"Ein Sommer auf Langeoog" - So. 09.10. - ZDF: 20.15 Uhr

Reif für die Insel

04.10.2022 von SWYRL/Marina Birner

Antonia Hofmaier (Lara Joy Körner) muss sich in dem Melodrama "Ein Sommer auf Langeoog" der ZDF-Sommerreihe ihrer Vergangenheit stellen. Kann sie sich mit ihrem Vater nach 20 Jahren wieder versöhnen?

Aus dem Vorhaben, sich nur rasch eine Unterschrift zu holen, wird im neuen Herzkino-Streifen "Ein Sommer auf Langeoog" eine emotionale Reise: Antonia Hofmaier, alias Toni (Lara Joy Körner), ist wegen eines Notartermins gezwungen, ihren Vater, Herbert Hofmaier (Oliver Törner), auf Langeoog aufzusuchen - nach 20 Jahren Funkstille. Kurzerhand fährt sie gemeinsam mit Sohn Linus (Emil Baikousis) auf die Nordseeinsel. Herbert bricht jedoch lieber zu einem Segeltörn auf und lässt seine Gäste mit den Grundbucheinträgen samt Notarin Gesa Pippig (Minna Wündrich) warten. War Tonis Reise also umsonst?

Wenig überrascht, aber wütend stapft Toni mit Sohn Linus in Richtung Binderhof - das Anwesen ihres Vaters. Da Herbert verschwunden bleibt, sieht sie sich gezwungen, noch eine Zeit lang auf dem Gut zu verweilen - gemeinsam mit der Lebensgefährtin ihres Vaters Levke (Helene Grass). Diese kommt ihr überraschend warmherzig entgegen und bemüht sich um ein angenehmes Verhältnis. Antonia ist jedoch lange nicht bereit, ihre Ansichten zu ändern: "Du hättest einfach keine Familie zerstören müssen", verurteilt sie ihre Stiefmutter.

Antonias Schmerz liegt tief begraben: Ihr Vater hat sie und ihre Mutter für die damals 19-jährige Pferdetherapeutin verlassen, ein Schock für das Mutter-Tochter-Gespann. Herbert hat auf Langeoog ein neues Leben begonnen, ein Leben ohne seine Familie. Nun hat er sie wieder einmal versetzt.

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Innere Zerrissenheit

Teenager-Sohn Linus entpuppt sich entgegen jeder Vermutung als eine Art moralischer Kompass an der Seite seiner Mutter: "Wir haben doch nur noch Herbert und Levke als Familie!" Er kämpft um ein friedliches Miteinander. Antonia flüchtet sich hingegen in die Arbeit mit den Pferden auf dem Hof. Paco, ein Therapiepferd, scheint das Trauma eines Unfalls nicht überwinden zu können. Toni nimmt sich als erfahrene Reiterin des Hengstes an. Nicht nur das Tier macht eine Entwicklung durch. Schafft es Herberts Tochter, ihre Vergangenheit etwa so aufzuarbeiten?

Die Beziehung zwischen Mensch und Tier steht hier ganz im Fokus. Das Familiendrama hangelt sich entlang längst vergangener Fehler einzelner fiktiver Charaktere: Wie wichtig ist es, im Leben verzeihen zu können, um inneren Frieden zu finden? Mit der 41. Folge der ZDF-Sommerreihe thematisieren Autorin Kirsten Peters und Regisseurin Uljana Havemann die innere Sehnsucht nach familiärem Rückhalt, Liebe und Heimat, die fast in jedem Menschen steckt. Als Antonias harte Schalle langsam aber sicher Risse bekommt, eröffnet sich ihr auch gegenüber Paco ein ganz neuer Zugang.

Eine kleine Liebesaffäre als Nebenschauplatz darf im Herzkino natürlich auch nicht fehlen: Die Pferdeliebhaberin Toni lernt promt den netten ortsansässigen Wirt Tjärk Pippig (Jörn Knebel) kennen. Kann sie ihr Herz auch für ihn öffnen?

Das Drama überzeugt, wie eigentlich immer am Sonntagabend im Zweiten, mit landschaftlich beeindruckenden Aufnahmen, welche die häufig melancholische Stimmung gut stützen. Jeder, der einmal dort war, weiß, dass Langeoog in dieser Hinsicht eine Menge zu bieten hat. Indem anmutige Bewegungen der Pferde, insbesondere von Paco, teilweise in Zeitlupe eingefangen werden, bekommen die Zuschauerinnen und Zuschauer das Gefühl, hautnah dabei zu sein.

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