Musik wahrscheinlich währenddessen läuft) ihn retten konnte.
© Gaye Gerard / Getty ImagesAndy Warhol
Auf seinem Album "Hunky Dory" (1971) legte David Bowie seine Vorbilder völlig offen: Für "Queen Bitch" dankte er Velvet Underground, "Andy Warhol" ist eine Hommage an den amerikanischen Künstler, Produzenten und Regisseur. Bowie traf sein Idol und nutzte die Chance, ihm den Song vorzuspielen: "Und er hasste es. Verabscheute es. Er sagte 'Oh, aha, okay...' und ging einfach weg", erzählte Bowie einst in einem Interview.
© Susan Greenwood / Liaison Agency / Hulton Archive / Getty ImagesBob Dylan
Auf "Hunky Dory" huldigte David Bowie noch einem weiteren Musiker: Auf "Song For Bob Dylan" spricht er die Folk-Ikone direkt mit ihrem bürgerlichen Namen "Robert Zimmerman" an. Das Lied ist nicht nur eine Hommage, sondern auch eine leicht augenzwinkernde Parodie eines Dylan-Songs ...
© ParamountWoody Guthrie
Delta-Blues-Urvater Robert Johnson, die Komponisten Bertolt Brecht und Kurt Weill, der Lyriker Dylan Thomas - Dylan hat zahlreiche Vorbilder als Texter und Songwriter. An erster Stelle stand allerdings Woody Guthrie, dem er auf seinem Debütalbum 1962 den "Song For Woody" widmete. Dylan besuchte die damals in Vergessenheit geratene Folklegende mehrmals Anfang der 60-er am Krankenbett.
© Library Of CongressClara Bow
Lange vor Twiggy und Paris Hilton war Clara Bow: 1927 spielte die Frau aus Brooklyn die Hauptrolle im Film "It" - der Begriff des It-Girls war geboren. Es waren vor allem ihre Affären (unter anderem mit Gary Cooper und Bela Lugosi), die Bow bekannt machten, weniger ihre Filme. Kein Wunder, dass Taylor Swift ihr auf ihrem neuen Album "The Tortured Poets Department" mit "Clara Bow" ein musikalisches Denkmal setzt.
© Eugene Robert Richee / Hulton Archive/Getty ImagesBette Davis
Taylor Swift coverte den Song, mit dem Kim Carnes 1981 einen weltweiten Hit landete: "Bette Davis Eyes" handelt von einer Frau, die Augen wie Bette Davis hat und den Männern den Kopf verdreht - so wie die Hollywood-Ikone in den 30er- und 40er-Jahren.
© General Photographic Agency / Getty ImagesMarilyn Monroe
Die neue Version von "Candle In The Wind, die Elton John nach dem Tod von Lady Diana 1997 veröffentlichte, gilt heute als einer der meistverkauften Singles aller Zeiten. Das Original von 1973 war allerdings einer anderen Ikone gewidmet: Hollywood-Star Marilyn Monroe.
© Baron / Hulton Archive / Getty ImagesPatti D'Arbanville
Sie war Model und Schauspielerin und für kurze Zeit die Freundin von Cat Stevens: Der britische Songwriter schrieb "Lady D'Arbanville", als er im Krankenhaus lag und Patti D'Arbanville währenddessen in New York arbeitete. "Ich habe geweint, als ich es hörte, denn da wusste ich, dass es für immer vorbei war", sagte die Besungene später über "ihren" Song.
© Evening Standard / Hulton Archive / Getty ImagesRobert De Niro
Über die Bedeutung von "Robert De Niro's Waiting ..." sind sich die Bandmitglieder von Bananarama uneins. Siobhan Fahey erklärte 2017 in einem Interview, dass der Text düsterer sei, als alle glaubten, im Song gehe um eine Vergewaltigung bei einem Date. Zwei Jahre später erklärte ihre Bandkollegin Sara Dallin, dass die Erklärung "Quatsch" sei, es gehe in "Robert De Niro's Waiting ..." tatsächlich "nur" um Heldenverehrung.
© Gareth Cattermole / Getty ImagesClint Eastwood
"Clint Eastwood"? Es sei einfach ein cooler Name, erklärte Gorillaz-Frontmann Damon Albarn. Er sei ein großer Fan des Schauspielers und von Sergio Leone und Ennio Morricone. Der Song selbst hat nichts weiterhin mit der Hollywood-Legende zu tun.
© Amy Sussman / Getty Images for AFIAlan Bean
Kennen Sie den Namen des vierten Manns auf dem Mond? Wahrscheinlich nicht. Hefner-Frontmann Damon Albarn setzte dem US-Astronauten "Alan Bean", der später als Maler arbeitete, 2001 ein musikalisches Denkmal. Der britische Songwriter ging sogar noch weiter: 2019 veröffentlichte er das Soloalbum "12 Astronauts", auf dem er allen "Mondmännern" einen Song widmete - von "Spaceman No More (Neil Armstrong)" bis "Things We Left Behind (Gene Cerman)".
© NASA / Public DomainBarack Obama
Warum ein Lied der Kölner Pop-Band Erdmöbel, das sich um Jazz-Legende Al Jarreau dreht, dann doch "Barack Obama" heißt? Der Kern des Liedtextes sei eine leicht veränderte Pressemitteilung, "in der auf seltsame Weise hervorgehoben wird, dass der mehrfache Grammy-Gewinner kurz vor seinem Tod noch Gast im Weißen Haus war. Das fanden wir interessant", sagte die Band im Interview mit dem "General-Anzeiger".
© Steffi Loos / Getty ImagesDave Dudley
Weniger kompliziert machten es Truck Stop in ihrem Hit "Ich möcht' so gern Dave Dudley hör'n": Der Sänger, hat genug von der Tanzmusik im Radio und will "Dave Dudley hör'n, Hank Snow und Charley Pride, 'nen richtigen schönen Country-Song". Die Hymne an drei echte Legenden des Genres zählt heute zu den größten Hits der deutschen Country-Band.
© Sun RecordsMark E. Smith
"Wir kommen, um uns zu beschweren" nannten Tocotronic ihr drittes Album - und zollten passend dazu einem der größten Vorbilder Tribut: "Ich habe geträumt, ich wäre Pizza essen mit Mark E. Smith" ist eine Liebeserklärung an den Frontmann der Post-Punk-Band The Fall, den der "Spiegel" einst als "Meister der miesen Laune" bezeichnete.
© Jim Dyson / Getty ImagesTocotronic
Inzwischen sind Tocotronic seit 30 Jahren eine feste Größe in der deutschsprachigen Rockmusik, der ebenfalls bereits musikalisch gehuldigt wurde: Die österreichische Indie-Pop-Band Heinz aus Wien veröffentlichte schon 1996 die Hommage "Ich hab' mit Tocotronic Bier getrunken".
© Gloria Endres de OliveiraHelmut Kohl
Inzwischen spielen die Ärzte das Lied nicht mehr: Nach dem Suizid von Hannelore Kohl 2001 distanzierte sich das Punk-Trio von seinem Lied "Helmut K.". In ihrem Repertoire finden sich auch so noch zahlreiche weitere "Huldigungen" an "Grace Kelly" und "Yoko Ono", an den "Afro von Paul Breitner" und Michael Schumacher ("Mein Freund Michael").
© Sean Gallup / Getty ImagesSteffi Graf
22 Siege bei Grand-Slam-Turnieren, 377 Wochen an an der Spitze der Weltrangliste - und ein Songtitel von Zugezogen Maskulin. Das Berliner Rapduo widmet sich im 2017 veröffentlichten "Steffi Graf" allerdings nicht der Königin des deutschen Tennissports, sondern arbeiteten sich an der konsum-geilen Inhaltsleere des damaligen Deutschrap-Zeitgeistes ab.
© Dean Mouhtaropoulos / Getty Images for FEINeymar
"Und der Richter schreit, ich war der Täter, doch heut bin ich ein Star, so wie Neymar", singt Rapper Capital Bra auf seinem gemeinsamen Song mit Ufo361. Der Song, der den brasilianischen Ausnahmefußballer in der Hookline würdigt, erklomm 2018 sogar die Nummer eins der Single-Charts in Deutschland. Um Fußball geht es in dem Lied allerdings nicht ...
© Pedro Vilela / Getty Images