80er-Jahre-Star wird 75

"Neue Männer braucht das Land": Was wurde aus Ina Deter?

14.01.2022 von SWYRL

Ina Deter, die 1982 mit "Neue Männer braucht das Land" eine Hymne der Frauenrechtsbewegung schuf, wird 75. Was wurde aus der engagierten Liedermacherin mit der pinken E-Gitarre?

"Ich sprüh's auf jede Wand / Neue Männer braucht das Land": So ging das 1982 im größten Hit von Ina Deter, oft vorgetragen mit Stirnband und pinker E-Gitarre. Mit "Neue Männer braucht das Land" schuf die selbsternannte "Emanze" 1982 eine Hymne der Frauenrechtsbewegung, die bis heute nachklingt. Um Ina Deter selbst, die am 14. Januar das 75. Lebensjahr vollendet, ist es in den letzten Jahren aber sehr ruhig geworden.

1947 in West-Berlin geboren, schloss sich Ina Deter (bürgerlich Ingrid Deter) früh der dortigen Folk-Szene um Künstler wie Reinhard Mey an. Nach einem Umzug nach Köln tat sie sich dann ab den frühen 70-ern verstärkt als politische Liedermacherin hervor. Ihre erste eigene Single hieß "Ich habe abgetrieben" - ein klares Statement gegen das damalige Abtreibungsverbot. Der große Durchbruch gelang Deter schließlich auf dem Höhepunkt der NDW-Ära mit "Neue Männer braucht das Land". Der Song machte Ina Deter zum Star; die Titelzeile (oder Abwandlungen davon) gingen bald in den allgemeinen Sprachgebrauch über.

Ina Deter blieb bis Ende der 80-er eine relevante Größe in der deutschen Musikszene, an den Erfolg von "Neue Männer braucht das Land" konnte sie mit späteren Werken aber nicht mehr anknüpfen. In einem Interview mit dem Belgischen Rundfunk, das anlässlich ihres 70. Geburtstags stattfand, erinnerte sie sich 2017: "Viele - und Plattenfirmen im Speziellen - haben damals gesagt: Du musst noch einmal einen Titel machen wie 'Neue Männer braucht das Land'. Aber das geht nicht! Du kannst es nicht wiederholen." Für einen Hit wie diesen brauche man immer auch "ein bisschen Glück."

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Ina Deter wäre gerne "Sternforscherin" geworden

Nach einem Karriereknick Anfang der 90-er widmete Ina Deter sich neuen Projekten im Bereich des Theaters, des Schreibens und der Malerei. Zu Beginn des neuen Jahrtausends machte sie dann auch noch einmal mit Musik von sich reden. 2003 etwa veröffentlichte sie den Langspieler "Voilà - Lieder von Edith Piaf in Deutsch"; 2007 nahm sie anlässlich ihres 60. Geburtstags das Best-of "Ein Wunder" auf, für das sie einige ihrer alten Songs neu einsang - es war ihre letzte große Arbeit als Musikerin.

Im BRF-Gespräch von 2017 blickte Deter mitunter auch sehr nachdenklich auf das eigene Leben und ihre Karriere zurück. "Wenn ich noch mal die Chance hätte, ein zweites Mal auf die Welt zu kommen, dann wünschte ich mir, das nächste Mal etwas schlauer zu sein, um zu begreifen, was das alles bedeutet. Was ist der Mensch? Wo war er vorher? Was hat er vorher gemacht?" Sie wäre, fasste sie zusammen, "eigentlich gerne so etwas wie eine Sternforscherin geworden".

Ina Deter absolvierte in jüngerer Vergangenheit nur noch vereinzelte Auftritte im Rahmen der Brustkrebs-Vorsorge, nachdem sie vor einigen Jahren selbst an Brustkrebs erkrankt war. Inzwischen aber hat sich die Liedermacherin, die 2005 zurück nach Berlin zog, komplett aus dem Musikgeschäft zurückgezogen, und es gab zuletzt auch keine Hinweise mehr auf ein mögliches Comeback.

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