"Die Höhle der Löwen"

Ralf Dümmel stinksauer: Investor-Foul von Nico Rosberg in der "Höhle der Löwen"

23.03.2021 von SWYRL/Rupert Sommer

Den Konkurrenten eiskalt in die Leitplanke gedrängt: Früher wäre das bei Nico Rosberg ein Fall für den Rennkommissar gewesen. Beim Staffelauftakt von "Die Höhle der Löwen" kochte der bloßgestellte Ralf Dümmel innerlich vor Wut.

Eigentlich ist der freiwillig frühpensionierte Formel-1-Star Nico Rosberg ein feiner Kerl. 2016, wenige Tage nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft, stieg er aus dem PS-Zirkus aus und kümmert sich seitdem um besonders nachhaltige Investments, auch mit Blick auf die Zukunft seiner beiden jungen Töchter.

So kennt und schätzt man ihn aus der "Höhle der Löwen", wo er auch in der neuen Staffel wieder sein Geld und seine guten weltweiten Kontakte spielen lassen möchte, um den Planeten zu einem lebenswerteren Ortzu machen.

So weit, so bekannt. Doch wenn es ums Prinzip geht, kann der junge VOX-"Löwe" auch schon mal fies die Krallen ausfahren. Das erlebte man in der ersten neuen Folge der Erfinder-, Gründer- und eben auch Geldgeber-Showreihe, die am Montagabend in die mittlerweile neunte Staffel ging. Und das mit einem Knalleffekt - und einem harten Angriff von Rosberg auf seinen "Löwen"-Kollegen Ralf Dümmel, den der Jung-Investor - zum zweiten mal in der "Höhle der Löwen" dabei - möglicherweise noch bereuen könnte.

Dümmel war jedenfalls stinksauer. Und VOX zeigte in Großaufnahme immer wieder, wie sich Dümmels Faust ballte, als Rosberg sprach. Doch was war genau passiert?

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Warum Ralf Dümmel vor Wut die Faust ballte ...

Auslöser war eine attraktive, selbstbewusste Frau. Die gerade mal 28-jährige Lara Schuhwerk aus Albstadt, Gründerin des Start-ups Beneto Foods, stapelt nicht gerne tief. Schon vor ihrem Auftritt sprach sie von der "Mission Weltrettung". Nach ihrer Präsentation vor den Löwen-Investoren konnte man sagen: Wort gehalten - zumindest fast.

Selbst alte Kämpen wie Multi-Unternehmer Carsten Maschmeyer, der üblicherweise nicht ganz leicht die Selbstbeherrschung verliert, waren hellauf begeistert von Laras Ausführungen zu einem vermeintlich eher ekligen Thema. Maschmeyer klatschte spontan Applaus: "Das war der Hammer!", sagte er zu der Beneto-Foods-Vorstellung.

Tatsächlich traf die junge Unternehmerin einen Nerv, der die VOX-"Löwen" immer öfter bewegt - die viel diskutierte Frage der Nachhaltigkeit. Und das mit einem cleveren Öko-Produkt. "Wie soll man diese ganzen Menschen nachhaltig ernähren und mit lebensnotwendigen Proteinen versorgen, ohne die eigene Lebensgrundlage zu zerstören?", lautete die Ausgangsfrage der Gründerin.

"Die Höhle der Löwen" (VOX): Geschmack an der Grille gefunden

So beschäftigte sich länger mit alternativen Proteinquellen und landete bei einem Insekt! "Grillen enthalten 50 Prozent mehr Protein als Hühner- oder Rindfleisch. 15 Prozent mehr Eisen als Spinat und genauso viel Vitamin B12 wie beispielsweise Fisch. Außerdem erzeugen Grillen 100-mal weniger CO2-Emissionen und verbrauchen 2.000-mal weniger Wasser als Rinder, um die doppelte Menge an Protein zu erzeugen."

Lara Schuhwerk erstes Produkt: Beneto Pasta, bislang im Online-Verkauf mit vier Geschmacksrichtungen. Und die schmeckten zumindest Ralf Dümmel und Nico Rosberg gar nicht mal schlecht. Der in Südtirol geborene Genussmensch Georg Kofler war dagegen schnell außen vor: "Mich überzeugt das nicht." Maschmeyer hat zwar einen Sohn, der sich vegan ernährt, er selbst scheint sich allerdings doch vor Grillen zu grausen. Ganz anders der einstige Formel-1-Pilot. "Du hast mich sensationell überzeugt", lobte Nico Rosberg die Gründerin von Beneto Foods. "Ich möchte das für meine Kinder kaufen."

"Habe ich jetzt Grillen gegessen?"

80.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile verlangte Lara Schuhwerk. Ein fairer Deal für Rosberg, der in seiner Begeisterung jedoch fast Ralf Dümmel übersehen hätte. Der kaute ebenfalls noch an einer Beneto-Nudel: "Habe ich jetzt Grillen gegessen?", fragte Dümmel konsterniert in die Runde. Und dann erwachte in ihm der Kampfgeist. Dümmel fuhr Rosberg in die Parade und griff ebenfalls zur Geldbürse. Auch Ralf Dümmel bot Schuhwerk die geforderten 80.000 Euro zu ihren ursprünglichen Konditionen an. "Ich möchte unbedingt mit dir Beneto groß machen", versprach "Mr. Regal".

Schon fürchtete Rosberg, seinen Pole Position zu verlieren. Daher entschloss er sich zu einem unfeinen, vermutlich auch ziemlich unfairen Manöver. Er krachte Ralf Dümmel brutal in die Seite - ohne dass der sich richtig wehren konnte. Um den Deal mit der jungen Gründerin abzusichern, setzte der sonst so zurückhaltende Rosberg plötzlich auf eine Behauptung, die sich zumindest in der Eile der Fernsehsendung nicht so recht belegen ließ, die Ralf Dümmel aber hart traf und rot anlaufen ließ.

Ralf Dümmel wird unfair von der Erfolgsstraße gedrängt

Er habe zuletzt "recherchiert", meinte Rosberg plötzlich. Und daher wollte er nun über die vermeintlichen Geschäftserfolge seines Kollegen Folgendes wissen: "Bei Food hat Ralf bislang sehr mäßigen Erfolg gehabt", sagte Rosberg. Nähere Erklärungen blieb er schuldig. Trotzdem: Der Schlag saß. Dümmel wirkte geschockt.

Den Fehde-Handschuh griff der Serien-Investor Ralf Dümmel, der schon ganz viele "Die Höhle der Löwen"-Erfindungen in den Einzelhandel gebracht hat, auf und überbot Nico Roseberg. Plötzlich stand eine Wette im Raum. Ralf Dümmel besserte sein Angebot nach und garantierte der Jungunternehmerin, Beneto Foods in 10.000 Filialen zu bringen. Rosberg musste nachziehen und versprach das ebenfalls. "Das ist leicht gesagt und nicht so einfach getan", ätzte sein Kollege, er sich ausgerechnet bei seiner Kernkompetenz angegriffen fühlte.

"Das ist stressiger hier als bei der Formel 1"

Feines Detail: Das in der Hitze des Gefechts modifizierte Angebot sah dann plötzlich so aus, dass Nico Rosberg der Gründerin zunächst nur 7,5 Prozent der Anteile für 80.000 Euro abkaufen wollte. Sobald er es nach einer Frist von 18 Monaten schaffen würde, die Pasta in 10.000 Laden-Filialen zu bringen, würde er dann erst die restlichen 7,5 Prozent übernehmen. Ralf Dümmel stieg auf diese Konditionen ein - allerdings mit einer Verschärfung: Er sagte zu, nur sechs Monate für den Siegeszug im Handel zu benötigen.

Nun lag der Ball bei der jungen Frau, die wie berauscht wirkte. "Das ist weitaus mehr, als ich mir erhofft hatte", jubelte die Grillen-Köchin. Letztlich entschied sie nach Sympathiepunkten - und erteilte Nico Rosberg den Zuschlag. "Das wird mich begeistern, mit dir zusammenzuarbeiten", jubelte der Investor und stöhnte dann vor Kampf-Erschöpfung laut auf. "Das ist stressiger hier als bei der Formel 1", so der Ex-Rennfahrer. "Formel 1 war ein Kinderkram dagegen."

Lara Schuhwerk ist sich sicher: "Nico ist nachhaltig orientiert. Und er ist ein guter Mensch." Sehr wahrscheinlich sieht Ralf Dümmel das etwas anders.

Vom Klopapier-Fetischismus der Deutschen

Allerdings: Seinen ganz persönlichen Triumph holte sich Ralf Dümmel später in der Sendung doch noch ab: Die bideo-Erfindung von Tüftler Thorsten Homma aus Elmenhorst, eine raffiniert einfache Vorrichtung, um handelsübliches Klopapier mit Wasser zu befeuchten und sich so umweltschädliches Feucht-Toilettenpapier zu sparen, war eine Idee genau nach Ralf Dümmels Geschmack. Genial simpel und für den Massenmarkt geeignet - vielleicht sogar für einen Welterfolg, von dem der Gründer träumt. Und im Drei-Kampf hatte Dümmel die Nase vorn.

Immerhin musste sich der bideo-Anbieter zwischen gleich drei Offerten entscheiden - von Georg Kofler, von Nils Glagau und eben von Ralf Dümmel. Diesmal machte der Handelsmann das Rennen. "Das wird der Hammer", jubelte Dümmel - und griff eine Formel auf, die diesmal Carsten Maschmeyer ins Spiel gebracht hatte.

Öko-Fantasie allein hilft allerdings nicht unbedingt weiter. Das mussten schließlich die sichtlich enttäuschten Gründer von Repaq, eines Berliner Entwicklers für biologisch abbaubare Verpackungsfolie, schmerzhaft erfahren. Ihnen fehlte schlicht der Geschäftssinn, und auf ihre hohen Forderungen wollte kein Investor eingehen. Diesmal zumindest. Von ihrer zukunftsweisenden Folie wird man hoffentlich noch viel hören.

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