Rom-Serie "Domina" bei Sky

Sex, Gewalt, Intrigen: Kann die Rom-Serie "Domina" mit "Game of Thrones" mithalten?

07.06.2021 von SWYRL/Andreas Fischer

Ein bisschen Sex, viel Gewalt, jede Menge Intrigen: Die neue Sky-Serie "Domina" plündert die römische Geschichte für eine ansehnliche Seifenoper.

Schwanger zu sein, darauf haben die aristokratischen Frauen im alten Rom keine Lust. Manche resignieren, andere zertrümmern Inneneinrichtungen. So wie Livia Drusilla (Nadia Parkes), die in der ersten Folge der Sky-Produktion "Domina" (ab 3. Juni) sehr jung verheiratet wird, kurz darauf ihr erstes Kind bekommt, dann mit ihrer ganzen Familie aus Rom fliehen muss und unterwegs zum ersten Mal jemanden umbringt.

Nun sitzt Livia bei einem Verbündeten in Sizilien fest - und schlägt dessen Schrein kurz und klein. Dabei überlebt sie nur dank des Asyls einen Blutrausch ihres zukünftigen zweiten Ehemanns. Undank ist der Welten Lohn, könnte man meinen. Aber in Rom ist alles ein bisschen anders und - zumindest in Serienform - meist faszinierender. Vor allem wegen der Mischung aus Sex, Gewalt und Intrigen, dem Schund also, mit dem sich inhaltliche Schwächen telegen recht gut kaschieren lassen.

"Domina" geriert sich also als eine Art "Game of Romes" - ist aber weit entfernt von der Wucht, die "Game of Thrones" und "Rome" einst entfalteten. Immerhin wird die Serie, dass muss man ihr zugutehalten, zeitgemäß aus der Perspektive der Frauen in Rom erzählt, deren Lebensinhalt sich weitgehend darauf beschränkte, je nach politischem Kalkül hin- und herverheiratet zu werden und Nachfolger für ihre aktuellen Gatten zu produzieren, während diese Politik machten. Nicht selten mit Hauen und Stechen: Vor allem nach dem Tod von Julius Cäsar wurde das Machtvakuum im Römischen Reich mit Blut gefüllt.

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Geschichtsunterricht auf Speed

Zu diesem Zeitpunkt setzt die Handlung der in Hochglanzoptik produzierten Serie ein, die in acht Episoden ziemlich viele Fakten und Namen quetscht. Geschichtsunterricht auf Speed sozusagen: Unter der historischen Maske steckt zunächst nicht viel mehr als eine schnell getaktete römische Seifenoper - mit hübschen Boys, heißen Girls und einer Menge Gangsta-Style (auch verbal). Das zweite römische Triumvirat von Cäsars Adoptivsohn Gaius Julius (Tom Glynn-Carney), Marcus Antonius (Liam Garrigan) und Lepidus (Daniel Caltagirone) jedenfalls würde auch gut in die moderne Londoner Unterwelt passen. Inklusive verbotener Liebe zwischen Livia und Gaius.

In der dritten Episode ändert sich dann der Ton, "Domina" wird staatstragender, intriganter, auch ein wenig langatmiger. Nach einem Zeitsprung von zwölf Jahren werden die Darsteller ausgetauscht: Die anfangs tobende Livia Drusilla ist nun in ihrer dritten Ehe die Gattin (Kasia Smutniak) des ersten Kaisers von Rom: Gaius Julius (nun Matthew McNulty), der einige Jahre später den Ehrentitel Augustus verliehen bekommt und in der Geschichtsschreibung als Herrscher Roms eigentlich - so viel Verwirrung muss sein - Octavian heißt.

An seiner Seite wird Livia zu einer Frau mit Einfluss - nicht von des Kaisers Gnaden, sondern weil sie mit ihren eigenen Waffen und für ihre eigenen Ziele kämpft. Mit Schwangerschaften jedenfalls hat sie nicht mehr viel zu tun.

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