Milliarden-Übernahme

Rekord-Deal: "GTA"-Publisher kauft "Farmville"-Macher

11.01.2022 von SWYRL

Der größte Deal in der Geschichte der Spielebranche steht an: Take-Two Interactive ("GTA") plant die Übernahme des einstigen Mobile-Gaming-Riesen Zynga ("FarmVille"). Das Milliardengeschäft wird teurer als der Microsoft-Kauf von Bethesda Softworks. Was ist genau geplant?

Auf seinem Zenit war der Social-Games-Entwickler Zynga fast neun Milliarden US-Dollar wert, hatte mehrere tausend Mitarbeiter und Niederlassungen überall auf der Welt. Ende 2011 war das - und baute vor allem auf dem Erfolg eines Spiels auf: "Farmville". Die Bauernhofsimulation galt lange Zeit mit fast 100 Millionen Usern als eine der beliebtesten Facebook-Anwendungen überhaupt. Doch der Ruf und damit auch die Attraktivität der simplen Spielerei waren schnell ruiniert. In "FarmVille" kamen nur jene User flott voran, die willens waren, echtes Geld in virtuelle Güter zu stecken. Entsprechend hatten die Spiele von Zynga, die allesamt auf demselben Monetariserungsmodell basierten, schnell den Stempel: "Abzocke".

Umso überraschender deshalb erscheint deshalb der bevorstehende Milliarden-Deal in der Games-Branche: Publisher Take-Two Interactive (u.a. Rockstar Games, "GTA") will Zynga übernehmen - für 12,7 Milliarden US-Dollar. Es wäre der teuerste Deal in der Geschichte der Videospielbranche. Die Summe entspricht einem Aufschlag von 64 Prozent auf den aktuellen Aktienkurs von Zynga. Zum Vergleich: Microsoft bezahlte für die ebenfalls spektakuläre Übernahme von Zenimax mitsamt der Software-Schmiede Bethesda Softworks ("Wolfenstein", "The Elder Scrolls", "Fallout", "Doom) "nur" 7,5 Milliarden US-Dollar.

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Was plant 2K genau?

Noch ist der Deal zwischen Zynga aus San Francisco und dem Unternehmen hinter 2K ("NBA", "Mafia", "Borderlands", "Civilization") und Rockstar Games ("GTA", "Red Dead Redemption") zwar nicht in trockenen Tüchern, doch signalisieren beide Partner offenbar die Bereitschaft zum Zusammenschluss. Zynga hat das Recht, binnen der nächsten eineinhalb Monate ein besseres Angebot anzunehmen, falls ein Mitbieter auftaucht. Dazu kommt: Auch die zuständigen Behörden sowie die Aktionäre der beiden Unternehmen müssen zustimmen, damit der Deal zustande kommen kann.

Die Maßnahme würde das eigene "Geschäft signifikant verbreitern und unsere führende Position auf dem Mobile-Markt bestimmen, dem am schnellsten wachsenden Sektor der interaktiven Unterhaltungs-Industrie", erklärt Strauß Zelnick, CEO von Take-Two. Der Zusammenschluss werde "unsere besten Konsolen- und PC-Franchises mit dem marktführenden, abwechslungsreich aufgestellten Mobile-Publisher zusammen" bringen, heißt es weiter. Zelnick lobt die "reiche Geschichte an Innovation und Kreativität" des potenziellen Zuwachses in der New Yorker 2K-Familie sowie Zyngas "Fähigkeiten in den Bereichen Data Science, Benutzerakquisition und Werbemonetarisierung.

Das Urteil der Anteilseigner ist allerdings eindeutig: Seit Bekanntgabe fiel der Aktienkurs der Take-Two-Papiere um gut 15 Prozent, zudem stören sich US-Presse und Fans am viel zu hohen Preis: Mit dieser Summe könne man 10 bis 20 Titel wie "GTA 5" produzieren, das sich bekanntlich über 150 Millionen Mal verkauft habe.

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