Otto - der Film
Vor 40 Jahren eroberte Otto Waalkes mit "Otto - der Film" die Leinwand - und schrieb deutsche Filmgeschichte. Doch hinter all dem Blödsinn steckt mehr, als man denkt: legendäre Gastauftritte, versteckte Parodien, skurrile Drehmomente - und sogar eine späte Debatte um Rassismus. Hier kommen überraschende Fakten zum erfolgreichsten deutschsprachigen Film aller Zeiten!
© Tobis FilmOtto - der Film
1985 lief "Otto - Der Film" zunächst nur im Westen, 1986 dann auch in der DDR: Mit über 14 Millionen Zuschauern ist die Komödie laut Guinness-Buch bis heute der erfolgreichste deutschsprachige Film in Deutschland - zumindest wenn man Ost und West zusammenzählt. Offiziell hält allerdings "Der Schuh des Manitu" die Spitzenposition mit 11,7 Millionen Besuchern.
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Apropos "Schuh des Manitu": Sky du Mont (links) spielte in den drei erfolgreichsten deutschen Kinofilmen seit 1968 mit - als Ernesto in "Otto - Der Film", als Santa Maria in "Der Schuh des Manitu" und als William der Letzte in "(T)Raumschiff Surprise".
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Die Handlung von "Otto - Der Film" ist eher Nebensache - stattdessen reihen sich Sketchklassiker aus Ottos Bühnenprogrammen aneinander: Das Jagdhorn-ABC, die Schaf-Parodie ("Das tausendste Schaf hieß Ha-rald!") und die Mimikshow zu "Mein kleiner grüner Kaktus" konnte das Publikum schon vorher kennen.
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Als Jessika Cardinahl für den Film angefragt wurde, dachte sie zuerst, es gehe um den Otto-Versand. Statt Katalog-Dreh wurde es die Rolle der Silvia - Ottos große Film-Liebe. Auch in "Otto - Der Liebesfilm" (1992) spielte sie die weibliche Hauptrolle, allerdings eine andere Figur.
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In kleinsten Rollen tauchten viele bekannte Gesichter auf: Schauspiellegenden wie Herbert Weissbach ("Die Ehe des Herrn Mississippi") und Karl Schönböck ("Schtonk!", "Das Erbe der Guldenburgs") adelten das Ensemble, der spätere Bond-Bösewicht Gottfried John (links) und Andreas Mannkopff spielten Bankräuber und Ex-Nationaltorwart Wolfgang Kleff war als Friseur und Ottos Ebenbild im Spiegel zu sehen.
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Der vielleicht größte Gaststar war jedoch Johannes Heesters: Als der legendäre Entertainer als Clochard auftritt, erklingt im Hintergrund "Da geh' ich zu Maxim" - ein Lied aus "Die lustige Witwe", mit dem er selbst berühmt wurde. Eine melancholisch-humorvolle Hommage an den Altstar der Operette.
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Michael Jackson meets Heino: In einer Friedhofsszene parodiert Otto das legendäre "Thriller"-Video des "King of Pop" - mit einer Armee von Heino-Doubles, die im Gruselstil zu "Schwarzbraun ist die Haselnuss" tanzen und im Stechschritt abmarschieren.
© Tobis FilmOtto - der Film
Otto macht nicht nur Klamauk, sondern ehrt auch einen Hollywood-Klassiker: In einer Szene parodiert Otto Fred Astaires legendären Trommel-Solo-Tanz aus dem 1937er Musical "Ein Fräulein in Nöten".
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Bei den Dreharbeiten wurde Otto Waalkes hereingelegt: Für eine Szene mit einem Auto wurde ein versteckter Unterbrecher eingebaut, der nur bei ihm das Anspringen verhinderte. Während alle anderen fahren konnten, stand Otto ratlos da - bis Kurt Felix, damals Moderator von "Verstehen Sie Spaß?", auftauchte.
© kabel eins / Tobis Filmkunst / Wolfgang JahnkeOtto - der Film
Filmrecycling made in France: Die spektakulären Szenen mit dem Jumbo-Jet - inklusive Landung auf einem Flugzeugträger - stammen ursprünglich aus dem französischen Film "Ticket ins Chaos" (1983).
© Kineos / Wolfgang JahnkeOtto - der Film
Die TV-Premiere von "Otto - Der Film" am 26. April 1988 war ein Mega-Erfolg: 16,86 Millionen Zuschauer schalteten im ZDF ein. Kein anderer Spielfilm erreichte in diesem Jahr eine größere Reichweite - ein echter Straßenfeger!
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35 Jahre nach Kinostart wurde 2020 über rassistische Darstellungen im Film diskutiert. Kritisiert wurden unter anderem Begriffe und Rollenklischees rund um die Figur von Günther Kaufmann (rechts). Die Produktionsfirma sprach von einem Missverständnis, die "bloße Nennung bestimmter Begriffe" genüge zum Beweis des Vorwurfs nicht, hieß es. Otto selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.
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