Friesland: Bis aufs Blut - Sa. 23.10. - ZDF: 20.15 Uhr

Paranoia in Leer

19.10.2021 von SWYRL/Eric Leimann

Im "Friesland"-Krimi Nummer 13 geht es um einen scheinbar paranoiden Querulanten (Alexander Beyer), dessen Frau tot im Müllcontainer liegt. Wer könnte es auf die Wissenschaftlerin abgesehen haben? Das klassische, humoristische Krimi-Verwirrspiel mit Nordseeflair bringt nach 90 Minuten die Antwort.

Angela Merkel nach nur 16 Jahren weg - wo bleibt die Stabilität in Deutschland? Sie gibt es noch - zum Beispiel im ostfriesischen Leer! Dort findet im Auftrag des ZDF immerhin schon seit 2014 ein ziemlich beliebtes Krimi-Possenspiel statt, dessen Zutaten sich stets nur hauchzart ändern - in Form eines neuen Mordkomplotts. Das Figuren-Ensemble und seine typischen Bemühungen bleiben hingegen stabil.

Der 13. "Friesland"-Fall ("Bis aufs Blut") beginnt mit einem Polizeieinsatz von Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet), der sich als falscher Alarm entpuppt. Ingenieur Hanno Schlüter (Alexander Beyer), der schon vor Jahren seinen Job verlor, leidet offenbar unter Verfolgungswahn und vermutet einen Einbrecher im Haus. Ein solcher ist aber nicht aufzufinden. Kurze Zeit später wird Schlüters Frau Femke, eine Wissenschaftlerin für maritime Biotechnologie, tot aufgefunden. Haben Süher und Henk einen Fehler gemacht? Wurden die Schlüters doch schon vor dem tragischen Tod der Ehefrau bedroht?

Polizeichef Brockhorst (Felix Vörtler) macht die Aufklärung zur Chefsache, während sich Henk und Süher um die Umsetzung seines neuen "Sicherheitskonzepts" kümmern sollen. Dafür müssen etliche Überwachungskameras im öffentlichen Raum installiert werden. Auch vor Wolfgang Habedanks (Holger Stockhaus) Bestattungsinstitut soll eine hängen - was wiederum dessen Pläne, ins medizinische Cannabis-Geschäft einzusteigen, bedroht.

Apothekerin Insa Scherzinger erhält derweil eine Einladung zu einer Fachtagung, wodurch ihre Mitarbeiterin Melanie Harms unfreiwillig in die polizeilichen Ermittlungen hineingezogen wird. Verdächtige Personen gibt es im Mordfall Schlüter natürlich auch: Schlüters Anwältin Karin Mattissen (Sandra Borgmann), eine attraktive wissenschaftliche Mitarbeiterin des Opfers (Mersiha Husagic) und natürlich den ziemlich wunderlichen Ehemann selbst.

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Läuft in Leer ...

Never change an "Erfolgsrezept", könnte man den Machern des Friesland-Krimis hinterherrufen. Abgesehen von Darsteller Florian Lukas, der nach fünf Filmen die Krimireihe verließ, herrscht im niedersächsischen Provinzkrimi höchste Stabilität: Die uniformierten Hauptfiguren sind Dauer-Single (auch wenn sich Henk mit schöner Regelmäßigkeit in weibliche Verdächtige verguckt), während deren selbstbewusster Chef Brockhorst in die Stadt zurückversetzt werden will und deswegen "sichtbare" Erfolge vorweisen muss. Auch Bestatter Habedank sucht das Liebesglück bei verschiedenen Frauen und nebenbei noch eine neue Geschäftsidee, damit er möglichst bald aus dem unsexy Geschäft mit Verstorbenen aussteigen kann. Und, ach ja: Apothekerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg) würde lieber als Gerichtsmedizinerin arbeiten, was sie in "Friesland" dann eben hobbymäßig tut.

Diesmal ist Insa nur kurz von der Partie - wahrscheinlich, weil sie im echten Leben wie kurz vor ihr bereits Sophie Dal ein Kind zur Welt brachte. Ihre Rolle verabschiedet sich deshalb zu einer Tagung, weshalb die noch etwas neuere Apothekerinnen-Figur Melanie Harms (Tina Pfurr aus der "Indeed"-Werbung) in diesem Fall mehr Sendezeit erhält. Wer auf ein derart stabiles Figurenkonstrukt steht, wird auch im 13. Mördersuchspiel aus Leer seine Freude haben - selbst wenn in Sachen Dialogwitz und Fallkonstruktion schon bessere Folgen aus Ostfriesland präsentiert wurde als diese. Zwei weitere Episoden des in den letzten beiden Filmen bärenstarke 7,7 und 7,6 Millionen Zuschauende begeisternden Krimiformats sind übrigens bereits abgedreht. Läuft irgendwie in Leer.

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