Promi-Darts-WM 2023

Promi-Darts-WM 2023: Oliver Pocher schießt nach Ehe-Duell mit Giftpfeilen - "Sie kann ja mit dem Taxi kommen"

08.01.2023 von SWYRL/Jürgen Winzer

Ein Ehedrama, eine gelungene WM-Revanche und dann noch ein ganz besonderer Druck im Finale: Die "Promi-Darts-WM 2023" (ProSieben) bot beste Unterhaltung und auch ordentlichen Sport. Gleich neunmal schallte es in Düsseldorf durch den Saal: "Onehundretandeiiiiiiightyyyy!"

"Heute blickt die Darts-Welt nach Düsseldorf", frohlockte Kommentator Elmar Pauke zu Beginn der fünften ProSieben-"Promi-Darts-WM 2023". Und wenn auch das "Marry Airry" (Maritim Airport Hotel) nicht ganz so ein legendäres Venue für die Pfeilewerfer ist wie der "Ally Pally" (Alexandra Palace) in London - die Fans des Boom-Sports kamen auf ihre Kosten. Ebenso die Freunde des gepflegten Werbefernsehens. Alle sechs Dart-Duos aus Promi und Profi trugen Teamnamen von Sponsoren, auf der Bühne und in der Halle gab es keinen sichtbaren Quadratzentimeter ohne Werbeaufdruck, zudem Werbepause nach gefühlt jedem Spiel.

Aber schon okay - der Verastalter hatte einmal mehr bei den Profis geklotzt: Mit Michael "Bully Boy" Smith trat der vor fünf Tagen gekürte PDC-Weltmeister ebenso an, wie der Mann, den er im Ally Pally 7:4 rasierte: Michael van Gerwen. Auch Gabriel Clemens war dabei, der seinem Kampfnamen "German Giant" in London alle Ehre machte. Unter anderem durch den Sieg über Gerwyn Price - würde es in Düsseldorf nun zur Revanche kommen? Fallon Sherrock, die Leading Lady des Darts-Sports, und Peter Wright, 2022 Weltmeister, komplettierten die Profi-Reihen.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Amira Pocher: "Froh, dass ich überhaupt das Board treffe"

Die Promi-Partner waren Amira "Austrian Powers" Pocher (mit Wright), ihr Gatte, Oliver "Tiny Bull" Pocher (mit Sherrock), Moderator Matthias "The Killing Machine" Killing (mit Smith), Rockmusiker Henning "Blockxbuster" Wehland (mit Clemens), Comedian Bülent "The Monnemer Headbanger" Ceylan (mit Price) und die einstige Kickergröße Kevin "Der Dartmunder" Großkreutz (mit van Gerwen).

Die meisten hatten noch überschaubare Erfahrung mit dem Darten. Killing killte freimütig Erwartungen: "Vor vier Wochen hatte ich noch keinen Pfeil geworfen" und Amira Pocher räumte ein, dass sie beim Training am Wettkampfmorgen froh war, wenn sie das Board traf. Andererseits: Wehland und Großkreutz waren so angefixt und ehrgeizig, dass sie im Vorfeld einige Hobbyturniere gespielt hatten.

Ganz stark: Henning Wehland wirft 121 Punkte

Bei aller Gaudi, die auf und vor allem bei den Fans vor der Bühne zu spüren und zu hören war, es gab durchaus beachtliche Sportmomente. Gleich neunmal wurden in einer Aufnahme alle drei Pfeile ins Triple-20-Feld genagelt und somit das orgiastische "Onehundretandeiiiiiiiiiiightyyyyy"-Geheul ausgelöst. "Snakebite" Peter Wright und "Might Mike" van Gerwen hämmerten je dreimal den Höchstscore ins Board, den "Iceman" Price zweimal erreichte und Sherrock einmal. Ausgerechnet "Gaga" Clemens und "Bully Boy" Smith, die sich in ihrem Halbfinale in London noch die 180-er um die Ohren gehauen hatten, gingen in dieser Richtung leer aus.

Von den Promis erwartet man derlei Top-Ergebnisse nicht. So gesehen war es eine Sensation, dass Henning Wehland einmal 121 scorte. Er traf zweimal das kleine Triple-20-Feld und versengte den dritten Pfeil dann in die 1. Wie sagte Kommentator Paulke schön: "Toll. Aber ansonsten ist's ne Streuung wie beim Streuwagen." Das traf auf viele zu. Oli Pochers beste Leistung war es eindeutig, sich wie Peter Wright zu stylen: Mit Kunstglatze, schwarz-rot-gelbem Irokesenschnitt und einem aufgeklebten Seepferdchen. Dem Moderator Christian Düren (32) erklärte Pocher: "Ich habe versucht, zumindest optisch einen Glanzpunkt zu setzen. Ich werde mit Leistung überzeugen." Doch den Worten folgten wenig Taten: Seine ersten Würfe wurden mit lauten Buh-Rufen quittiert, dass sich Ehefrag Amira, die zwischenzeitlich neben Kommentator Elmar Paulke Platz nahm, sich bitterlich über die Zuschauer beschwerte: "Jetzt hört doch mal auf zu buhen! Also wirklich, das ist so uncool. Ich verstehe das gar nicht. Der macht doch gar nichts!"

Michael Smith, der König der Pfeilewerfer, früh entthront

Ganz anders Bülent Ceylan. Der Comedian durfte schon nach dem allerersten Leg (Spielabschnitt) die Mähne ausschütteln, weil er den entscheidenden Treffer zum Rundengewinn erzielte. Damit leitete er den 2:1-Sieg seines Teams über Michael Smith und Matthias Killing (trotz dessen 97er-Score) ein, womit der neue König der Pfeileschmeißer früh entthront wurde, Aber für "Bully Boy" kam es noch schlimmer. Nach einem glatten 0:2 gegen Peter Wright und Amira Pocher und der anschließenden 1:2-Zwischenrunden-Pleite gegen Clemens und Wehland schied der Champion aus. Der vom Feiern vielleicht noch ein wenig zittrige Champ nahm's gelassen und auch Clemens wollte die gelungene Revanche gegen Smith nicht allzu hoch bewerten: "Ich hätte schon lieber das WM-Halbfinale gewonnen."

Eine der größten Promi-Überraschungen wurde Amira Pocher. Die spielte den zweithöchsten Promiscore des Abends (100) und checkte das Leg zum glatten 2:0-Sieg über Smith/Killing, wobei Killing seinem Namen Ehre machte und mit einer Triple-20 den Leg-Gewinn "killte" - er hätte "nur" eine einfache 20 gebraucht.

Van Gerwen verspürt Final-Druck: "Wir durften nicht aufs Klo."

Höhepunkt war in der Zwischenrunde das Aufeinandertreffen der Pochers. Das Ehedrama verlief aber kurz und schmerzhaft - für Oliver. Seine im wahrsten Sinne des Wortes bessere Hälfte und Peter Wright fieselten ihn und Fallon Sherrock 2:0 ab. Während Amira noch versuchte, ihren Mann in Schutz zu nehmen ("Er ist angeschlagen, er ist krank."), reagierte der leicht angefressen: "Ich fahr schon mal heim, Amira kann mit nem Taxi nachkommen." Und zwar schneller als gedacht: Im Halbfinale scheiterten sie und Wright nach einem echten Darts-Drama mit beiderseits je fünf vergebenen Matchdarts 1:2 an "Iceman" Price und einem hysterisch-glücklichen Ceylan: "Ich war so schlecht!".

Die Finalgegner Michael van Gerwen (zum dritten Mal im Promi-Darts-WM-Finale und amtierender Titelträger, gemeinsam mit Pascal Hens) und Kevin Großkreutz traten unter besonderem Druck ans Oche (die vom Board 2,37 Meter entfernte Wurfbegrenzung): "Wir wollten aufs Klo, aber es wurde uns nicht erlaubt", meinte "MvG". Aber natürlich hielt der dreifache PDC-Weltmeister dem Druck stand. Er sorgte für die 1:0-Führung, die Bülent Ceylan (!) mit seinem Check-out ausglich. Doch dann war "MvG" zweimal hellwach und sicherte den 3:1-Sieg - und sich seinen dritten Promi-Darts-WM-Titel. Von Kevin Großkreutz war er begeistert: "Er ist mein neuer bester deutscher Freund."

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL