"Bares für Rares"
Hatte diese Dame jetzt einen Schlüpfer an oder nicht? Das schien in der Dienstagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" wohl die wichtigste Frage für Horst Lichter zu sein. Doch die beiden Händlerinnen hatten wenig Interesse an der frivolen Schießscheibe und fragten sich eher: "Deftig oder heftig?"
© ZDF"Bares für Rares"
"Das ist witzig, verrückt, außergewöhnlich und jeder guckt hin!", freute sich Horst Lichter über die "coole" Schießscheibe von Verkäuferin Doris. Sein Experte Detlev Kümmel stimmte ihm zu, denn allein die Größe machte das Objekt zum absoluten Hingucker. Dazu kam noch der imposante Rahmen und natürlich das heikle Motiv ...
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Die Schießscheibe wurde vor über 50 Jahren am Wörthsee in Bayern vom Vater der Verkäuferin gekauft und danach ins elterliche Kaminzimmer gehängt. Doch in das kleine Holzhäuschen von Doris passt die große Scheibe nicht mehr und deshalb soll sie weg. Laut Experte Kümmel gab es die ersten Schießscheiben bereits im 18. Jahrhundert.
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Das Objekt aus der Sendung ließ sich leicht datieren, denn am Rand der bemalten Holzplatte stand das Datum 1863. Das Monogramm vor der Jahreszahl konnte Kümmel nicht zuordnen. "Es wird aber kein großer Maler gewesen sein", das stand laut Experte fest, der sich nun dem landschaftlichen Jagd-Motiv mit frivolem Detail widmen wollte.
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Auch Lichter stimmte ein: "Über die Dame müssen wir nochmal reden. Wurden damals keine Unterhosen getragen?" Laut Kümmel wurde diese aber vom Hund zerrissen, da "die Dame mit den Hasen den Job des Jagdhundes übernommen hat, ist dieser wohl stinkig und zerrt sie von ihrer Arbeit weg - oder auch aus dem Wasser!"
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Lichter fand die Beweggründe vom Hund nicht wichtig. Er wunderte sich nur über die nicht vorhandene Unterhose. "Das ist der Unterrock, der zerrissen wird, nicht der Schlüpper!" Doch Kümmel winkte ab und beschrieb weiter. "Der Jäger muss die Situation klären. Wir können uns mit der abendlichen Stimmung nur vorstellen, wie die Geschichte endet ..."
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Das blanke Hinterteil war eine Ablenkung, um "das wahre Ziel aus den Augen zu verlieren!", erkannte Lichter und wunderte sich gleich, warum bisher keiner getroffen hatte. Auch der imposante Rahmen warf Fragen auf. Doch Kümmel stellte klar: Die Scheibe wurde erst nach dem Turnier gerahmt und dann als Siegertrophäe dem Schützenkönig überreicht.
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Der Gesamtzustand war "natürlich beschossen" und zeigte Altersspuren, aber "genauso muss eine solche Scheibe aussehen", meinte Kümmel, der "bloß nichts" restaurieren würde. Für das "authentische" Schießobjekt wünschte sich die Verkäuferin 500 Euro, Kümmel erhöhte sogar auf bis zu 700 Euro. Doch was sagten die Händlerinnen und Händler dazu?
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"Deftig oder heftig?", fragte Sarah Schreiber (links). Christian Vechtel (rechts) antwortete mit "deftig!" und Julian Schmitz-Avila (zweiter von rechts) gab das erste Gebot in Höhe von 300 Euro ab. Doch auch die anderen männlichen Kollegen wollten mitbieten und so schaukelten sich Roman Runkel, Vechtel und Schmitz-Avila schnell auf 550 Euro hoch - nur die Damen im Raum blieben leise.
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Das fiel auch Elisabeth Nüdling (Bild) auf, die ihre Kollegin fragte: "Wir fühlen uns nicht so angesprochen - oder Sarah?" Schreiber sah das Schild eher in einem Schützenverein oder "auch in einem Restaurant als Hingucker", stellte Vechtel schnell sein Interesse klar. "Das sieht schon gut aus!" Und so ging das Bieten weiter.
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Das letzte Gebot gab Roman Runkel (zweiter von links) mit 600 Euro ab und erhielt den Zuschlag. Er wollte die Schießscheibe selbst behalten und bei sich in die Kelterei hängen. "Natürlich in die Kelterei. Mega!", lachte Vechtel (zweiter von rechts) über die tolle Platzierung. Auch Nüdling (links) stimmte schmunzelnd ein: "Das schreit nach Kelterei. Hallo, wo sonst!"
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Als weiteres Objekt wurde eine Anstecknadel aus Gold samt Steuerrad aus Silber und Diamantrosen zur Expertise gebracht. Laut Heide Rezepa-Zabel wurde das Rad später hinzugefügt und stammte von 1860. Der Wunschpreis lag bei 300 Euro, Rezepa-Zabel taxierte bis 150 Euro. Das war der Verkäuferin aber zu wenig und so nahm sie die Nadel wieder mit.
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Ein Ölgemälde des französischen Künstlers Henri Baron von 1875 trug den Titel "Beim Friseur" und war laut Expertin Friederike Werner hervorragend gemalt. Der Wunschpeis: 500 Euro. Der Expertisenpreis: 1.500 bis 2.000 Euro. Und Händler Christian Vechtel zahlte letztlich 1.300 Euro.
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Für die Porzellan-Affenkapelle von Meissen hatte der Verkäufer im Laufe seiner Sammler-Jahre 20.000 Euro gezahlt. Jetzt wollte er 16.000 bis 17.000 Euro. Doch die Nachfrage sei "nicht mehr so hoch wie noch vor 20 Jahren" und so schätzte Heide Rezepa-Zabel auf 5.400 bis 8.000 Euro. Zu wenig für den Verkäufer, der seine Affenbande wieder mitnahm.
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Für ein handgeschmiedetes Metallkästchen von 1850 wünschte sich der Verkäufer 300 Euro. Experte Detlev Kümmel taxierte es bis zu 1.500 Euro, denn "das Kästchen ist handwerklich unheimlich gut gemacht." Händler Julian Schmitz-Avila zahlte stolze 1.600 Euro für das "schöne Stehrümchen!"
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Eine Zunftlade war laut Friederike Werner "als kleines Biedermeier-Tempelchen für eine Handwerker-Gemeinschaft" um 1840 gefertigt worden. Gewünscht wurden 100 Euro, Werner schätzte auf 500 bis 600 Euro und Händlerin Sarah Schreiber zahlte 950 Euro für die "richtig schöne" Handarbeit aus Bayern.
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