Gamer im Retro-Fieber

Nostalgie zum Schmökern: So schön war die Zeit mit Segas Mega Drive

24.04.2021 von SWYRL

Das Mega Drive ist Segas erfolgreichste Konsole. Über 30 Millionen Geräte wurden weltweit verkauft, 2019 folgte eine Retro-Miniatur. Nun gibt's die pure 16-Bit-Nostalgie auch ganz analog - in Form eines "Pixelbuchs".

Retro ist in, retro ist schick - und retro gibt es auch in gebundener Form: Der Kult um alte Konsolen- und Heimcomputer-Generationen schlägt sich nicht nur in zahllosen Indie-Games wieder, die mit grober Pixeloptik Games-Vorreiter aus längst vergangenen Zeiten zitieren. Auch immer mehr gedruckte Sammlerstücke fürs Bücherregal fangen die Pixel-Kunst der Ära 16-Bit kunstvoll ein - wie zum Beispiel die weltweit bekannte "Visual Compendium"-Reihe des Briten Sam Dyer und seines Gaming-Fachverlags Bitmap Books.

Vielen dieser Fachbücher gemein ist allerdings, dass sie aus den USA und England stammen und oft nur als Import verfügbar sind. Umso erfreulicher, wenn ausnahmsweise der umgekehrte Fall eintritt. 2019 veröffentlichte der deutsche Miniatur-Verlag elektrospieler das "inoffizielle SNES-Pixelbuch", um Nintendos kultige 16-Bit-Spielekonsole hochleben zu lassen. Die mit viel Akribie zusammengefügten Level-Karten, Ingame-Abbildungen und Seiten-füllenden Boss-Rekonstruktionen haben es binnen kurzer Zeit über die Ländergrenzen hinweg nach England (Bitmap Books) und Frankreich (Third Editions) geschafft. Im Segment reich illustrierter Retro-Bildbände und -Fachbücher ein echtes Novum.

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16-Bit-Kult in Wort und Bild

Nun legt das Team um die deutschen Games-Journalisten Robert Bannert und Thomas Nickel nach: Das "inoffizielle Mega Drive Pixelbuch" arbeitet sich - der Titel verrät's - an Segas bekanntem Super-Nintendo-Konkurrenten ab. Mit dem eröffnete der Hersteller 1988 die Ära der 16-Bit-Konsolen und brachte mit Hochgeschwindigkeits-Hits wie "Sonic the Hedgehog" zeitweise sogar Klempner-Meister Mario ins Schwitzen.

Den Grafik- und Sound-Fähigkeiten des fast zwei Jahre später veröffentlichten Super Nintendo war die Sega-Hardware zwar unterlegen, doch mithilfe des schneller getakteten Prozessors entlockten findige Entwickler dem System immer wieder visuelle Kunstwerke. Selbst heute erscheinen noch neue Spiele für den 16-Bit-Oldtimer: Homebrew-Entwicklungen wie die seitwärts scrollende Klopperei "Paprium" oder das Rollenspiel "Pier Solar" werden digital und auf Cartridge veröffentlicht, manchmal sind die Module sogar mit teuren Spezial-Chips ausgestattet - um die grafischen Fähigkeiten des Systems zu pimpen, das sich weltweit über 30 Millionen Mal verkauft hat.

Das neue "Pixelbuch" setzt dieser Zeit ein gedrucktes Denkmal, indem man sie auf 340 mit Bildschirmfotos, Maps, Artikeln, Interviews und eigens erstellten Pixel-Illustrationen gefüllten Seiten vor dem Retro-affinen Leser ausbreitet. Ausführliche Einstiegskapitel schildern außerdem die Entwicklung der jeweiligen Spiele-Genres, bevor man sich dann Hits und Geheimtipps aus dem unerschöpflichen Produkt-Portfolio der Konsole widmet.

Dafür hat man neben den Autoren noch die beiden bekannten US-Journalisen Audi Sorlie und John Lenneman verpflichtet, die sonst für den Video-Kanal Digital Foundry die Retro-Controller glühen lassen. Weiterhin lädt Retro-Remake-Profi Naoki Horii - seines Zeichens Chef der japanischen Spiele-Schmiede M2 - in seinem Vorwort dazu ein, an seinen Erfahrungen mit 16-Bit-Hardware teilzuhaben. Ergänzend dazu gewähren Greg Johnson ("ToeJan & Earl"), das deutsche Factor-5-Mitglied Andreas Escher, "Musha Aleste"-Künstler Kazuyuki Nakashima, "Phantasy Star 3"-Komponistin Izuho Numata und Homebrew-Entwickler Luis Martins ("Paprium") Einblicke in ihre Arbeit.

Das "inoffizielle Mega Drive Pixelbuch" soll in der zweiten Jahreshälfte auf den Markt kommen. Dann befeuert der - passend zum Thema - quadratische Schmöker die verspielte Erinnerungskultur. Besonders begeisterte Retronauten können das Werk bereits auf der Homepage des Klein-Verlags elektrospieler vorbestellen und erhalten dafür als Dankeschön einen limitierten Schuber mit einem schicken Retro-Kunstwerk des österreichischen Pixel-Illustrators Thomas Feichtmeir.

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